„Atomwaffendivision“

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Rechtsextreme Terrororganisation will einen „Rassenkrieg“ initiieren und die „natürliche Ordnung“ herstellen Von Raimond Lüppken. Erschienen in DISS-Journal (39) 2020 Die Atomwaffendivision (AWD) entstand 2015 in den USA. Da es seit 2018 auch in Deutschland Aktivitäten gibt, soll dieser Text dazu dienen, die Organisation und ihre gewalttätigen Methoden und ihre Ziele darzustellen. Zuerst sollen die Organisation und ihre ideologische Grundlage vorgestellt werden, danach die Strategie, also das Ziel der AWD sowie die Mittel, die zum Erreichen des Ziels angewendet werden sollen. Ein knapper Überblick über Aktivitäten der AWD in den USA und Deutschland runden das Bild ab. Die Ideologie der AWD basiert auf dem 1992 veröffentlichten Buch „The Siege“ (Die Belagerung) von James Nolan Mason. Der 1952 geborene Mason trat schon im Alter von 14 Jahren in die American Nazi Party ein, später engagierte…

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Restriktion, Abwehr, Umschreiben: Kohls Angst vor der Geschichte

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Von Jobst Paul, erschienen in DISS-Journal 35 (2018) Jacob S. Eder, Holocaust Angst: The Federal Republic of Germany and American Holocaust Memory since the 1970s. Oxford: Oxford University Press, 2016. 320 pp. $ 35.00. ((Ich stütze mich auf die Rezension von Deborah Barton (Université de Montréal) [https://www.h-net.org/reviews/showrev. php?id=50061]. Vgl. auch Jacob S. Eder, What West Germany Got Wrong About the U.S. Holocaust Memorial Museum. In: TIME. )) Der Jenaer Historiker Jacob S. Eder arbeitet ein in Deutschland eher undeutlich wahrgenommenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte auf, nämlich die Reaktion der politischen Eliten Westdeutschlands, und insbesondere der Regierung Kohl, auf die Aufarbeitung des Holocaust und des NS in den USA. Zweifellos wurde Westdeutschland vom wissenschaftlichen, medialen und publizistischen Aufbruch überrascht, der sich zu Beginn der 1970er Jahre in der USA abzeichnete. Überlebende des Holocaust meldeten…

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Stigmatisierung als flexible ökonomische Ressource

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von Jobst Paul, erschienen in DISS-Journal 35 (2018) Flora Cassen Marking the Jews in Renaissance Italy: Politics, Religion, and the Power of Symbols. Cambridge: Cambridge University Press, 2017. 300 pp. $99.99 (cloth), ISBN 978-1-107-17543-3. ((Ich stütze mich auf die Rezension von Cornelia Aust (Leibniz Institute of European History), https://www.h-net.org/reviews/showrev. php?id=51007 [accessed 29.05.2018] )) Was ursprünglich vom römischen Lateralkonzil von 1215 ausging und was das Naziregime 1939 bzw. 1941 mit technokratischem Zynismus aufgriff, breitete sich als Praxis, ob nun über gelbe Hüte oder gelbe Stoffmarken, auch in den italienischen Städten der Renaissance aus  – die öffentliche Markierung von Juden. In ihrer Untersuchung Marking the Jews in Renaissance Italy: Politics, Religion, and the Power of Symbols versucht Flora Cassen, das soziale Geschehen dieser Exklusion in konkreten Kontexten, d.h. anhand von Archiven und Aufzeichnungen zu dokumentieren.…

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Joachim Gauck in Bergen-Belsen

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 - zu ‚jüdischer Rache‘ und ‚christlicher Liebe‘ Von Jobst Paul, erschienen in DISS-Journal 30 (2015) In seiner Rede zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen (vom 26.04.2015) verwendete Bundespräsident Joachim Gauck die judenfeindliche These, das Judentum als Religion von Rache und Vergeltung sei vor 2.000 Jahren vom Christentum und seiner ‚besseren Parole‘ abgelöst worden. In einem Schreiben appellierte Jobst Paul an den Bundespräsidenten, es nicht dabei zu belassen, solche Stereotypen nicht mehr zu verwenden, sondern von seinem „Amt aus kraftvoll einen Prozess anzustoßen, der die ethische Schätzung des Judentums, sein ethisches Gewicht in die Mitte unseres kulturellen Dialogs stellt“. In der Antwort des Bundespräsidialamts heißt es, dass beide Hinweise dort „respektiert“ würden. Duisburg, den 11. Mai 2015 Sehr geehrter Herr Bundespräsident, bitte, erlauben Sie mir, dass ich mich wegen einer Einzelheit in…

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Ethnisierung von Straftaten

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Diskursanalytische Betrachtung der Berichterstattung über Angriffe auf Synagogen Von Melanie Wieschalla, erschienen in DISS-Journal 30 (2015) Wie Zeit Online am 5.5.2015 vermeldete, ist 2014 die Zahl antisemitischer Straftaten mit 1.596 Fällen um 25 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Dabei richteten sich die Angriffe gezielt auf jüdische Gemeinden, darunter auch auf Synagogen (BMI 2015). Vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte und der Shoah stellt sich die Frage, ob und wie der Mediendiskurs auf diese Zunahme reagiert, wie die Täterinnen und Täter innerhalb der deutschen Gesellschaft positioniert werden und welche weiteren Diskurse in diesem Zusammenhang virulent sind. Dies waren einige Fragestellungen, denen in einer Diskursanalyse von Online-Medienportalen nachgegangen wurde und deren (Teil-)Ergebnisse im Folgenden dargestellt werden. ((Die Analyse umfasste insgesamt 114 Artikel, die im Zeitraum April 2013 bis März 2015 in folgenden Online-Portalen erschienen sind: BILD;…

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Antisemitische Kritik Israels?

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Ein Debattenbeitrag von Moshe Zuckermann. Erschienen in DISS-Journal 28 (2014) Man ist irritiert: Es bricht ein Krieg zwischen Israelis und Palästinensern aus, und bald tut sich der Unmut, die Wut, der Hass auf die Israelis im Antisemitischen kund. Es fragt sich freilich, wer genau irritiert ist. Zunächst einmal die Israelis selbst, denn sie haben sich nach eigenem Verständnis doch nur gegen palästinensischen Terror gewehrt; sie meinen auch nicht, unproportional reagiert zu haben, und ohnehin hätten die Palästinenser sich selbst zuzuschreiben, was über sie hereingebrochen ist. Irritiert sind auch die Juden außerhalb Israels, die sich mit Israel solidarisieren und die israelische Rechtfertigung für die unmäßige Gewaltanwendung des jüdischen Staates gegen die Palästinenser entsprechend verinnerlicht haben; für sie ist alles, was gegen Israel geht, gegen Juden per se gerichtet, mithin also zwangsläufig antisemitisch. Irritiert sind…

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Radikaler Antisemitismus

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Wo Luhmann und Adorno sich gute Nacht sagen. Eine Rezension von Felix Kronau. Erschienen in DISS-Journal 27 (2014) In ihrer Promotionsschrift von 2009 begibt sich Claudia Globisch auf die Suche nach der Semantik des Antisemitismus im radikal linken und rechten Spektrum. Sie eröffnet diese mit einem Zitat aus Elemente des Antisemitismus und dem adornitischen Postulat, das Fortleben des Faschismus in der Demokratie sei weitaus gefährlicher als dessen Wirken gegen die Demokratie. Ausgangspunkt ihrer Analyse ist jedoch nicht die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, sondern eine an Klaus Holz anschließende Kritik der aktuellen Antisemitismusforschung. Diese nimmt folgende Defizite in den Blick:  Der Antisemitismusbegriff variiere erheblich, eine spezifische Analyse entlang politischer Spektren sowie des systematischen Selbst- und Fremdbilds abseits von Stereotypkonstruktionen werde vernachlässigt und das Phänomen Antisemitismus werde als eine rassistische Reaktion oder eine Anhäufung…

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Das DISS-Journal 23 (2012) ist erschienen

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Das soeben erschienene DISS-Journal Nr. 23 enthält folgende Artikel: Martin Dietzsch, Billigen – verschleiern – dichthalten. Rechte Verschwörungskonstruktionen: Wie die Szene über den NSU spricht.  2-5 http://www.diss-duisburg.de/2012/09/billigen-verschleiern-dichthalten/ Anna Oelhaf, Beate Zschäpe in der Bild-Zeitung: Zwischen Nazi-Braut und Nazi-Killer. Der Diskurs um Frauen im Rechtsextremismus am Beispiel der NSU.  6-10 http://www.diss-duisburg.de/2012/08/beate-zschape-in-der-bild-zeitung/ Robin Heun, Die NPD-Verbotsdebatte. Perspektiven auf ein Parteiverbot in der Wissenschaft. 11-13 http://www.diss-duisburg.de/2012/09/die-npd-verbotsdebatte/ Michael Lausberg, Rezension: Markus Bernhardt, Das braune Netz. Naziterror - Hintergründe, Verharmloser, Förderer. Neue Kleine Bibliothek 173, Köln : Papyrossa Verlag 2012. 14-15 http://www.diss-duisburg.de/2012/09/das-braune-netz/ Leroy Böthel, Spontane Aufmärsche oder Großdemonstrationen. Zu einer Debatte innerhalb der extremen Rechten. 16-17 http://www.diss-duisburg.de/2012/09/spontane-aufmarsche-oder-grosdemonstrationen/ Michael Lausberg, Der „Wahre Finnen-Rechtspopulismus'.  18-20 http://www.diss-duisburg.de/2012/09/der-wahre-finnen-rechtspopulismus/ Martin Dietzsch, Kriegsdenkmäler als Lernorte friedenspädagogischer Arbeit. Projektbericht. 63 http://www.diss-duisburg.de/2012/09/kriegsdenkmaler-als-lernorte-friedenspadagogischer-arbeit/ *** Institutioneller Rassismus: Der Fall einer Hildesheimer Familie ist zum traurigen Symbol insbesondere der…

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Die Antisemitismusforschung kritisiert Initiativen

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 – steht aber selbst mit leeren Händen da. Ein Tagungsbericht von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 23 (2012), 44-46 In welchem Verhältnis steht Antisemitismus zur jeweiligen Lebenswelt, zum Sozialraum und zu den daraus resultierenden Einstellungsmustern insbesondere Jugendlicher? Und wie können umgekehrt Sozialräume oder Lebenswelten zur Antisemitismusprävention sinnvoll einbezogen werden? Das waren die Leitfragen, zu denen die Veranstalter, die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e.V.), die Stiftung ‚Erinnerung, Verantwortung und Zukunft‘ (EVZ) und das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin in die Werkstatt der Kulturen in Berlin (26. bis 27. Oktober 2011) eingeladen hatten. Um es vorweg zu sagen: die Berliner Initiativen, die sich mit ihren Projekten vorstellten, haben die Fragen, die das Symposium aufwerfen wollte, für sich längst beantwortet. Angesichts von ‚Brennpunkt-Schulen’, ‚Problem-Stadtteilen’, jugendlichen Gruppen mit Minderheiten-Erfahrungen und/oder Gewalt-Problemen hat sich in…

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Von Anglo-Israelismus zu Christian Identity

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Entwicklungslinien calvinistisch-reformierter und angelsächsischer Judenfeindschaft. Von Jobst Paul. Lutherische und katholische Regionen entwickelten oft militant-abweisende Formen der Judenfeindschaft. Dagegen bildeten die calvinistisch-reformierten Regionen Europas, vor allem England und die Niederlande, in der Folge auch die amerikanischen Staaten und der Staat der Voortrekkers, der burischen Pioniere Südafrikas, paternalistische Formen der Judenfeindschaft aus. Insbesondere das Bewusstsein, die Juden als herrschendes Geschlecht bereits abgelöst und von ihnen die jüdisch-alttestamentarische Identität übernommen zu haben, beherrschte bereits die Millennialisten im Gefolge Cromwells, aber auch die niederländischen Eliten des 17. Jahrhunderts. Hinzu kam der reformierte Glaube an eine Wiederkunft des Messias in Jerusalem, wenn sich dort die inzwischen zerstreuten Juden zur Bekehrung zum Christentum versammelten. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts verbanden sich damit sektiererische Theorien, die sich – meist von Großbritannien ausgehend – in den USA unter kontinental-europäischem Einfluss…

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