Normalismus und Antagonismus in der Postmoderne

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Von Jürgen Link. Erschienen in DISS-Journal 36 (2018) Spätestens seit der »Finanzkrise« 2007-2012 streiten zwei zeitdiagnostische Positionen: Zum einen die Vertreter der »Gelassenheit«, die großenteils nicht wissen, dass sie in Heideggers Fußtapfen marschieren. Sie sagen im Grunde: Krisen hat es immer gegeben – in linker Fassung: Der Kapitalismus ist eine ununter­brochene Krise – also sind die aktuellen Krisen nichts Besonderes, sie sind normal. Die rechte Fassung lautet: Naja, die »Finanzkrise« war schon ganz schön heavy, aber die Genies unserer Zentralbanken haben alles normalisiert. Dagegen stehen die Normalismusskeptiker, wie man sie nennen könnte. Sie diagnos­tizieren eine Schlag auf Schlag eskalierende Kette von Krisen mit den aktuellen Höhepunkten der sog. »Flüchtlingskrise«, der »Populismuskrise« und einer politischen Hegemoniekrise, als deren deutlichstes Symptom sie die inzwischen präkollaptive Lage der SPD und der globalen Sozialdemokratie überhaupt betrachten. Sie…

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Versuch über den Normalismus

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Wie Normalität produziert wird. Eine Buchbesprechung von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) Nach knapp 10 Jahren der ersten Auflage dieses wichtigen Buches liegt nunmehr die 3., aktualisierte Ausgabe vor, die insbesondere auch eine Diagnose der großen „Denormalisierungen“ zu Beginn des 21. Jahrhunderts enthält. Das Ziel dieser Untersuchung war und ist es, „ein sowohl systematisch konzises wie historisch plausibles Konzept des «Normalismus » zu entwickeln, worunter ein spezifisch modernes und nur modernes kulturelles Regime verstanden wird, das – gestützt auf kontinuierlich und flächendeckende Verdatung – routinemäßig Normalitäten produziert und reproduziert.“ Bei diesem Konzept des Normalismus handelt es sich um einen wegweisenden Beitrag zur Kulturwissenschaft, der den Blick auf aktuelle Entwicklungen zu schärfen und ihre prognostische Kapazität zu erhöhen geeignet ist. In dem völlig neuen Schlußteil des Bandes zeigt der Autor auf, daß…

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Humoroffensive mit Heuschrecken

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Die „Straßenjagd auf asoziale Marktradikale“ findet nicht statt. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) „Nach Einschätzung des Göttinger Politikwissenschaftlers Franz Walter gehörte es zu Münteferings Konzept, den Kapitalismus frontal zu kritisieren, aber daraus keine konkrete Politik abzuleiten.“ (FAZ 1.5.2005, S. 1) Ich bekenne - mir selbst als todernster Experte für Tiere bekannt, die in der Ethik herumlaufen -, dass ich während der TV-Nachrichten zu Münteferings „Heuschrecken“-Attacke vom April 2005 herzlich gelacht habe. Ich muss mich danach allerdings sehr erschrocken haben, witterte einen black-out, der Konsequenzen haben müsse, dann die Chance zur Verfeinerung der institutseigenen Analyse-Instrumente – und ging dann doch beruhigt zu Bett. Ein ähnliches Wechselbad hat wohl auch der Unternehmensberater Roland Berger durchgemacht, der unter dem unmittelbaren Eindruck der Attacke an eine Terroristenbewegung dachte: „Wenn Unternehmenspersönlichkeiten öffentlich verurteilt werden, muß…

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