Nazi-Raketenbauer und die US-Mondlandung

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  von Anton Maegerle, 22. Juli 2019 Der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern, Wernher von Braun (1912 – 1977), war einer der Männer, die der Menschheit das Tor zum Weltall aufgestoßen haben. Der Sohn eines ostelbischen Gutsbesitzers entwickelte V2-Raketen für Hitler und konstruierte bei der NASA mit seinen „alten Peenemündern“ die Trägerrakete Saturn, die Apollo zum Mond beförderte. Dass der Astronaut Neil Armstrong am 21. Juli 1969 als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzen konnte, war ein Erfolg von Braun und Technikern sowie Ingenieuren aus NS-Deutschland, die nach 1945 in Diensten der NASA standen. Die Arbeit der Wissenschaftler von Peenemünde auf Usedom, der Geburtsstätte der Raumfahrt, schuf die Grundlagen für alle heutigen interkontinentalen und interplanetaren Raketen. Die Kommunikation mittels Satelliten setzt ebenfalls die Raketentechnik voraus. Der als „Vater der Raumfahrt“…

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Mit Marx für die ‚Volksgemeinschaft‘?

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Über das wundersame Interesse neurechter Vordenker an Marx Von Helmut Kellershohn. Erschienen in DISS-Journal 37 (2019) Das Interesse an Marx war im Gedenkjahr 2018 verständlicherweise sehr groß. Gleichwohl mag es den einen oder anderen verwundern, wenn sich ein Verlag aus dem Umfeld des Instituts für Staatspolitik auf die Spuren von Marx begibt, um zu ergründen, „welche Ansätze dieses großen Philosophen von rechts genutzt werden können“ (10). ((Kaiser, Benedikt/Benoist, Alain de/Fusaro, Diego: Marx von rechts, Dresden: Jungeuropa Verlag 2018 (mit einem Vorwort von Philip Stein).))  Ist doch dieses Ansinnen erklärtermaßen mit viel Ärger verbunden, weniger in Hinblick auf intellektuelle Linke, die sich darob indigniert auf ihr Erstgeburtsrecht am alten Marx berufen könnten. Diesbezüglich sind der Verlagschef Philip Stein im Vorwort und Benedikt Kaiser in einem der Hauptartikel („Marx von rechts? Ausgangspunkte für einen Neubeginn“)…

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Das Europabild der AfD

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Von Helmut Kellershohn. Erschienen in DISS-Journal 37 (2019) In ihrem neuesten Programm, dem Europawahlprogramm 2019, knüpft die AfD an ihre bisherigen Vorstellungen einer Renationalisierung der Wirtschafts-, Finanz- und Währungspolitik nahtlos an. Sie lehnt einen „wie auch immer gearteten“ europäischen „Gesamtstaat“ (EP 7), einen „europäischen Superstaat“ (EP 11) „mit Gesetzgebungskompetenz und einer eigenen Regierung“ (EP 11) ab. Zur Begründung verweist sie darauf, dass es für ein „solches Gebilde weder ein Staatsvolk“ gebe, noch dass dieses Gebilde „über das erforderliche Mindestmaß an kultureller Identität“ (EP 7) verfügen würde. Die europäischen „Kulturen, Sprachen und nationale[n] Identitäten“ seien „durch Jahrhunderte dauernde, geschichtliche Entwicklungen entstanden“ (EP 11), eine europäische Identität sei daher eine „Illusion“ (EP 11). Im Gegenteil beruhe die „politische, ökonomische und soziale Stärke Europas“ gerade auf „der Vielfalt der nationalen Kulturen und Traditionen“ (EP 11). Die…

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„An allem sind die Ausländer schuld…“

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Rechtspopulistische Kontinuitäten und Brüche aktueller Fremdheitsbilder Von Thomas Kunz. Erschienen in DISS-Journal 37 (2019) ((Bei dem Beitrag handelt es sich um die gekürzte Fassung des Aufsatzes „Bilder von Fremden revisited – Migration in den Medien im Kontext des Erstarkens (neo-)rassistischer und (neu-)rechter Positionen“, erschienen in Migration und Soziale Arbeit, Heft 4/2018.)) Der Analysegegenstand „(Re-)Präsentation von MigrantInnen in den Medien“ erscheint angesichts der zunehmend von völkisch-rassistischen Untertönen durchzogenen gesellschaftspolitischen Debatten hochaktuell. Andererseits ließe sich bezüglich dieses Gegenstandes kritisch einwenden, dass es ein altbekanntes Thema ist und die Bilder hinreichend bekannt. Umso mehr erfordert die Analyse des gegenwärtigen Diskurses eine Rekonstruktion seines historischen Vorlaufes. Nur dann kann angesichts signifikanter Kontinuitäten hinsichtlich der Darstellung sog. MigrantInnen und der gegenwärtigen Behandlung des Phänomens Migration in den (Massen-)Medien geklärt werden, worum es in der Analyse aktueller Fremdheitsbilder geht…

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Jobst Paul: Nature vs Nurture

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Jobst Paul Nature vs Nurture. Zu den rassistischen Aporien in Tahar Ben Jelloun’s Papa, was ist ein Fremder?(1998) Überlegungen zur Binarismus-Analyse Im Zentrum des preisgekrönten anti-rassistischen Aufklärungsbuchs Papa, was ist ein Fremder? (1998) des Autors Tahar Ben Jelloun steht die Frage Woher weiß ich, wann eine Äußerung rassistisch ist und wann nicht? Es ist Ben Jelloun’s Tochter Mérièm, die diese Frage in einem langen Gespräch über Rassismus und Stigmatisierung an ihren Vater richtet. Oder genau genommen, die mit dieser Frage den Vater an dessen Vorhaben und Versprechen erinnern möchte, auf diese Frage eine klare, verständliche Antwort zu geben. Als das kleine Werk 1998 (auf Deutsch 1999) erschien, waren die Reaktionen von einer tiefen Anerkennung des Engagements Jelloun’s geprägt und selbstverständlich von seiner Kompetenz als Literat und auch als Betroffener, sich zum Thema zu…

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