Leseprobe aus dem Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe: 'Islamisierung' Mit dem Aufkommen neuer rechter Bewegungen wie Pegida oder Hogesa hat der Kampfbegriff 'Islamisierung' eine enorme Verbreitung gefunden. Doch obwohl sich in ihm ein antimuslimisch-rassistischer Diskurs verdichtet, wird er kaum thematisiert und teilweise unhinterfragt übernommen. Im Handwörterbuch hat Benjamin Kerst diesen Kampfbegriff untersucht. Durch die Analyse der darin enthaltenen Kernaussagen, der Verwendung des Begriffs innerhalb unterschiedlicher extrem rechter Strömungen und der Anschlussfähigkeit auch an die gesellschaftliche 'Mitte' leistet er einen wichtigen Beitrag für die inhaltliche Auseinandersetzung. Den Artikel gibt es hier als PDF-Datei: Leseprobe_Virchow_Handwoerterbuch_rechtsextremer_Kampfbegriffe (Die PDF-Datei enthält auch das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort)
...im Kontext bürgerlicher Proteste Von Benjamin Kerst, erschienen im DISS-Journal 26 (2013) In der Deutschen Stimme, dem Leitorgan der NPD, ließ der derzeitige Parteivorsitzende Holger Apfel bezüglich des Bundestagswahlkampfes 2013 verlauten: Es sei wichtig, vor den „Schaltzentren der Überfremdung Zeichen zu setzen: Also vor Moscheen und Asylantenheimen.“ (Deutsche Stimme 09/2013, 2) Es gelte zu zeigen, dass die NPD im „Kampf gegen Islamisierung, Ausländerkriminalität, Asylantenflut und Lohndrückerei, euphemistisch auch »Arbeitsmigration« genannt“ das Original sei. (Ebd.) Diese besondere Fokussierung der NPD auf rassistische, menschenverachtende Hetze und Ressentiments, bei teilweiser Vernachlässigung anderer Themen, wie etwa der Eurofeindlichkeit, war vermutlich zwei wesentlichen Umständen geschuldet. Zum einen wurde der NPD ihre Euro-feindliche Linie von der neu gegründeten AfD streitig gemacht, die von Anfang an auf breiteren Wahlerfolg hoffen durfte. Zum anderen gab es in mehreren deutschen Städten –…