Gesellschaftstheorie nach Marx und Foucault

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Rezension von Emel Çetin. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009)

„Das Verhältnis von Marx und Foucault wird trotz einer großen Schnittmenge an theoretischen Interessen, zahlreichen Übereinstimmungen in den analytischen Aussagen und Gemeinsamkeiten in den emanzipatorischen Zielen kaum thematisiert“, so die Redaktion der Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft. Um so wichtiger ist es zu prüfen, was Foucault zur Kritik der gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaft beitragen kann und wie sich mit ihm Gesellschaftstheorie, die Begriffe von Marx und die der ihm folgenden Tradition weiterentwickeln lassen, aber auch wie sich seine eigenen Analysen mit den Begriffen von Marx weiter entfalten lassen. Neben Überlegungen grundlegender Art, die das Verhältnis beider Wissenschaftler zueinander betreffen und die sich insbesondere auf Foucaults explizite Bezugnahmen auf Marx und/oder Marxismus beziehen, geht es vor allem um die Macht- und Ökonomie begriffe beider Autoren. Ist eine Foucault’sche Machtanalytik, der es letztlich nicht um die Abschaffung, sondern um Transformation von Macht geht, vereinbar mit der Ökonomiekritik Marx? Inwiefern lässt sich Foucaults sogenannter Anti-Essentialismus für linke Politik nutzen ohne in Begründungsrelativismen zu fallen? Was leistet Foucaults Diskursanalyse für eine kritische Gesellschaftstheorie und wie lassen sich seine Überlegungen zur Gouvernementalität für emanzipatorische Gesellschaftskritik nutzen?

Ob Marx und Foucault miteinander zu vereinen sind wird in den Aufsätzen aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert. Dabei ist es den Autoren und der PROKLA-Redaktion gelungen ein facettenreiches Spektrum an Argumenten und Themen abzudecken.

PROKLA 151
Gesellschaftstheorie nach Marx und Foucault
38. Jahrgang, Band 151, Nr. 2, Juni 2008
ISBN: 978-3-89691-351-7
171 S. 12,00 €