Diskuratlas Antifeminismus

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von Andreas Kemper, erschienen in DISS-Journal 35 (2018) Von einem konkreten Beispiel ausgehend wirft der Beitrag die Frage auf, wie aus einer diskurskritischen Perspektive der moderne Antifeminismus, der sogenannte „Antigenderismus“, dargestellt werden kann. Eine Antwort darauf ist der jüngst im Internet gestartete „Diskursatlas Antifeminismus“. Im März 2018 wurde ein europäisches antifeministisches konspiratives Netzwerk aufgedeckt. Unter dem Label „Agenda Europe“ entstanden 2014 ein anonymer Blog, ein jährlich in verschiedenen europäischen Städten konspirativ tagendes Netzwerk und ein 134seitiges anonymes und nicht-öffentliches Handbuch „Agenda Europe: Restoring the Natural Order“. In diesem Handbuch finden sich die Ziele sehr klar wiedergegeben: Eine „natürliche Ordnung“ soll restauriert werden. Insbesondere meint dies, dass die Ehe für alle und liberale Abtreibungsrechte bekämpft werden sollen. Hierzu sollen wichtige politische Schaltstellen in Europa mit PolitikerInnen aus dem Netzwerk besetzt werden. Aber auch die…

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Antigenderismus und antimuslimischer Rassismus in rechten Diskursen

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von Matthias Hogrefe, erschienen in DISS-Journal 35 (2018) Im Zuge der seit Beginn des 21. Jahrhunderts aufkommenden Genderdebatte hat sich die konservative bis rechte Kritik vom dezidierten Antifeminismus hin zu einem Antigenderismus weiterentwickelt. Der folgende Beitrag untersucht die Verschränkung dieses Feindbildes mit antimuslimischen Diskursen. Der Vorwurf an die Genderforschung oder auch generell an (Queer-)Feminist*innen lautet, diese wollten die Geschlechter „ganz abschaffen“ sowie die Familie „zerstören“ und ignorierten dabei die Regeln der Natur. Dagegen stellt die Rechte, im Verbund mit einem grundsätzlichen demographischen Pessimismus sowie der Ablehnung von „Masseneinwanderung“, die „traditionelle Familie“ – als heterosexuelle Ehe mit Kindern – in den „Mittelpunkt der Familienpolitik“ (so das AfD-Grundsatzprogramm). Konkret knüpft die AfD hierbei an die in der Gesellschaft weit verbreitete Ablehnung des Gender-Konzepts an. Die Unterstellung einer „natürlichen“ Lebensform stellt zugleich die Hauptschnittmenge zwischen Rechten…

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