Vom Diskurs zum Dispositiv

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Einführung in die Dispositivanalyse. Eine Rezension von Jens Zimmermann. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) Es gibt in den gegenwärtigen Gesellschafts- und Sozialwissenschaften nur selten Publikationen, die „theoretisches Neuland“ betreten. Das 2008 erschienene Buch „Vom Diskurs zum Dispositiv“ tut dies. Das mag verwundern, gehören doch die Vokabeln Diskurs und Dispositiv mittlerweile fest zum Jargon des Feuilletons und des hegemonialen Kulturbetriebs. Andrea Bührmann und Werner Schneider präsentieren eine Einführung in die Dispositivanalyse, die durch ihre wissenschaftstheoretische und methodische Kompetenz überzeugt und einen umfassenden Überblick über die bisherige Forschung gibt, die sich an den Foucault'schen Dispositiv-Begriff anlehnt. In den ersten beiden Kapiteln (1. Diskursforschung und Dispositivkonzept, 2. Das Dispositivkonzept als Forschungsperspektive) rekapitulieren die Autoren bisherige Ansätze, um den Dispositiv-Begriff für eine empirische Forschung fruchtbar zu machen und befragen anschließend zentrale diskurstheoretische Konzepte wie ‚Diskurs’, ‚Wissen’ und…

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Michel Foucault als Diskursivitätsbegründer

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Interview mit Rolf Parr (Universität Bielefeld), Mitherausgeber des Foucault-Handbuches. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008) DISS-Journal: Du hast an der Herausgabe des Foucault-Handbuches mitgearbeitet, das Anfang September bei Metzler erschienen ist. Das Handbuch stellt den gesamten Foucault vor, seine Werke, zentralen Begrifflichkeiten und Konzepte sowie seine Rezeption und Wirkung in nahezu allen kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Nun ‚boomt’ Foucault weiterhin, wohl gerade auch wegen der fortdauernden Rezeption der 4-bändigen Kleinen Schriften (Dits et Écrits). Was versprecht Ihr Euch als Herausgeber von diesem neuen voluminösen Band? Rolf Parr: Auf einen ersten, kurzen Nenner gebracht: dass Foucault auf der einen Seite nicht nur ‚philologisch’ zum ‚Klassiker’ und damit in seinem politischen Wirkungspotenzial still gestellt wird (man könnte von ‚klassifiziert’ in Analogie zu ‚mumifiziert’ sprechen), auf der anderen, dass er nicht nur von den je eigenen disziplinären Anschlüssen bzw.…

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Der Oldenburger Ansatz der KDA

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Warum sprachwissenschaftliche Analyse unverzichtbar ist. Diskursbegriff und Zielsetzungen des Oldenburger Ansatzes . Von Franz Januschek. Erschienen in DISS-Journal 16 (2007) ((Der im Folgenden dargestellte Oldenburger Ansatz einer Kritischen Diskursanalyse ähnelt in vielen Hinsichten dem Duisburger Ansatz der KDA, ist aber stärker sprachwissenschaftlich angelegt und stärker auf Einzeltexte orientiert. Für die Erweiterung und Präzisierung der „Werkzeugkiste“ Kritischer Diskursanalyse ist er u. E. sehr interessant. S.J.)) Kritische Diskursanalyse: wie die Philosophie zur Praxis wurde Kritische Diskursanalyse (KDA) beruft sich meistens auf Michel Foucault. Foucault analysierte Diskurse – allerdings nicht, weil ihm das moralisch oder politisch geboten erschien, sondern weil es für ihn die einzig verbleibende Möglichkeit zu philosophieren war. Denn Foucault war zuallererst Philosoph und er hatte sich natürlich mit Kant, Marx und den neueren philosophischen Ansätzen des 19. und 20. Jahrhunderts auseinander gesetzt. Auch…

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Diskursanalyse(n) in Deutschland

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Ihre Entwicklung und gesellschaftliche Relevanz. Ein (unvollständiger) Überblick von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 16 (2007) Das kulturwissenschaftliche Interesse an der sich an Michel Foucault orientierenden Diskursanalyse boomt. Es gibt inzwischen wohl kaum eine wissenschaftliche Disziplin, die sich nicht auf die eine oder andere Spielart von Diskursanalyse im Anschluss an Foucault oder – seltener – auch an Derrida zu stützen versucht, wobei solche Versuche in der Regel oder doch oft mit dem Bemühen einhergehen, eigene theoretische und methodologische Konzepte zu entwerfen und anzuwenden. ((Das gilt insbesondere für die Geistes- und Sozialwissenschaften, zunehmend aber auch für die Naturwissenschaften.)) Im Ergebnis sehen wir zurzeit einen - natürlich unabgeschlossenen - Prozess vor uns, der in Deutschland Anfang der 80er Jahre etwas zaghaft begonnen hat, heute aber zu einem breiten Fluss unterschiedlichster Ansätze geführt hat, der sich…

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Ein Lehrstück in Science-in-Fiction

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Einige verwunderte Anmerkungen zu einem Wissenschaftsskandal in Wien. Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 13 (2004) „Offener Betrug ist in der wissenschaftlichen Forschung selten.“ (Djerassi) „Cantors Dilemma“ heißt der Roman des ‚Vaters’ der Anti-Baby-Pille, Carl Djerassi, und er bezeichnet es als ein Stück Science-in- Fiction. (Zürich 1991 (Haffmanns)) So sehr Fiction ist das aber nicht, was er zum US-amerikanischen Wissenschaftsbetrieb zu erzählen weiß. Es geht – unter anderem – darum, wie man an den Nobelpreis kommt. Da gibt es Seilschaften, Fälschungen oder doch Täuschungen, autoritäre Professoren, die Schüler und Kolleginnen zur Schnecke machen oder auf ihre Kosten zu Ruhm und Ehre gelangen. Doch das gibt´s beileibe nicht nur in Amerika. Bei einer Internet-Recherche zu meinem Arbeitsgebiet „Angewandte Diskurstheorie“ habe ich erstaunt und verwundert erfahren, dass die renommierte Österreichische Akademie der Wissenschaften einer bereits…

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