Im Januar 2024 erreichte das DISS die traurige Nachricht, dass Frank Wichert im Alter von 57 Jahren nach längerer, schwerer Krankheit am 8. Januar verstorben ist. Frank war lange Zeit in den 1990er und 2000er Jahren Mitarbeiter in unserem Institut. Während seines Studiums hatte er als studentische Hilfskraft bei Siegfried Jäger gearbeitet. Nach seinem Examen wurde er dessen wissenschaftlicher Mitarbeiter. Seine Mitarbeit im DISS konzentrierte sich vor allem auf diskursanalytische Studien zu Migration, Rassismus, Krieg und Biopolitik. Zu diesen Themen hielt er nicht nur im Institut zahlreiche Vorträge. In seiner Dissertation unternahm er eine Kritische Diskursanalyse, in der er die Konstruktion von Männlichkeitsbildern in hegemonialen Medien untersuchte. Im Institut war er einer der Gründungsmitglieder der Diskurswerkstatt, die heute immer noch existiert. Außerdem war er Mitglied des Beirats im DISS. Zu Siegfried Jägers 60.…
Eine Herausforderung für Bildung, multiprofessionelle Teams, Schüler:innen und Eltern/Erziehungsberechtigte Von Gaby Cleve Am 13. März 2021 verkündete die NRW-Bildungsministerium Yvonne Gebauer, pünktlich zum Wochenende gegen 15 Uhr, den ersten Schul-Lockdown für das Land Nordrhein-Westfalen – Startschuss zu einer Reihe kurzfristiger Maßnahmen. Die Schulen konnten, sollten und/oder mussten vom sogenannten Präsenzunterricht in irgendeine Form des digitalen Unterrichts, der auch Homeschooling oder Online-Unterricht heißt, wechseln. Zwischendurch dann auch Hybridunterricht, Wechselunterricht usw. usf. Mit dem ersten Lockdown und im Zuge dessen einiger weiterer wurde ziemlich bald deutlich, wie sehr die Schere der Bildungsgerechtigkeit in NRW erst einmal nur hinsichtlich des basalen Inventars auseinanderklafft: Es gibt Schulen mit guter digitaler Ausstattung, von WLan über Dienstgeräte bis hin zur Schüler:innenversorgung mit iPads oder ähnlichen Geräten. Es gibt Schulen, deren digitale Ausstattung in den Kinderschuhen steckt: kein WLAN, kaum…
Zuwanderung, demografischer Wandel und Nationalbewusstsein. Eine Rezension von Gabriele Cleve. Erschienen in DISS-Journal 10 (2002). Christoph Butterwegge u.a. legen gehen von der Fragestellung aus, aus welchen gesellschaftlichen Bereichen (Ökonomie, Politik und Soziales) sich rechte Ideologien speisen, die dann in die Mitte der Gesellschaft eindringen. Dazu wurde umfangreiches Material zu Argumentations- und Propagandastrategien der extremen Rechten untersucht. Dabei behaupten die Autoren eine immer größer werdende Affinität rechter Themen zu denen der Mitte. Die Innenpolitik der Bundesregierung wird hinsichtlich der Debatte um die GreenCard sowie den so genannten nützlichen Zuwanderer diskutiert. Caroline Reißhardt konstatiert, dass die Diskussion um das „Zuwanderungsgesetz“ zwar durchaus positiv zu bewerten sei, andere Integrationskonzepte jedoch vernachlässigt würden. In einer Analyse der Arbeitgeber- und Gewerkschaftspresse wird festgestellt, dass dort Einwanderung hauptsächlich unter Nützlichkeitskriterien (Stichwort: Wirtschaftsfaktor) gesehen wird. Medien der extremen Rechten (z.B.…