Jobst Paul legt Leitfaden zur Analyse der Rhetorik der Herabsetzung vor. Erschienen in DISS-Journal 36 (2018) Mit dem Motto ‚Rassismus tötet‘ erinnerten im Jahr 2012 Initiativen überall in Deutschland an die rassistischen Anschläge von Hoyerswerda, Mannheim, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen. Im Jahr 2017 hat es in Deutschland 2219 Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte gegeben. In der ersten Hälfte 2018 wurden in Deutschland 627 Übergriffe auf Flüchtlinge außerhalb von Flüchtlingsunterkünften sowie 77 Attacken auf Unterkünfte gezählt. Im Oktober 2018 schickte ein ‚white supremacist‘ Briefbomben an Trump-kritische PolitikerInnen und ein Antisemit richtete in einer Synagoge in Pittsburgh ein Blutbad an. Beide beriefen sich auf die von Trump und rechten Medien verbreiteten Feindbilder und Angstszenarien. Ohne ‚Sprecher‘, die – wie Trump – als Einpeitscher auftreten und herabsetzende Parolen ausgeben, und ohne Menschen, die sich ihnen und…
Eine DISS-Arbeitsgruppe untersucht rhetorische Strategien von AfD-RednerInnen. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 36 (2018) Schon 2013 beschrieb der Bonner Politikwissenschaftler Frank Decker die Strategie der AfD als Versuch, ihre Politik und ihre Rhetorik der Ungleichheit in ein bürgerliches Image zu verpacken. Der weitere Erfolg der Partei hänge dann, so die These von Jan Ackermann im Anschluss an Decker, davon ab, ob sie weiterhin der Öffentlichkeit ein bürgerlich-liberales Bild präsentieren könne, „während gleichzeitig andere Parteimitglieder rechtspopulistische Positionen und Rhetoriken bedienen“. ((Jan Ackermann: Der (Rechts-)Populismus und die AfD. Zum extremismustheoretischen Verständnis des (Rechts-)Populismus bei Franz Decker, in: DISS-Journal 29/2015, 9; Frank Decker: Das Parteiensystem vor und nach der Bundestagswahl 2013, in: Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften 3, 323-342. )) In einer vorläufigen Sondierung hat nun eine Arbeitsgruppe am DISS (Janina Rott, Jobst Paul) den…
Eine Rezension von Rolf van Raden. Erschienen in DISS-Journal 28 (2014) Sommer 2006: Deutschland diskutiert über die Gesundheitsreform und die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land. Doch oh Wunder: Ein weiteres Thema kann sich in diesen Tagen durchsetzen: „Bruno, der Problembär“ betritt bayrischen Boden und wird schließlich erschossen. In einer unterhaltsamen wie erkenntnisreichen kleinen Buchveröffentlichung hat David Freydank den Fall diskursanalytisch unter die Lupe genommen und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen. Den Einstieg in die Untersucheung liefert eine vormals geheime US-Depesche, die von Wikileaks 2010 veröffentlicht wurde. In ihr wundern sich die Beobachter*innen der US-amerikanischen Botschaft, dass der Fall Bruno in Deutschland so eine herausragende Rolle spielte, und stellen fest: „The incident also offers a snippet of insight into German attitudes toward environment.“ Diese Spur nimmt David Freydank dankbar auf. Worum es geht? Im Sommer 2006…