We are Human! – I am not Animal

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Anmerkungen zu Grenze und Migration im Kontext des Klimawandels ((Folgender Text entstand im Dezember 2019 und Januar 2020. Er thematisiert daher noch nicht die Eskalationen an der türkisch-griechischen Grenze und im zentralen Mittelmeer sowie die höchstwahrscheinlich schwerwiegenden Auswirkungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auf die Situation der Geflüchteten und das Grenzregime der EU.)) Von Thomas Müller. Erschienen in DISS-Journal (39) 2020 Im klimapolitischen Diskurs spielen ‚Kipppunkte‘ eine zentrale Rolle. Der Begriff bezeichnet Situationen, in denen Rückkopplungseffekte oder in den bisherigen Modellen nicht berücksichtigte Faktoren eine Zuspitzung der Klimaerwärmung bewirken könnten. Ebenso meint er Situationen, nach deren Eintreten die Entwicklung als entglitten anzusehen ist und ein katastrophischer Verlauf auch bei Mobilisierung aller technologischen, politischen und ökonomischen Ressourcen nicht mehr aufzuhalten sein wird. Auch die kritische Gesellschaftstheorie kennt solche Kipppunkte: Situationen des ‚Umschlagens‘, an…

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Warten auf die nächsten Seifenblasen – Großbritannien vor der Europawahl

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Von Robert Tonks. Erschienen in DISS-Journal 37 (2019) I‘m Forever Blowing Bubbles I›m forever blowing bubbles, Pretty bubbles in the air, They fly so high, nearly reach the sky, Then like my dreams they fade and die. Fortune›s always hiding, I›ve looked everywhere, I›m forever blowing bubbles, Pretty bubbles in the air. Songwriter: James Brockman / Jame s Kendis / John W. Kellette / Nathaniel H. Vincent / Samuel H. Pottle Songtext von “I’m Forever Blowing Bubbles” Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung Die Kluft zwischen der nationalen Selbst-wahrnehmung und Fremdwahrnehmung wird in der Diskussion um BREXIT mehr als deutlich. In der britischen öffentlichen Debatte wurde von den Anfängen bis heute die Entstehungsgeschichte der Europäischen Union von einer zentralen These begleitet: Das ist ein Projekt der Franzosen und Deutschen, das französische und deutsche Interessen verfolgt und…

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Das Europabild der AfD

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Von Helmut Kellershohn. Erschienen in DISS-Journal 37 (2019) In ihrem neuesten Programm, dem Europawahlprogramm 2019, knüpft die AfD an ihre bisherigen Vorstellungen einer Renationalisierung der Wirtschafts-, Finanz- und Währungspolitik nahtlos an. Sie lehnt einen „wie auch immer gearteten“ europäischen „Gesamtstaat“ (EP 7), einen „europäischen Superstaat“ (EP 11) „mit Gesetzgebungskompetenz und einer eigenen Regierung“ (EP 11) ab. Zur Begründung verweist sie darauf, dass es für ein „solches Gebilde weder ein Staatsvolk“ gebe, noch dass dieses Gebilde „über das erforderliche Mindestmaß an kultureller Identität“ (EP 7) verfügen würde. Die europäischen „Kulturen, Sprachen und nationale[n] Identitäten“ seien „durch Jahrhunderte dauernde, geschichtliche Entwicklungen entstanden“ (EP 11), eine europäische Identität sei daher eine „Illusion“ (EP 11). Im Gegenteil beruhe die „politische, ökonomische und soziale Stärke Europas“ gerade auf „der Vielfalt der nationalen Kulturen und Traditionen“ (EP 11). Die…

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Unsichere Lebenslagen, Unsicherheitsbewältigung

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...und Einstellung zu den Zuwanderungen nach Deutschland von Peter Höhmann, erschienen in DISS-Journal 35 (2018) Einstellungen der Wohnbevölkerung zu den Zuwanderungen in die Bundesrepublik werden in der öffentlichen Diskussion sehr unterschiedlich bewertet und zuweilen dramatisiert. Im Blick steht dabei in der Regel weniger die Auseinandersetzung mit den strukturellen Wandlungsvorgängen, die die sehr verschiedenen Entwicklungen ausgelöst haben, sondern eine kontroverse Debatte über einzelne aktuelle Erscheinungsformen. Dies gilt in besonderem Maße für die Flüchtlingsbewegungen aus den Kriegs- und ökonomisch erzeugten Krisengebieten. Die Rahmenbedingungen dieser Entwicklungen konnten kaum nachhaltig die Einstellungen in öffentlichen Debatten prägen. Vielmehr lösten die auch politisch geschürten Ängste eher ein unbestimmtes Gefühl der kollektiven Überforderung  aus und konnten so als wesentlicher Verstärker wirken. In diesem Beitrag will ich besonders darauf eingehen, in welchen Formen Unsicherheit – verstanden als subjektive Vorstellung, die sich…

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„Schande über Dich, Europa!“ – „Shame on you, Europe!“

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Von Heiko Kauffmann, Erschienen in DISS-Journal 34 (2017) ((Erstveröffentlichung dieses Beitrags: Ostsee-Zeitung vom 6. September 2017.)) Europa bekämpft nicht die Schleuser und die Menschenrechtsverletzungen in Libyen, sondern vielmehr die Flüchtlinge und diejenigen, die sie vor dem Ertrinken retten. ((Die Aufschrift "Schande über Dich, Europa!" – "Shame on you, Europe!" trugen Banner, mit denen zivile Seenotretter auf der „Sea-Eye“ gegen die Ausdehnung der libyschen Hoheitsgewässer und die Sperrung zentraler Rettungsgebiete im Mittelmeer protestierten.)) Die EU rüstet Libyen mit Hunderten Millionen Euro auf, um sich die Flüchtlinge vom Hals zu schaffen: Geld für eine zwielichtige Küstenwache und eine schwache Regierung, die der verbrecherischen und gewalttätigen Milizen im Land und in den Flüchtlingslagern nicht Herr wird. Lager, in denen – auch nach Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes – KZ-ähnliche Zustände herrschen; eine Kooperation mit schlimmsten Folgen für…

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It‘s not over till it‘s over

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Wie Großbritannien sich am Brexit abarbeitet. Ein Interview mit Robert Tonks, Vorsitzender der Deutsch-Britischen Gesellschaft Duisburg, im DISS-Interview. Erschienen in DISS-Journal 33 (2017) DISS: Von außen erscheint die derzeitige Lage in Großbritannien einerseits bestimmt von der traumatischen Verarbeitung der Brexit-Entscheidung und andererseits von permanenten Anrufungen einer neuen Zukunft. Will die Regierung über die so kurzfristig angekündigten Neuwahlen die Brexit-Abstimmung vielleicht doch noch einmal zur Disposition stellen? Robert Tonks: Wenn die Regierung für das Ausrufen der Unterhauswahlen einen solchen Beweggrund hätte, wäre das für sie sicherlich ein risikoreiches Snookerspiel über mehrere Bande. Traditionsgemäß ist Tory die Partei der Unternehmen, von denen die Mehrheit den zollfreien Binnenmarkt beibehalten will. Die Premierministerin muss diesen Flügel befrieden. Theresa May ist ja als Premierministerin nicht demokratisch gewählt worden, sondern innerparteilich gesetzt. Mit der Wahl würde May ihre Macht…

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Der Kongo, Lampedusa und die „Festung Europa“

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(K)eine Rezension zu David Van Reybrouck: Kongo Von Siegfried Jäger, veröffentlicht im DISS-Journal 26 (2013) Der Bestseller von David Reybrouck (Aufl. über 200-000) ist bereits 2010 in niederländischer Sprache erschienen, 2012 in deutscher Übersetzung und als Taschenbuch 2013. Er ist vielfach rezensiert worden, nicht selten mit kritischen Untertönen. Deshalb erübrigte sich eigentlich eine erneute Rezension, doch das nur auf den ersten Blick. Wer die rund 700 Seiten gelesen hat, erfährt viel über den Kongo und seine dramatische Geschichte, die teilweise anhand bibliographischer Zeugnisse erzählt wird, teils aber auch anhand von Interviews, die Van Reybrouck mit alten und jungen Kongolesinnen und Kongolesen vor Ort geführt hat. Insgesamt kommt dabei heraus: Der Autor ist kein Kolonialismus-Forscher im üblichen Sinn, sondern eine Mischung aus Journalist und Literat. Seine Darstellung ist vorwiegend deskriptiv, und das ist auch…

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Kriegsgefahr gegen Iran

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Die Neocons schüren eine Neuauflage vom Kampf der Kulturen. Von Mohssen Massarrat. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) Seit Jahren verschärft sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran. George W. Bush und die hegemoniegetriebenen Neocons um ihn herum halten den Iran für das größte Hindernis, den Zugriff der USA auf den Mittleren Osten und dessen Energiereserven vollständig durchzusetzen und den Status des US-Hauptverbündeten Israel als Hegemonialmacht im Mittleren und Nahen Osten zu festigen. Der amerikanische Enthüllungsjournalist Daniel Elsberg beschuldigte Bush und Cheney, „ihre Militärstäbe insgeheim angewiesen zu haben, mögliche Atomangriffe auf unterirdische Atomenergie-Anlagen im Iran zu planen, ebenso wie umfassende konventionelle Luftangriffe auf überirdische Anlagen und Kommandoposten.“ ((Frankfurter Rundschau vom 13. Dezember 2006.)) Dabei setzen die Hardliner in Washington offensichtlich auf eine Überreaktion des Iran hinsichtlich der Provokationen der USA, um einen…

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Der Irak-Krieg 2003

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Viereinhalb strategische Konzepte angesichts des 3. Ölkriegs 2003. Von Jürgen Link. Erschienen in DISS-Journal 11 (2003) (= Gemeinsames Sonderheft des DISS-Journals und der kultuRRevolution zum Irak-Krieg) 1. Eskalationsstrategie »aggressiv« (Bush-Regime) – oder von der »flexiblen Antwort« zur »flexiblen Herausforderung« Der Begriff »Strategie« wird hier (wie schon immer in der Zeitschrift »kultuRRevolution«) analog zu Clausewitz benutzt. Er bezieht sich dann (im Gegensatz zu »Taktik«) nicht auf das Problem, wie man einzelne »Gefechte« (und sinngemäß »Phasen des Krieges «) gewinnt, sondern auf die fundamentalen Prinzipien des Krieges als Gesamtereignis, d.h. auf das jeweils zugrunde liegende Gesamtkonzept von Krieg einschließlich seiner Basisregeln. Das Gesamtkonzept, das der Westblock im Kalten Krieg entwickelt und in der NATO-Doktrin resümiert hatte, kann man am besten als »Eskalationsstrategie« kennzeichnen. Dem entsprachen die Schlagwörter »deterrence«, »retaliation«, »flexible response«. Dabei sollte die »Abschreckung«…

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Der Diskurs der Elite

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Seine Funktion für die Reproduktion des Rassismus. Von Teun A. van Dijk. Mit einem Vorwort von Siegfried Jäger. Zuerst erschienen als DISS-Text Nr. 14 ((pad - Pädagogische Arbeitsstelle, Dortmund 1991 ISBN 3-88515-123-5)) Nachrichten in der Presse, Politikerreden, wissenschaftliche Texte, Schulbücher und Alltagsgespräche spielen eine wichtige Rolle für die massenhafte Verbreitung und Stabilisierung rassistischen Denkens. Da die Eliten besonders leichten Zugang zu den Medien haben, sind sie auch im Allgemeinen diejenigen, die für die (manchmal subtile und indirekte) »Vorformulierung« von Rassismus verantwortlich sind. Mit Hilfe der Massenmedien verbreitet sich dieser »Rassismus der Eliten« in der Bevölkerung, wird in populärere Formen umformuliert, die dann in ihren besonderen sozialen, ökonomischen und kulturellen Kontexten Wirkung entfalten können. Vorwort Der Diskurs des Rassismus ist für die Bundesrepublik Deutschland bisher nur in gewissen Ausschnitten untersucht worden, ((Vgl. z.B. die…

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