Der Fall Maaßen

Von Theo Morell Nach den jüngsten Aussagen Hans Georg Maaßens in einem Interview mit Alexander Wallasch (16.01.2023)1 wurden innerhalb der CDU die Rufe nach einem Parteiausschluss laut. Das Ausschlussverfahren ist mittlerweile eingeleitet. Nach dem Interview wählte die WerteUnion Maaßen zu ihrem Vorsitzenden, ein Amt, das vor ihm Max Otte bekleidet hatte. Otte trat bei der letzten Bundespräsidentenwahl für die AfD an, was nach einem Parteischlussverfahren innerhalb der CDU zu seinem Ausscheiden führte. Nachstehend werden Aktivitäten und Aussagen von Maaßen in den letzten Jahren untersucht. Sein Werdegang prädestiniert ihn dazu, mit der Übernahme des Amts des Vorsitzenden das Anliegen der WerteUnion voranzutreiben, rechtskonservative Positionen innerhalb der CDU zu stärken und die Möglichkeit einer Partnerschaft mit der AfD auszuloten. Ein Blick auf Maaßens Werdegang Hans Georg Maaßen (Jg. 1962) arbeitete als Jurist seit 1991 im…

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„Es geht um unsere Nation. Es geht um unsere Freiheit.“

Lektionen aus dem Ukraine-Krieg aus der Sicht der Jungen Freiheit Von Helmut Kellershohn Die jungkonservative Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) gehört bekanntlich zu der publizistischen Fraktion der Neuen Rechten, die sich dem Mainstream am nächsten platziert. Dieter Stein, JF-Chefredakteur und Geschäftsführer des Herausgebervereins, unterstrich jüngst anlässlich des zehnjährigen Bestehens der AfD, dass die deutsche Rechte nach dem Vorbild der Schwedendemokraten und Giorgia Melonis endlich die vorhandene Mitte-Rechts-Mehrheit, bestehend aus Union, AfD und FDP, für eine „Politikwende“ nutzbar machen müsse. Stein fragt: „Wann kommt diese Mehrheit erstmals zum Tragen? Das Tabu könnte kommendes Jahr fallen. Dann werden in Sachsen, Brandenburg und Thüringen neu gewählt.“ (JF 6/23, 1) Nun wird Stein wissen, dass gerade in diesen Ländern die AfD von den „Flügel“-Leuten rund um Björn Höcke dominiert wird, metapolitisch unterstützt von der Konkurrenzfraktion der Neuen Rechten…

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Höckes Kriegsrede am 3. Oktober 2022 in Gera

Von Helmut Kellershohn Zum Tag der Deutschen Einheit, von Höcke umbenannt in den „Tag der Deutschen Freiheit“, hält er in Gera eine außenpolitische Rede, in der er es schafft, den laut AfD „völkerrechtswidrigen“ russischen Angriff auf die Ukraine und dessen bisherigen Folgen für die Ukraine mit keinem Wort zu erwähnen. Im Gegenteil: Höcke hält den russischen Angriff für legitim und stellt sich damit ganz offen gegen das Positionspapier der AfD-Bundestagsfraktion vom März 2022.1 Die Rede2 ist durch und durch demagogisch und nationalistisch – manche Beobachter sprechen gar von einer „faschistische[n] Programmrede“. Das mag überzogen sein. Jan Werner Müller hat unlängst mit Blick auf den italienischen Regierungswechsel davor gewarnt, „die extreme Rechte von heute und den Faschismus [von damals] in einen Topf zu werfen“ (NZZ v. 18.11.2022). Gleichwohl ruft Höcke mit dem auf die…

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USA und China – Hegemoniekampf um die Weltordnung

Von Wolfgang Kastrup „Mein Bauch sagt mir, wir werden im Jahr 2025 kämpfen.“ (US Air Mobility Command General Michael Minihan) Laut einer neuen US-Militärstrategie, die der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin offiziell vorgestellt hat, wird Russland als „akute Bedrohung“ eingestuft, China dagegen als zentrale, „das Tempo vorgebende Herausforderung“. Die junge Welt schreibt dazu: „Mit dieser Einschätzung folgt das Dokument der übergeordneten Nationalen Sicherheitsstrategie der USA, die das Weiße Haus bereits am 12. Oktober publiziert hat. Zwar sei ‚die russische Aggression eine direkte und scharfe Bedrohung unserer Interessen und Werte‘, hielt Austin fest. Allerdings sei Russland nicht in der Lage, ‚die USA auf lange Sicht systemisch herauszufordern‘. Die ökonomischen, politischen und militärischen Kapazitäten dazu besitze allein China, das ‚sowohl die internationale Ordnung umbauen‘ wolle ‚als auch zunehmend die Kraft dafür‘ besitze. Beijing gehe es darum, ‚das…

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(ungehaltene) Rede zum Ostermarsch 2023

Von Helmut Loeven Die Friedensbewegung, deren jährliches Hochamt der Ostermarsch ist, ist in keiner guten Verfassung. Die Frage scheint berechtigt: Wird es diese Friedensbewegung, die in den 50er Jahren gegen die Wiederbewaffnung kämpfte und in den 80er Jahren gegen Raketenstationierung stritt, in 5 Jahren noch geben? Ihr drohen Gefahren. Schlimme Gefahren sind solche, die man nicht bemerkt. Besonders schlimme Gefahren sind solche, die man nicht bemerken will. Dabei liegt es doch auf der Hand: Die deutsche Friedensbewegung, die traditionell eine Domäne der Linken ist, wird massiv angegriffen von rechts. Namentlich Elsässers Massenmedium „Compact“ propagiert die „Querfront“. In der „Querfront“ sollen Linke und Rechte miteinander gemeinsame Sache machen. Gefolgsleute der Rechten mischen sich unter linke Demonstranten. Wie reagiert die Linke darauf? Sie reagiert darauf so, als wäre sie nicht ganz bei Verstand. Entweder wird…

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Erdbeben

Wo andere schwer hinkommen... ... für Hilfe von unten spenden... -> Roter Halbmond Kurdistan -> medico international

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Helmut Kellershohn: Anmerkungen zu Karlheinz Weißmanns „Wer ist rechts?“

Der folgende Beitrag ist im Rahmen eines vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW geförderten und in die Wissenschafts- und Praxiscommunity des Netzwerks CoRE-NRW (Connecting Research on Extremism) eingebundenen Projekts entstanden, das im Juni 2022 auslief („Metapolitik und Weltanschauung. Konzepte und Debatten der Neuen Rechten zu Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik“).1   Helmut Kellershohn Völkisch-autoritärer Liberalismus plus Bonapartismus Anmerkungen zu Karlheinz Weißmanns „Wer ist rechts?“ In einer jüngst erschienenen kleinen Broschüre versucht sich Karlheinz Weißmann (KHW) an einer Typologie der rechten „Denkfamilien“.2 Ein solcher Versuch ist nicht neu. In der von ihm in Eigenverantwortung bearbeiteten 6. Auflage des Mohlerschen Klassikers „Die Konservative Revolution Deutschland 1918-1932“3 hielt er sich an Mohlers Unterscheidung in fünf Gruppen (Völkische, Jungkonservative, Nationalrevolutionäre, Bündische, Landvolk) und klammerte die Nationalsozialisten aus diesem Panorama aus. Während der Zeit, in der er…

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Helmut Kellershohn: Die ökologische Frage aus der Sicht des völkischen Neoliberalismus

Der folgende Beitrag ist im Rahmen eines vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW geförderten und in die Wissenschafts- und Praxiscommunity des Netzwerks CoRE-NRW (Connecting Research on Extremism) eingebundenen Projekts entstanden, das im Juni 2022 auslief („Metapolitik und Weltanschauung. Konzepte und Debatten der Neuen Rechten zu Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik“).1   Helmut Kellershohn Es gibt „keine Alternative zur Industriegesellschaft“ Die ökologische Frage aus der Sicht des völkischen Neoliberalismus Wer die beiden Texte von Thorsten Mense und Tom Thümmler2 liest, könnte den Eindruck gewinnen, dass sich „die Deutschen“ und speziell die deutsche Rechte nichts sehnlicher wünschen als ein Plätzchen Erde (vulgo: Eigentum) a uf dem Lande. Von Immobilienpreisen ist in diesem Zusammenhang nicht die Rede, wohl aber von einer Idealisierung und Romantisierung des Landlebens, von einer als Regression gedeuteten „Sehnsucht nach dem ‚Ursprung‘“…

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