DISS-Journal 25 (2013): Besen

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DISS-Journal 25 (Juli 2013) Die neue Ausgabe des DISS-Journal ist als PDF-Datei abrufbar: http://www.diss-duisburg.de/download/dissjournal-dl/DISS-Journal-25-2013.pdf   Besen sind Geräte zum Saubermachen. Werden sie zum Symbol, können sie aber weitaus mehr. In der Walpurgisnacht fliegen die Hexen zum Blocksberg, um sich dort mit dem Teufel zu paaren. Wie man Vampire mit Kruzifix und Knoblauch in Schach halten kann, so konnte man „Zigeuner“ im Mittelalter mit dem Besensymbol abschrecken. Seit Monaten wird nun diskutiert, was mit den Neueinwanderer_innen geschehen soll, die man nicht mehr Zigeuner nennt, sondern wahlweise „Sinti und Roma“ oder „Bulgaren und Rumänen“. Dabei taucht auch der Besen wieder auf – gesehen in Duisburg-Hochfeld. Im Schwerpunkt des vorliegenden DISS-Journals geht es um antiziganistische Diskurse, Gegenstrategien und um Integrationskonzepte.   DISS-Journal 25 - Inhalt Ein deutscher Mythos am Stiel: Hochfeld besenrein Von Bente Gießelmann „Die…

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Dead Man Working

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Eine Rezension von Wolfgang Kastrup, erschienen im DISS-Journal 25 (2013). Carl Cederström/ Peter Fleming Dead Man Working Die schöne neue Welt der toten Arbeit Berlin 2013: Edition Tiamat 13.00 Euro. 141 S. „Die schöne neue Welt der toten Arbeit“- so Titel und Untertitel des Anfang des Jahres erschienenen Buches von Carl Cederström und Peter Fleming. Es geht um die neoliberale Arbeitsgesellschaft, der man sich nicht entziehen kann. Etwas überraschend beginnen die Autoren: „Selbst seine glühendsten Verfechter geben zu, dass der Kapitalismus irgendwann in den 1970er Jahren starb. Alle Versuche, ihn wiederzubeleben, scheiterten. Doch merkwürdigerweise ist er nun, da er tot ist, das Einzige, was zählt, mächtiger und einflussreicher als je zuvor. Dieses Buch handelt davon, was es bedeutet, in einer toten Welt zu leben und zu arbeiten.“ (9) Der kapitalistische Verwertungsprozess durchdringt die…

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Duisburg im „Strudel“ des Nationalsozialismus

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Diskurstheoretische Überlegungen. Ein Artikel von Robin Heun, erschienen im DISS-Journal 25 (2013).   Der Nationalsozialismus eine Naturkatastrophe? Auf unterschiedliche Art und Weise wird man im öffentlichen Raum mit der Geschichte des Nationalsozialismus (NS) konfrontiert (Denkmäler, Stolpersteine, Informationstafeln). In Duisburg befinden sich zum Beispiel auf der ersten Plattform der U-und Straßenbahnhaltestelle „König-Heinrich-Platz“ 24 bunte an der Wand befestigte Informationstafeln, die stichpunktartig Ereignisse und Eckdaten der Duisburger Stadtgeschichte – vom Frühmittelalter bis zum Jahr 1986 – anführen. Sechs dieser Tafeln beschäftigen sich mit der NS-Zeit und ihren Folgen, zwei davon mit der jüdischen Verfolgungsgeschichte und vier mit den Auswirkungen des Luftkrieges und dem städtischen Wiederaufbau. Die Formulierungen auf diesen Tafeln legen ein beredtes Zeugnis darüber ab, wie der/die Autor_in dieses Kapitel der Stadtgeschichte einordnet. So leitet die erste Infotafel den Themenkomplex folgendermaßen ein: „Wie ganz…

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Populismus

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Herausforderung oder Gefahr für die Demokratie. Eine Rezension von Sebastian Reinfeldt, erschienen im DISS-Journal 25 (2013).   Zu rezensieren ist das Buch „Populismus. Herausforderung oder Gefahr für die Demokratie“, das vom Sir Peter Ustinov Institut herausgegeben wurde. Dieses Institut, in Wien ansässig, widmet sich der Erforschung von Vorurteilen, und entwickelt unter anderem Unterrichtsmaterialien, um schon früh dagegen zu steuern. In dem genannten Sammelband schreiben u.a Eckhardt Jesse über Linkspopulismus, der Doyen der konservativen deutschen Politikwissenschaft Klaus von Beyme über Populismus in der Postdemokratie, Hans-Georg Betz über die Schweizer Volkspartei und Anton Pelinka, der österreichische Politikwissenschafter. Letztgenannter konstatiert in seiner Einleitung zum Band „Populismus – zur Karriere eines Begriffs“, dass der Begriff des Populismus unscharf sei, aber er stellt dennoch fest, dass Populismus ein fester Bestandteil der „liberalen“ und „westlichen“ Demokratie geworden sei, und…

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Hegemonie – neoliberale Hegemonie – Hegemoniekrise …

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... oder doch „nur“ neoliberale Dominanz. Ein Artikel von Wolfgang Kastrup, erschienen im DISS-Journal 25 (2013). Der Begriff der Hegemonie ist im linken politischen Spektrum in aller Munde – Hegemonietheorien, fordistische Hegemonie, Hegemoniekrise, neoliberale Hegemonie. Demirovic ist sicherlich zuzustimmen, der diesem Begriff „eine erstaunlich erfolgreiche Karriere in der kritischen Gesellschaftstheorie“ attestiert (Demirovic 2013, 127). Ursprünglich kommt der Begriff Hegemonie, so Haug, aus dem Griechischen und bedeutet in erster Linie „voransein, führen, vorangehen“. Er verweise vermutlich auf die „primär militärische Bedeutung“ dieses Begriffes in der „Blütezeit Athens“ in „Verbindung militärischer Vormachtstellung als Seemacht“ und „einem politischen Prestige und Vertrauen, das sich Athen bei vielen der militärisch und ökonomisch schwächeren Stadtstaaten v.a. im Befreiungskrieg gegen die persische Despotie erworben hatte“ (Haug 2004, 4). Im linken Diskurs verweist der Begriff heute vor allem auf die Theorie…

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Das Geschlechterregime

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Eine Rezension von Gabriel Kuhn. Stefan Paulus Das Geschlechterregime Eine intersektionale Dispositivanalyse von Work-Life-Balance-Maßnahmen Bielefeld 2012: transcript 469 Seiten, 36,80 € In der Gender-Studies-Reihe des trancript-Verlages liegt nun die Dissertation des Soziologen Stefan Paulus vor. Das beinahe 500-Seiten schwere Werk mit dem Titel Das Geschlechterregime. Eine intersektionale Dispositivanalyse von Work-Life-Balance-Maßnahmen ist im Rahmen der Arbeitsgruppe „Arbeit-Gender-Technik“ an der Technischen Universität Hamburg-Harburg entstanden. Paulus verortet die Geschlechterregimeforschung in der „Auseinandersetzung um eine Verschränkung verschiedener geschlechterzentrierter Analysedimensionen“, die sich „in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wie der vergleichenden Wohlfahrtsstaatenforschung, der feministischen Politikwissenschaft sowie in poststrukturalistischen oder postmarxistischen Geisteswissenschaften“ bewegt (25). Selbst bezieht er den Begriff unter anderem auf „den Prozess der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung innerhalb der kapitalistischen Gesellschaftsformation“, auf „Ideologien und Diskurse über die soziale Positionierung von Geschlechtern“ sowie „auf die geschlechtsspezifischen Subjektivierungsweisen und selbstregulativen Praxen und Handlungsmöglichkeiten…

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Konservative Krisenlösung

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Zur Debatte um Frank Schirrmachers Buch »Ego«. Einr Rezension von Sebastian Friedrich, erschienen im DISS-Journal 25 (2013). Bereits im Sommer 2011 fiel der Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Frank Schirrmacher, durch einen vermeintlichen Linksschwenk auf. Damals erklärte er, er beginne zu glauben, dass die Linke recht habe (vgl. DISS-Journal Nr. 23). Alsdann feierte er das Schuldenbuch von David Graeber als »Befreiung« und ließ bis heute Linke wie Sahra Wagenknecht im FAZ-Feuilleton zu Wort kommen. Im Februar dieses Jahres erschien sein Buch »Ego – Das Spiel des Lebens«, das es auf Anhieb auf den 1. Platz der Bestsellerlisten schaffte und eine kurze, aber heftige Debatte auslöste. In seinem Buch beschreibt Schirrmacher ermüdend ausladend und quälend fahrig, dass der aktuelle Kapitalismus ein »Informationskapitalismus« sei, der sich durch sämtliche Bereiche des Lebens ziehe und einen…

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Die „Sexismusdebatte“*– ein zahnloser Tiger?

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Ein Artikel von Isolde Aigner, erschienen im DISS-Journal 25 (2013). Isolde Aigner promoviert zu Antifeminismus. Sie ist Redakteurin der feministischen Zeitschrift Wir Frauen und Mitglied der Diskurswerkstatt im DISS. Ende Januar 2013 setzte in Deutschland mit der „Sexismusdebatte“ eine massenmediale und längst überfällige Auseinandersetzung mit Alltagssexismus ein. ((Sexismus ist die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Zugehörigkeit [vgl. FAU-Mat (Hg.) (2006): Gender und Arbeit. Hamburg]. Er steht in Zusammenhang mit sich gegenseitig bedingenden Geschlechternormen und Strukturen, die Machtverhältnisse hervorbringen. Sexuelle Belästigung verstehe ich deshalb als eine Form von Sexismus.)) Sie wurde ausgelöst durch ein Brüderle-Portrait der Journalistin Laura Himmelreich im STERN und einen etwa zur gleichen Zeit initiierten #Aufschrei (als Online-Austausch über Sexismus), der zum Twitter-Rekord wurde. Die „Debatte“ ermöglichte einen offeneren Umgang mit eigenen Diskriminierungserfahrungen wie der signifikante Anstieg…

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„Auf der Suche nach dem Subjekt, …

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... den Möglichkeiten des Widerstands, ob nicht-diskursive Praktiken diskurstheoretisch begründet sind und der Alb der alten Geschlechter.“ Eine Rezension von Siegfried Jäger, erschienen im DISS-Journal 25 (2013). Wie werden Menschen zu Subjekten? Was ist ein Subjekt und welche Bedeutung haben die Diskurse für die Subjekt- und Objektbildung? Diese Fragen bestimmen eine wichtige Diskussion in der diskursanalytischen Theoriebildung. Die Antwort scheint einfach zu sein: Diskurse werden deshalb in unterschiedlicher Weise gelernt, weil Menschen in unterschiedlichen Umgebungen (Räumen) und Zeiten leben, unterschiedliche Sprachen und unterschiedliche Diskurse lernen und unterschiedliche Diskurse und deshalb unterschiedliche Objektivitäten und Subjektivitäten konstituieren.1Diese Unterschiedlichkeiten treffen in diskursiven Auseinandersetzungen und Kämpfen aufeinander. Es geht also darum, diese Unterschiede und jeweiligen Besonderheiten zu beschreiben. Das scheint so schwer nicht zu sein. Der Schriftsteller John Lanchester tut dies z.B. in seinem kürzlich erschienenen „Roman“…

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Mesut Özil im Internet-Blog „pi-news.net“

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„Der Muslim ist der Mensch, den die anderen als solchen betrachten“ (Caroline Emcke) Ein Artikel von Steffen Mutz, Hannover erschienen im DISS-Journal 25 (2013).   Einleitung: Der Islam ist das Problem Muslime werden in der islamfeindlichen Szene als homogene Gruppe begriffen, denen bestimmte Verhaltensweisen immanent sein müssen. „pi-news.net“ ist wohl das bekannteste und lauteste Organ dieser neuen Rechten. Die Betreiber des Blogs glauben an eine muslimische Weltverschwörung. Sie glauben, jede Muslimin und jeder Muslim wäre Teil dieser Verschwörung und gemeinsam würden sie die „Islamisierung Europas“ anstreben. „pi“ steht für politically incorrect, denn um ihren Befürchtungen einer „religiösen Diktatur“ entgegen zu treten, setzen sie auf „Information und Aufklärung“, da „zu dieser Thematik aus politisch-korrekten Gründen keine angemessene Berichterstattung“ stattfände. Mesut Özil ist Muslim und er wird als Person des öffentlichen Lebens genutzt, um durch…

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