...zu Staat, Nation, Gesellschaft. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 20 (2010) Für die Edition Deutsch-Jüdische Autoren des 19. Jahrhunderts. Schriften zu Staat, Nation, Gesellschaft (im Böhlau-Verlag, Köln) konnten nun die endgültigen Zusagen wichtiger Herausgeber und Herausgeberinnen gewonnen werden. So wird Frau Uta Lohmann, Hamburg, einige zentrale, bisher aber kaum zugängliche Schriften des Berliner Aufklärers David Friedländer (1750-1834) edieren. Besonders bekannt wurde Friedländer durch sein (zunächst anonymes) Sendschreiben von einigen Hausvätern jüdischer Religion an den protestantischen Theologen Wilhelm Abraham Teller. Darin deutete Friedländer eine Form der „Glaubensvereinigung“ des Protestantismus und des Judentums an, was ihm heftige Kritik einbrachte. Frau Lohmann ist Judaistin und Germanistin und promoviert derzeit über David Friedländer und dessen Konzept von Bildung und bürgerlicher Gesellschaft. PD Dr. Andreas Brämer, stellvertretender Direktor am Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ),…
Ab sofort im Buchhandel und beim Verlag erhältlich: Regina Wamper / Ekaterina Jadtschenko / Marc Jacobsen (Hg.) "Das hat doch nichts mit uns zu tun!" Die Anschläge in Norwegen in deutschsprachigen Medien. Edition DISS Bd. 30. 184 Seiten, 18 Euro Am 22. Juli 2011 explodierte in Oslo eine Autobombe, die acht Menschen tötete. Wenig später tötete der gleiche Täter auf der Insel Utøya 69 junge Sozialdemokratinnen. Nach seiner Festnahme äußerte er antimuslimische und antimarxistische Ansichten. Die Autorinnen analysieren deutsche Medien unter dem Gesichtspunkt, wie dort dieses Ereignis eingeordnet wurde, ob und welche Diskursverschiebungen stattgefunden haben. Verschränkungen mit antimuslimischen Diskursen und deren der Extremismusbekämpfung werden besonders beachtet. Analysen zu der Reaktion extrem rechter Medien beleuchten Distanzierungen und Solidarisierungen. Mit folgenden Beiträgen: Anders Behring Breiviks ›Manifest‹: Skizze einer Wahnideologie? (Bernard Schmid) Ein neoliberaler Terrorist? Gedanken zum Massenmörder, Ayn Rand…
Der folgende Text erschien unter dem Titel "15M, año cero" in der Septembernummer der spanischen Monatsschrift Revista de Occidente ((Nr. 364, 2011, 121-124.)) (gegr. 1923), die von der Fundación Ortega y Gasset herausgegeben wird. Die beiden Autoren sind Mitglieder der Fakultät für Medienwissenschaften der Complutense Universität Madrid und der Studiengruppe für die Semiotik der Kultur (GESC). Der Begriff 15M verweist auf den 15. Mai 2011, den Tag, an dem es auf der Puerta del Solin Madrid zu einer ersten Großdemonstration des sozialen Protestes in Spanien und zur Gründung eines Zeltlagers kam. Die Übersetzung ins Englische besorgte Guadalupe Moreno (Redaktion: Jobst Paul). Die Autoren haben die Übersetzung autorisiert. By Jorge Lozano and Marcello Serra ((Jorge Lozano Hernandez lehrt Informationswissenschaften und Marcello Serra arbeitet im Bereich der Medienwissenschaften.)) In the Puerta del Sol of Madrid, to the seat of government Autonomous Region, a plaque marks the km 0, the…
Ein neues Protestlabel hat die Welt erobert: „Occupy!“ heißt es auf den Straßen von Sydney und Oakland bis Tel Aviv und Hongkong. Im Internet lassen sich die Proteste in Echtzeit verfolgen. Immer wieder berufen sich die europäischen, israelischen und US-amerikanischen Bewegungen auf den ‚arabischen Frühling‘. In dessen Ursprungsland, also Tunesien, hat die Bevölkerung nun ein knappes Jahr nach dem Beginn der Jasmin-Revolution eine verfassungsgebende Versammlung gewählt – und dabei auch religiös-konservative Politikansätze gestärkt. Was haben die westlichen Protestbewegungen mit den demokratischen und sozialen Aufständen in der arabischen Welt zu tun? Hängen sie überhaupt zusammen? Auf welche Werte berufen sich die Aktiven jeweils, und welche Begründungstraditionen werden thematisiert? Welche Tendenzen sind zu erkennen und wie könnte es weitergehen? Diesen Fragen widmet sich unser Schwerpunkt. Die Artikel im Einzelnen: Die deutsche (Hoch-)Sprache als Eintrittskarte… …in…
...in die Chefetagen und die deutsche Nation überhaupt. Einige Bemerkungen zu den Fallstricken des gesunden Menschenverstandes. Von Siegfried Jäger, erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Sich verständigen zu können, das ist eine feine Sache. EinwanderInnen die Hochsprache abzuverlangen und diesem Verlangen mit bestimmten Sanktionen Nachdruck zu verleihen, das ist aber eine ganz andere. Dann nämlich findet eine Verkettung von Gründen statt, die auf den ersten Blick nicht erkennen lässt, was mit der Forderung nach der Beherrschung der deutschen Sprache über den Zweck der Verständigung hinaus beabsichtigt ist. Außer einigen Sprachwissenschaftlerinnen dürfte dies kaum jemandem bewusst sein. Dahinter steckt die immer noch vorherrschende Auffassung in Bildungsinstitutionen, Politik und Medien, dass die Beherrschung der deutschen Hochsprache die Voraussetzung dazu darstelle, Deutsche oder Deutscher zu werden, deutsch zu fühlen und zu denken – mithin erst zu einer…
Von Astrid Hanisch und Margarete Jäger, erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Der Begriff „Gutmensch“ ist in der politischen Rede mittlerweile zu einem Kampfbegriff geworden, mit dem politische Gegner und Andersdenkende diffamiert und abqualifiziert werden sollen. Allerdings findet diese Diffamierung in der Regel nur von Seiten konservativer bis hin zu extrem rechter Personen statt und richtet sich gegen diejenigen, die sich für ein friedlich-schiedliches Miteinander unterschiedlicher Personengruppen einsetzen. Bei der Zurückweisung der Stigmatisierung als „Gutmensch“ wird von den Betroffenen auch schon einmal darauf hingewiesen, der Begriff sei bereits im Nationalsozialismus verwendet worden. Implizit wird damit angeprangert, dass sich hier eine faschistische Sprech- und Denkweise fortsetze. In diesem Zusammenhang geistert im Internet das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung als eine Quelle dieser Behauptung. ((Bis vor kurzer Zeit wurde dies etwa in der Online-Enzyklopädie Wikipedia…
Eine Besprechung von Hannah Schultes, erschienen in DISS-Journal 22 (2011). In sieben Beiträgen und zwei Rezensionen werden in dem 2011 zum zweiten Mal erschienenen „Jahrbuch für Islamophobieforschung“ bedenkenswerte Entwicklungen im extrem rechten und im hegemonialen Diskurs mit Analysen auf der Ebene der Medien und Politik belegt. Darüber hinaus beinhaltet die von Farid Hafez herausgegebene Publikation auch eine theoretische Intervention sowie einen Beitrag aus dem Feld der Cultural Studies. Farid Hafez (Hg.) Jahrbuch für Islamophobieforschung 2011 2011 Innsbruck: StudienVerlag 128 S., 22,90 Eur Eine Nachzeichnung des politischen Diskurses um das durch eine Schweizer Initiative verbreitete Anti-Minarettplakat im Herbst 2009 liefert Doris Angst in ihrem Beitrag. Eher unterbelichtet bleibt in dem Beitrag jedoch leider die grundsätzliche Ambivalenz von Meinungsfreiheit und auch eine kritische Hinterfragung staatlicher Verbote findet nicht statt. Dass die Verbotsdebatten und Verbote die…
Siegfried Jäger rezensiert Sebastian Friedrich (Hg.): Rassismus in der Leistungsgesellschaft. Die Besprechung ist erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Die Linke habe sich zu Sarrazin kaum bis überhaupt nicht geäußert. So rumort es in den hegemonialen Feuilletons. Das stimmt, wenn es denn überhaupt irgendwie wahr war, ab jetzt nicht mehr. Für genauere und seriösere Analyse, so einem denn daran gelegen ist, bedarf es einer gewissen Zeit. Mit dem soeben erschienenen Sammelband, herausgegeben von Sebastian Friedrich, liegt eine Kritik vor, die tiefschürfend und anregend ist und sich nicht mit dem Bürger Sarrazin allein befasst, sondern seine Ideologie zutiefst in deutscher Geschichte und aktueller bürgerlicher Gesellschaft verankert sieht. Zu Recht! Wer sich jemals gründlicher mit dem Nationalsozialismus und seinen Vorläufern beschäftigt hat, wer die deutsche Politik nach 1945 und den fortdauernden Antisemitismus und Rassismus verfolgt hat,…
Die Anschläge in Norwegen in deutschsprachigen Medien. Von Ekaterina Jadtschenko, Marc Jacobsen und Regina Wamper. Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Zweifellos war die Berichterstattung über die Anschläge in Norwegen für die journalistische Zunft eine große Herausforderung. Der Druck, Nachrichten zu produzieren, wissen zu müssen, was warum passiert und das am besten, bevor es jemand anders weiß, hat hier sicherlich großen Einfluss auf die anfänglichen Deutungen der Tat als „islamistische Terroranschläge“ gehabt. Und so schnell ein Ereignis bewertet werden muss, so schnell ist es auch wieder vergessen – nur Wochen nach den verheerenden Anschlägen. Regina Wamper / Ekaterina Jadtschenko / Marc Jacobsen (Hg.) „Das hat doch nichts mit uns zu tun!“ Die Anschläge in Norwegen in deutschsprachigen Medien edition DISS Band 30 Münster: Unrast ISBN 978-3-89771-759-6 178 S., 18 Euro erscheint im November 2011im…
Von Margarita Tsomou, Vassilis Tsianos, Dimitris Papadopoulos ((Margarita Tsomou ist Real Democracy-Aktivistin der ersten Stunde, Vassilis Tsianos ist Lektor an der Universität Hamburg, Dimitris Papadopoulos ist Dozent für Soziologie und Organisation an der School of Management an der Universität Leicester. Der Text entstand im Sommer dieses Jahres nach der brutalen Zerstörung des Real Democracy Lagers in der Form einer multilokalen email-Kommunikation zwischen Athen-Berlin-Leicester. Die AutorInnen sind Mitglieder eines linken greco-diasporischen Netzwerkes namens NomadicUniversality. Der Text wurde aus dem Englischen von Siegfried Jäger übersetzt und von den Autorinnen autorisiert.)). Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Eine metropolitane Blockade... ...findet statt, wenn der städtische Raum sich gegen sich selbst richtet, wenn die Bewegungen, die ihn in Gang halten, blockiert werden, wenn die Verbindungen, die ihn am Leben halten, blockiert werden, nur um den Raum und die…