„An allem sind die Ausländer schuld…“

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Rechtspopulistische Kontinuitäten und Brüche aktueller Fremdheitsbilder Von Thomas Kunz. Erschienen in DISS-Journal 37 (2019) ((Bei dem Beitrag handelt es sich um die gekürzte Fassung des Aufsatzes „Bilder von Fremden revisited – Migration in den Medien im Kontext des Erstarkens (neo-)rassistischer und (neu-)rechter Positionen“, erschienen in Migration und Soziale Arbeit, Heft 4/2018.)) Der Analysegegenstand „(Re-)Präsentation von MigrantInnen in den Medien“ erscheint angesichts der zunehmend von völkisch-rassistischen Untertönen durchzogenen gesellschaftspolitischen Debatten hochaktuell. Andererseits ließe sich bezüglich dieses Gegenstandes kritisch einwenden, dass es ein altbekanntes Thema ist und die Bilder hinreichend bekannt. Umso mehr erfordert die Analyse des gegenwärtigen Diskurses eine Rekonstruktion seines historischen Vorlaufes. Nur dann kann angesichts signifikanter Kontinuitäten hinsichtlich der Darstellung sog. MigrantInnen und der gegenwärtigen Behandlung des Phänomens Migration in den (Massen-)Medien geklärt werden, worum es in der Analyse aktueller Fremdheitsbilder geht…

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Englischsprachige Forschungsliteratur

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Ein Überblick von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 32 (2016) Sklaverei und Kapitalismus Edward E. Baptist The Half Has Never Been Told Slavery and the Making of American Capitalism New York Basic Books, 2014. 498 pp. ((Ich referiere hier die wichtigsten Aspekte der Rezension von Fatjon Kaja (City College New York), online unter https://www.hnet.org/reviews/showrev.php?id=46708.)) Seit langem stellen HistorikerInnen der amerikanischen Sklaverei diese als wirtschaftlich ineffiziente Institution dar, bei der Gewinn nur ein sekundärer Anreiz war, nicht aber eine treibende, kapitalistische Kraft. Baptists Darstellung zeigt nun, wie sich der amerikanische Kapitalismus schrittweise entwickelte, wie er in alle Aspekte des amerikanischen öffentlichen Lebens eindrang und wie er insbesondere mit dem System der Sklaverei zusammenhängt. Das Buch deckt die Spanne von 1783 bis 1861 ab, wobei in der Einführung und im Nachwort zusätzlich die Phase bis 1937…

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Diskursforschung: Was soll das, soll sie was?

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Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 29 (2014) 1. Schritt: Rezension zu Diskursforschung. Ein interdisziplinäres Handbuch ((Der Rezensionsteil dieses Artikels ist auch erschienen in der online-Zeitschrift r:k:m. (http://www.rkm-journal.de/archives/17341, Abruf 22.5.2015) )) Das hier vorgelegte umfängliche Handbuch Diskursforschung stellt die erste Veröffentlichung der Reihe DiskursNetz im transcript Verlag dar, die von Johannes Angermuller, Eva Herschinger, Felicitas Macgilchrist, Martin Nonhoff, Martin Reisigl, Juliette Wedl, Daniel Wrana und Alexander Ziem betreut wird. Diese Autorinnen und Autoren sind Mitglieder eines Gemeinschaftsprojekts von Forschenden aus unterschiedlichen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen, vornehmlich aus Deutschland, die sich mit dem Thema Diskurs im weitesten Sinne befassen. Und damit deutet sich bereits das Dilemma dieses Projektes an: Die hier vorgelegten rund 60 Artikel operieren mit den unterschiedlichsten Diskursbegriffen und beziehen auch solche Konzepte ein, die mit gängigen Verständnissen von Diskurs in den…

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Analysing discourses and dispositives

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A Foucauldian approach to theory and methodology By Siegfried Jäger and Florentine Maier Noch nicht begutachtetes Draft: Ruth Wodak/Michael Meyer: Methods of Critical Discourse Analysis, 3. Auflage, Sage Publications Ltd, London 2014 1 Introduction This article aims to give an introduction to the methodology of analysing discourses and dispositives, building on the theoretical insights of Michel Foucault. The article aims towards novices to this approach. Critical discourse and dispositive analysis based on Michel Foucault's discourse theory centres on the following questions: What is valid knowledge at a certain place and time? How does this knowledge arise and how is it passed on? What functions does it have for constituting subjects? What consequences does it have for the shaping of society? By knowledge we understand all elements of thinking and feeling in human minds,…

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Wege durchs Dickicht

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Vorschläge zur Durchführung von Diskursanalysen. Von Siegfried Jäger. Erschienen in: Cleve, Gabi / Jäger, Margret / Ruth, Ina (Hg.) Schlank und (k)rank. Schlanke Körper – schlanke Gesellschaft. Forschungsbericht des DISS 1997, 168-178. Um das ‘Gewimmel’ bzw. das ‘große Wuchern des Diskurses’ analysierbar zu machen, habe ich – orientiert an bzw. inspiriert durch Michel Foucault und in Auseinandersetzung mit einer Reihe von Rezeptionsbemühungen seiner Theorie – einige analytische Kategorien und insgesamt ein Verfahren zu entwickeln versucht, das wir in Duisburg in einer Reihe von empirischen Projekten ausprobiert haben und zu erweitern bemüht waren. Diese Kategorien vervollständigen die Foucaultschen und können dazu dienen, ein handhabbares Verfahren von Diskursanalyse zur Verfügung zu stellen. Ich möchte im folgenden ganz knapp umreißen, wie dieses Verfahren aussieht. Dabei werde ich auch mögliche Berührungen mit dem Paderborner Projekt andeuten. ((Mit…

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Nicht am grünen Tisch …

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Einige Bemerkungen zur Neuauflage der „Kritischen Diskursanalyse“. Eine Einführung von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 24 (2012) Die soeben erschienene 6. Auflage der Kritischen Diskursanalyse ist nicht am grünen Tisch entstanden, sondern beruft sich auf Erfahrungen mit einer Vielzahl empirischer Projekte, die seit den frühen 90er Jahren bis in die Gegenwart im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) durchgeführt worden sind. Diese Neufassung profitierte zudem von Vorarbeiten der 1992 gegründeten Diskurswerkstatt im DISS. Ich habe ich versucht, den Duktus der Einführung beizubehalten, auch wenn es sich um eine weitgehende inhaltliche Revision der ursprünglichen Einführung handelt. Diese geht einher mit einer Präzisierung des Diskursbegriffs und des immer noch umstrittenen Konzepts des Dispositivs und damit auch der Dispositivanalyse. Dabei versuche ich die Annahme zu plausibilisieren, dass der Dispositivanalyse im Wesentlichen dieselben diskurstheoretischen Annahmen zu…

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Diskurse in Bewegung(en)

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Jens Zimmermann über ein Discussion Paper von Britta Baumgarten und Peter Ullrich. Erschienen in DISS-Journal 23 (2012) 57-58 Vor allem an Michel Foucault orientierte diskurstheoretische Ansätze finden in den letzten Jahren langsam ihren Weg in die Protest- und Bewegungsforschung (vgl. u.a. Haunss 2004, Ullrich 2008). Fast alle soziologischen Theorien der letzten sechzig Jahre haben sich zu Protest und Revolution als sozialen Phänomenen geäußert oder wurden theoretisch integriert in spezifische Fragestellungen und Arbeitsfelder der Bewegungsforschung. Umso erstaunlicher ist es daher, dass der Bezug auf das Foucaultsche Werk bei der Analyse sozialer Bewegungen und Proteste im Vergleich zu anderen Bereichen der Soziologie (u.a. Migrationsforschung etc.) eher lose stattfindet. Mit ihrem paper stellen Britta Baumgarten und Peter Ullrich nun Foucaults Diskurstheorie und gouvernementalitätstheoretische Überlegungen hinsichtlich der Bewegungsforschung auf den Prüfstand. Als äußerst ambitioniert erweist sich dabei…

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Zwischen Linguistik und Soziologie

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Kritische Diskursanalyse in Polen. Von Lukasz Kumiega (Warszawa/Düsseldorf). Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) Auch in Polen wird Diskursanalyse seit einigen Jahren als ein Forschungsprogramm verstanden, das zur Untersuchung und Kritik diverser gesellschaftlicher Phänomene genutzt wird und sich explizit auf eine Theorietradition bezieht. Aus dem ganzen Ensemble diskurstheoretischer Erwägungen dominiert hier vor allem die Rezeption anglos ächsischer Theorien. Disziplinen, die sich einer solchen Perspektive geöffnet haben, sind vor allem Linguistik und Soziologie. Als ein gewisser Vorreiter der kritischen Studien gilt im polnischen Sprachraum der Literaturwissenschaftler Michal Glowinski und seine Arbeiten zum kommunistischen „Newspeak“ (vgl. Glowinski 1990). Ohne jetzt auf Details eingehen zu können, möchte ich hier einige (!) gegenwärtige Tendenzen aufzeigen, die im Umfeld der breit angelegten Diskursforschung in Polen (in ihrer kritischen Version) zu verorten sind. Eine von wenigen Linguistinnen, die sich in…

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Das Wissen der Leute

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Bioethik, Alltag und Macht im Internet. Rezension von Dorothee Obermann-Jeschke. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) Wie denken die Leute auf der Straße u. a. über Klone, Gentests und Behinderung? Diesem „Alltagswissen“ in der bioethischen Diskussion eine Öffentlichkeit zu geben, ist das Ziel des von der „Aktion Mensch“ koordinierten Internetforums „1000 Fragen zur Bioethik“. In der vorliegenden Studie „Das Wissen der Leute“ werten Anne Waldschmidt, Anne Klein und Miguel Tamayo Korte die Beiträge dieses Internetforums quantitativ und qualitativ aus. Dabei berücksichtigen sie besonders partizipationstheoretische und wissenssoziologische Aspekte. Um das umfangreiche Corpus auswerten zu können, entwickelt das Forschungsteam einen innovativen Methoden-Mix aus Qualitativer Inhaltsanalyse, grounded theory und der Interdiskurstheorie Jürgen Links. In der Vielfalt von Beiträgen expliziert es eine spezifische Diskursordnung: Im Forum haben die Beteiligten im Gegensatz zu den Spezialdiskursen der Fachwissenschaften die Möglichkeit,…

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Diskursanalyse der Politik

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Eine Rezension von Lukasz Kumiega. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) „Zwischen Faszination und Abwehr“ (9), so beschreiben die Herausgeberinnen die Rezeption der Foucault’schen Diskurstheorie in der Politikwissenschaft und fragen, wie man das Politische (seine Voraussetzungen und Wirkungen) nicht nur mit Habermas oder mit den Erkenntnissen der anglo-amerikanischen discourse analysis, sondern auch mit Foucault analysieren kann. In fünf thematischen Blöcken (Wissen und Politik, Politik der Moleküle, Politik der Sicherheiten, Politik der Identitäten und Foucault . Warum nicht?) wird versucht: a) Debatten über Diskursanalysen in anderen Forschungsdisziplinen (besonders in der Geschichte und in der Soziologie) zu reflektieren und auf die Politikwissenschaft zu beziehen, b) anhand diverser Politikfelder die Foucault'sche Werkzeugkiste zu operationalisieren, c) Foucault kritisch zu lesen. Es wird u.a. danach gefragt, inwiefern die „strukturalistische Tätigkeit“ zu operationalisieren ist, ob Profilierung des Diskurses oder Integration…

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