Volk, Raum und Rasse

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Von Helmut Kellershohn. Erschienen in DISS-Journal 20 (2010) Es gibt zweifellos unterschiedliche Lesarten des Völkischen Nationalismus, mal moderate, mal weniger moderate. Die folgenden Ausführungen sollen zwei Knotenpunkte kenntlich machen, über die ein völkisches Verständnis von „Volk“ und „Nation“ sowohl implementiert als auch radikalisiert werden kann: zum einen über die Kopplung mit geopolitischen (Volk und Raum), zum anderen über die Verbindung mit eugenischen bzw. rassenhygienischen Ideen (Volk und Rasse). Öffentliche Debatten, die diese Knotenpunkte berühren, selbst wenn sie ursprünglich nicht einem explizit völkischen Denkhorizont entstammen sollte, sind daher für eine extreme Rechte, die sich als Gralshüterin in Sachen Ethnopolitik versteht, von besonderer Bedeutung. Gerade die Sarrazin-Debatte hat eindrucksvoll belegt, wie etwa eugenische Gedankengänge – Frank Schirrmacher (FAZ) hat sie schon zu Beginn der Debatte als Kernstück von Sarrazins Brandschrift bezeichnet – in den Medien…

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Ostbelgien im Visier des deutschen Rechtsextremismus (Teil 3)

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Von Alfred Schobert. Im zweiten Teil unserer Untersuchung wurden Verbindungen zwischen der von deutschen Behörden als rechtsextremistisch eingestuften Deutsch-Europäischen Studiengesellschaft (DESG) und ihrer Publikationsreihe Junges Forum einerseits, ostbelgischen Politikern und früheren Funktionären der Hermann-Niermann-Stiftung (HNS) andererseits dargestellt. Dies geschah vor dem aktuellen Hintergrund immer dreisterer Spekulationen in der rechtsextremen Presse über den "Zerfall Belgiens" und der Zukunft Ostbelgiens. Diese fanden Ende Februar 1997 ihre Fortsetzung in der Deutschen National-Zeitung. Ein nicht namentlich gezeichneter Artikel war überschrieben mit "Sehnsucht nach Deutschland in Ostbelgien"; der Untertitel wußte, "Worauf die deutsche Volksgruppe hofft". Unverfroren setzt Gerhard Freys Postille darauf, daß "schweres Unrecht rückgängig gemacht" werde, "das nach dem Ersten Weltkrieg durch gefälschte Wahlen erpreßt wurde", im Klartext daß Ostbelgien "seinen richtigen Platz in der Bundesrepublik Deutschland' einehmen wird" (DNZ 9/1997, S. 6). Bevor programmatische Äußerungen der…

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Deutsche Blutsbande

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Ostbelgien im Visier des Rechtsextremismus. Von Alfred Schobert. Erschienen in:  Klenkes. Magazin für Aachen 21, H. 9, S. 20-22 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet Eupen-Malmedy Belgien angegliedert. Heute agitieren auf beiden Seiten der Grenze völkische Nationalisten mit Verbindungen zum politischen Establishment für den Anschluß Ostbelgiens an Deutschland. "Der Zerfall Belgiens könnte schon bald auf der Tagesordnung stehen", gab sich die rechtsextreme Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) prophetisch und setzte ihrerseits die Frage "Was wird aus Eupen und St. Vith?" auf die Agenda. Den willkommenen Anlaß lieferten wallonische wie flämische PolitikerInnen, die im Parlament Sezessionsgedanken formulierten. JF-Autor Nicolaus Rubeck ist bemüht, seine Phantasie zu zügeln, um nicht verfrüht allzuviel Porzellan zu zerschlagen. Dennoch brechen die großdeutschen Ansprüche durch. So betont Rubeck, daß Ostbelgien "nach dem Ersten Weltkrieg unter Bruch des Selbstbestimmungsrechts der Völker…

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Ostbelgien im Visier des deutschen Rechtsextremismus (Teil 1)

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Von Alfred Schobert. In: Krautgarten. Forum für junge Literatur (St. Vith, Belgien) H. 28 (Juni 1996), S. 62-63 Ostbelgien ist kein zentrales Thema des deutschen Rechtsextremismus; diesbezügliche Artikel in der rechtsextremen Presse fallen zunächst im Vergleich zu solchen über sogenannte "deutsche Ostgebiete" kaum auf. In der Rechtsextremismus-Forschung wird der rechtsextreme Zugriff auf Ostbelgien kaum behandelt. Auch der Verfasser stieß erst anläßlich der Niermann-Affaire darauf, mit welcher Intensität gewisse Kreise des deutschen Rechtsextremismus Ostbelgien ins Visier nehmen und dafür vor Ort Ansprechpartner finden. Einmal dafür sensibilisiert, wird man indes laufend fündig, trifft auf kleine und größere Spuren, die weiterzuverfolgen häufig zwangsläufig bedeutet, ins Umfeld der Hermann-Niermann-Stiftung zu stoßen. Aus einem unvollständigen Puzzle, dessen Gesamtumriß längst noch nicht abzusehen ist, sollen Teil-Figurationen vorgestellt werden. Der erste Teil widmet sich den publizistischen und organisatorischen Aktivitäten Ilse-Carola…

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