Tausend feine Risse

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Der Forschungsbericht zum DISS-Projekt ‚Judentum‘ in der deutschen Alltagspresse liegt vor

Von Jobst Paul

Mit ihrer Förderbekanntmachung Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus verband die Bundesregierung im April 20201 zwei große Gesten: Zum einen wandte sie sich mit einem 700 Millionen-Forschungsprogramm ausdrücklich an die deutschen Geistes- und Sozialwissenschaften. Und zum andern rief sie zu einer bundesweiten wissenschaftlichen Vernetzung auf, um dem Kampf gegen Antisemitismus ein nachhaltiges institutionelles Instrument an die Seite zu stellen. Ergebnis war die Bildung von zehn Forschungsverbünden, die sich mit einer Fülle von Einzelprojekten am Forschungsnetzwerk Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21) beteiligen.

Im Verbund Jüdische Reaktionen auf Antisemitismus. Die Entgrenzung des Sag- und Machbaren in der jüdischen Ritualpraxis (2021 – 2024) haben sich die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (Frau Rabbinerin Prof. Birgit Klein) und das DISS (Dr. Jobst Paul) zusammengeschlossen.

In der Heidelberger Projektgruppe mit Frau Rabbinerin Ulrike Offenberg und der Wissenschaftlerin Jessica Hösel steht die Frage im Mittelpunkt, „ob und in welchem Ausmaß Juden und Jüdinnen durch die christlich konnotierten, ablehnenden Haltungen in ihrer eigenen religiösen Praxis beeinflusst werden.“ Wie schränken negative Reaktionen, feindselige Äußerungen oder sogar körperliche Übergriffe die jüdische Religionsausübung ein und – vor allem – welche Effekte hat das auf die Betroffenen und ihr Alltagsleben? Ziel des Projekts sind nicht nur Aussagen- und Tiefenanalysen von Interviews von Betroffenen, sondern auch das Empowerment von Jüdinnen und Juden: Sie werden mit ihren Erfahrungen und Sichtweisen auf jüdische Religion und jüdische Religionspraxis an die Öffentlichkeit treten – in Form von audio-visuellen Materialien.

Ziel des Projektes ist zum einen ein Empowerment von Juden und Jüdinnen in Bezug auf die öffentliche Sichtbarmachung jüdischer Rituale und Traditionen, zum anderen die Vermittlung jüdischer Praxis und Religiosität an nichtjüdische Akteure, um Praktiken der Abwertung in christlicher Theologie, Lehre und in öffentlichen Diskursen entgegenzuwirken.

Der Duisburger Projektteil beleuchtet die andere Seite, den Mehrheitsdiskurs. In Form einer diskursanalytischen Medienanalyse zu ‚Judentum‘ in der deutschen Alltagspresse sollten jene Strukturelemente im Diskurs ermittelt werden, „die nach wie vor für das ‚othering‘ verantwortlich sind, obwohl der politische und mediale Diskurs in großer Breite nunmehr den ‚Kampf gegen Antisemitismus‘ thematisiert.“ Da das der Analyse zugrunde gelegte Textarchiv zwischen Januar und März 2021 erhoben wurde, stellte sich insbesondere die Frage, ob und in welcher Form sich das Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, das im März 2021 eröffnet wurde, im aktuellen Mediendiskurs niederschlägt.

Die Analyse konnte auf Vergleichsdaten aus einer historischen Diskursanalyse zurückgreifen, die das DISS vor einigen Jahren zum deutsch-jüdischen Diskurs im 19. Jahrhundert durchführte, der vom Widerstand gegen Antisemitismus und gesellschaftlicher Marginalisierung geprägt war.2 Den Kern der antijüdischen Rhetorik bildete während des gesamten Jahrhunderts die ethische Diskreditierung des Judentums. In Fortsetzung der christlich-antijüdischen Tradition in den Jahrhunderten davor und der Kirchenväter sprach man dem Judentum insbesondere das Ethos der Nächstenliebe ab (das in Wirklichkeit die Mitte der Tora bildet) und reklamierte dieses Ethos in einem Akt der ‚ethischen Enteignung‘ nun als eigenen Wert, womit das Christentum das Judentum als maßgebliche Religion seit 2000 Jahren abgelöst habe. Von daher wurde auch der jüdische Ritus als ‚leer‘ diskreditiert.

Aus der Diagnose des Antisemitismus als ‚ethischer Enteignung‘ des Judentums und als Diskreditierung des jüdischen Ritus (als ‚leer‘ und fremd) konnten ganz konkrete Fragestellungen entwickelt werden, die im Rahmen einer aktuellen Diskursanalyse an den heutigen Medien-Diskurs herangetragen wurden. So sollte geklärt werden, wie im aktuellen Mediendiskurs auf der einen Seite über die jüdische Religionsausübung berichtet wird, welcher Stellenwert auf der anderen Seite dem Judentum als Träger von ethischen Werten zukommt und wie jüdischer Ritus und jüdische Ethik im Wechselverhältnis gesehen werden.

Der soeben veröffentlichte Forschungsbericht3 kommt dabei aufgrund detaillierter Analysen zu sehr eindeutigen Ergebnissen:

Danach finden sich in den untersuchten Medienberichten aus über 120 unterschiedlichen Medien praktisch keine frontal antisemitischen Zuschreibungen. Überraschend ist auch, dass nahezu ein Drittel des Mediendiskurses über Judentum der Berichterstattung über die jüdische Religionspraxis gewidmet ist.

Dieses vermeintlich positive Bild verändert sich aber fast ins Gegenteil, wenn man die Ergebnisse hinsichtlich der Berichterstattung über das Judentum als Träger von ethischen Werten dagegen hält. Danach wird diese ethische Dimension lediglich in 4% des Mediendiskurses (zumeist nur kurz) thematisiert. Noch dramatischer erscheint der Befund angesichts der weiteren Tatsache, dass diese 4% vollständig auf jüdische SprecherInnen zurückgehen.

Daraus ergibt sich, dass nicht-jüdische SprecherInnen im Mediendiskurs des Untersuchungszeitraums keine ethische Dimension des Judentums thematisiert haben, dass diese Dimension daher kulturell also offenbar nicht präsent ist. Dieser Befund ist von besonderem Gewicht, als im Mediendiskurs des Untersuchungszeitraums anlässlich der Eröffnung des Festjahrs 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland im März 2021 eine Fülle politisch, kulturell und kirchlich relevanter (nicht-jüdischer) SprecherInnen zu Wort kam, über deren Stellungnahmen ausführlich berichtet wurde.

Setzt man diesen Befund ins Verhältnis zu den Ergebnissen der oben erwähnten historischen Diskursanalyse, so ist aus diskursanalytischer Sicht der Raum, in dem über viele Jahrhunderte eine antisemitische Diskreditierung der ethischen Grundlagen des Judentums, bzw. eine ‚ethische Enteignung‘ des Judentums stattgefunden hat, aktuell durch einen Bereich der Nicht-Sagbarkeit ersetzt worden. Von daher kann auch die Frage beantwortet werden, warum und wie vom nicht-jüdischen Mehrheitsdiskurs für jüdische Betroffene nach wie vor massive Signale der Fremdheit und des ‚othering‘ ausgehen, obwohl sich doch der politische und mediale Diskurs in großer Breite dem ‚Kampf gegen Antisemitismus‘ verschrieben hat.

Vor diesem Hintergrund wirft der jetzt veröffentlichte Forschungsbericht zumindest zwei dringliche Fragen auf: Könnte unter bestimmten Umständen jener Bereich der Nicht-Sagbarkeit, in dem das Judentum als Träger ethischer Werte zwar aktuell nicht mehr diskreditiert, aber auch noch immer nicht anerkannt wird, nicht doch wieder antisemitisch ‚reaktiviert‘ werden? Die Nicht-Sagbarkeit in Sagbarkeit zu verändern, d.h. die ethische Dimension des Judentums u.a. über Lehrpläne, den Journalismus und den Kulturbereich – unter Einbezug jüdischer SprecherInnen – zum selbstverständlichen Teil auch des nicht-jüdischen Mehrheitsdiskurses zu machen, erscheint daher die dringlichste Konsequenz aus dem jetzt veröffentlichten Forschungsbericht zu sein.

Zuvor aber erhebt sich die Frage, wie sich der einzigartige Kontrast im Mediendiskurs, den der Bericht beschreibt, aktuell in konkreten diskursiven Details niederschlägt, nämlich zwischen der intensiven Zuwendung zum jüdischen Ritus, der Ausblendung des Judentums als ethischer Kategorie und der Abwesenheit frontaler Antisemitismen: Wie wird ‚Fremdheit‘ im Detail produziert? Dazu zeichnet der Bericht in seinem Hauptteil auf nahezu 200 Seiten anhand einer Fülle von Einzelthemen. die feinen Bruchlinien die vielen schiefen rhetorischen Wendungen, Auslassungen oder Formeln nach, die sich schließlich zu einer noch immer nicht gelingenden Kommunikation der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Juden und Judentum verdichtet und die sich vielleicht grob mit den beiden Begriffen des Paternalismus und des Exotismus charakterisieren lässt.

Louisa Venhoff (Universität Wien, vgl. das nachfolgende Interview) hat es dankenswerter Weise übernommen, zur besseren Orientierung eine Zusammenfassung dieser Hauptteils zu verfassen. Somit umfasst der Forschungsbericht eine inhaltliche und methodische Einführung, eine kompakte Zusammenfassung der Befunde und – im Hauptteil – die detaillierten Befunde selbst. In einem Anhang folgen sowohl die Zusammenstellung und Erschließung aller verwendeten Medientexte als auch die Bestandteile der entstandenen Datenbank.

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Angesichts der Ereignisse vom 7. Oktober 2023 und der dramatischen Zunahme antisemitischer Angriffe und antisemitischer Rhetorik auch in Deutschland erfolgte eine Verlängerung des Projekts bis März 2024, um eine Sondierung im Mediendiskurs zwischen dem 7.10. und dem 7.12.2023 zu ermöglichen. Die Ergebnisse der Sondierung werden im Verlauf des Jahres 2024 als Teil II des Forschungsberichts veröffentlicht werden.

Forschungsbericht: https://www.diss-duisburg.de/forschungsnetzwerk-antisemitismus-april-2024/

Textarbeit und Erkenntnisgewinn

Louisa Venhoff (Universität Wien) im Gespräch mit Jobst Paul

J.P.: Du hast die Ergebnisse der Medienanalyse zum Thema „Judentum in der deutschen Alltagspresse“ sehr intensiv gelesen. Was sind Deine Gedanken nach dieser Lektüre, im Vergleich zum Beginn, als Du noch nicht wusstest, was auch Dich zukommt?

Louisa Venhoff: Die Lektüre der Ergebnisse der Medienanalyse hat mich sehr für sprachliche Herabsetzungen, die auf den ersten Blick nicht klar erkennbar sind, sensibilisiert. In der Analyse ist immer wieder deutlich geworden, wie der mehrheitsgesellschaftliche Blick auf das Judentum durch Vergleiche zum Christentum und eine exotistische Darstellung geprägt ist. Außerdem ist mir klar geworden, dass mein Wissen über das Judentum selbst stark geprägt vom (ultra-)orthodoxen Stereotyp und einem oberflächlichen Verständnis einiger Festtage war. Auch wurde Judentum in meiner Umgebung meist in Bezug zu Antisemitismus und Nationalsozialismus thematisiert. Aufgrund dieses Wissensstands war ich besonders von der Darstellung fasziniert, dass im Judentum neben einer religiösen Perspektive insbesondere Werte und Ethiken im Fokus stehen, die eine freie und individuelle Lebensart zulassen.

Könntest Du vielleicht noch näher erläutern, wie und bei welchen Gelegenheiten dieses Wissen, das Du als stark prägend beschreibst, vermittelt wird? Oder wird es vielleicht gar nicht direkt vermittelt? Aber wie entsteht es sonst?

In meiner Erinnerung wurde das Thema Judentum im Schulkontext besonders im Fach Politik besprochen. Dabei lag der Fokus auf den geschichtlichen Ereignissen, also auf Nationalsozialismus und damit einhergehendem Antisemitismus. Eine Vermittlung der Inhalte des Judentums aus dem Judentum heraus, wie es vielleicht im Religionsunterricht möglich gewesen wäre, hat kaum stattgefunden. Eine Ausnahme stellte eine Exkursion auf einen jüdischen Friedhof dar, bei dem allerdings eher eine exotistische Perspektive vermittelt wurde und, genau wie in der Analyse beschrieben, nicht auf Werte und Ethiken im Judentum eingegangen wurde. Die Perspektive der Vermittlung war klar: Christentum und deutsche Geschichte als Fokus. So habe ich kaum über Wissen, was die tatsächlichen Inhalte der Religion betroffen hätte, verfügt. Verschärft wurde das so oberflächlich und dadurch stereotyp gezeichnete Bild mit Sicherheit über die Art der Berichterstattung, wie mir nun bei der Lektüre der Ergebnisse der Medienanalyse bewusst wurde.

Zu diesen Ergebnissen gleich noch weitere Fragen – zuvor würde mich noch interessieren, wie Du bei der Wissensvermittlung, die Du beschreibst, das Thema Antisemitismus aufgenommen hast. Das heißt, was waren die Schwerpunkte, was sollte gelernt werden? Du betonst sehr, dass die Vermittlung zumeist mit dem Stichwort Nationalsozialismus verknüpft war.

Genau, ich erinnere mich nicht an eine tiefgreifende Analyse oder Darstellung von Antisemitismus abseits des Politik- und Geschichtsunterrichtes. Der Schwerpunkt lag also auf der Vermittlung der deutschen Geschichte, nicht auf Inhalten des Judentums oder einer Darstellung der jüdischen Perspektive auf Antisemitismus und wie Juden diesen im Alltag erfahren. Genau das hätte aber unter Umständen, wie auch durch mehrere jüdische Sprecher*innen in Texten, die in der Medienanalyse enthalten waren, vermutet, einen präventiven Charakter gehabt.

Welche Themen oder Kapitel der Medienanalyse waren für Dich besonders interessant? Oder welche haben Dich besonders beschäftigt?

Zunächst habe ich sehr interessiert den ersten Abschnitt zur Identität des Judentums gelesen, besonders weil mir diese Inhalte bisher vollkommen unbekannt waren. Darin speziell das Konzept der Nicht-Binarität, was eine Vielfalt an Lebensentwürfen erlaubt, die mir im Religionskontext bisher nie begegnet sind. Die detailreichen Einzelinterpretationen der sechs medialen Stellungnahmen haben mir einen Einblick in linguistische Analysen eröffnet, der mir geholfen hat, die restlichen dargestellten Ergebnisse einzuordnen. Aufgrund meines großen Interesses an feministischen Themen fand ich außerdem die Darstellung der Rolle der Frau im Judentum aus jüdischer Perspektive im Kontrast zur medialen Darstellung besonders interessant.

Ich finde Deinen Hinweis, dass Dir das Konzept der Nicht-Binarität im Religionskontext bisher nie begegnet sei, natürlich besonders interessant. Darf ich dann gleich weiterfragen – warum und inwiefern in Deiner (oder allgemeiner) Erfahrung Binarität und Religion einen so engen Zusammenhang bilden?

Bisher hatte ich häufig den Eindruck, dass Religion Verhaltensweisen in „richtig“ versus „falsch“, „positiv“ versus „negativ“ einordnet. In meiner Lehre in der Schule zum Christentum betraf das zum Beispiel Themen wie Sexualität, Ehe, Umgang mit Mitmenschen. Ich hatte dadurch das Gefühl, dass eine Wertung stattfindet, die auf der dargestellten Binarität beruht. Der Bericht hat im Kontrast dazu dargestellt, dass es im Judentum zum Beispiel verboten ist darüber zu urteilen, wer ein „richtiger Jude“ sei, sich die Nicht-Binarität also sogar auf den Religionsbegriff selbst bezieht. Weshalb der Zusammenhang in meiner bisherigen Erfahrung so eng war, weiß ich selbst nicht. Ich habe aber Religion häufig als „Verhaltensrichtlinie“ für Menschen erlebt, was meist auf einer binären Darstellung fußte.

Du hast zuvor auch angesprochen, dass einige der detaillierten linguistischen Einzelanalysen im Bericht für Dich hilfreich waren, um dann die Ergebnisse insgesamt einzuordnen. Kannst Du vielleicht Beispiele geben? Beziehungsweise, inwiefern sind solche ‚Feinanalysen‘ für ein umfassenderes Verständnis hilfreich?

Da ich selbst nur Grundkenntnisse in Linguistik und linguistischen Methoden habe, war es für mich sehr hilfreich zu verstehen, wie Einzelaussagen im Detail analysiert werden können.

Dass man zum Beispiel ermitteln kann, was verschiedene Sprecher*innen unter dem Begriff „jüdisches Leben“ verstehen, obwohl sie gerade vermeiden wollen, allzu konkret zu werden, war sehr instruktiv, etwa wenn allein der Aspekt der Sicherheit im Vordergrund steht. Wie man dies doch sehr konkret aus dem Kontext erschließen kann, überraschte mich. Auch die häufig betonte exotistische Darstellung des Judentums, die durch die Aussagen entsteht, hat für mich zunächst nicht so auf der Hand gelegen, wurde aber nach dem Lesen der Einzelanalysen plausibel. Da im gesamten weiteren Bericht häufig ein Rückschluss aus den Zitaten auf die zugrundeliegenden Haltungen und Sichtweisen gegenüber dem Judentum gezogen werden, war es sehr hilfreich, diese Vorgehensweise einige Male im Detail zu lesen und zu verstehen, um den restlichen Interpretationen besser folgen zu können.

Hast Du – seitdem Du mit diesen Feinanalysen zu tun hattest – Momente im öffentlichen und Mediendiskurs erlebt, als Dir die Themen oder Details der Analysen in irgendeiner Form in den Sinn kamen?

Definitiv, ich habe Medienartikel und Interviews teils ganz anders gelesen. Der Bezug auf den Kontext einer Aussage und eine Analyse, welche zugrundeliegende Haltung dahintersteckt, war plötzlich viel leichter zu greifen. In Bezug auf die Berichterstattung zum Judentum ist mir dabei immer wieder die in den Feinanalysen herausgearbeitete exotistische Darstellung aufgefallen, also eine Reduzierung der Inhalte des Judentums auf Rituale und Feste und eine „wir Deutschen“ versus „die Juden“ Haltung, die ebenfalls innerhalb der Analysen einzelner Zitate klar geworden war.

Danke wirklich sehr für diese positiven Rückmeldungen und Antworten und natürlich für Deine Mitarbeit am Projekt! Für mich bestätigt sich durch Deine Erfahrungen, dass intensive Textkritik auch im Bereich der antisemitismuskritischen Arbeit ein wichtiges, vielleicht sogar ein unverzichtbares Tool ist, und vor allem (zumindest aus meiner Sicht), dass diese Arbeit ohne ‚Perspektivwechsel‘, d.h. die Hinwendung zu jüdischen Positionen, letztlich keinen erkenntnisbezogenen Rahmen hat.

1 https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2020/04/2924_bekanntmachung.html.

2 https://www.diss-duisburg.de/Arbeitsbereiche/staat_gesellschaft_nation.htm; http://www.deutsch-juedische-publizistik.de/; https://www.diss-duisburg.de/edition-deutsch-judische-autoren/. Vgl. auch: Michael Brocke, Margarete Jäger, Siegfried Jäger, Jobst Paul, Iris Tonks: Visionen der gerechten Gesellschaft. Der Diskurs der deutsch-jüdischen Publizistik im 19. Jahrhunderts, Köln: Böhlau 2009.

3 https://www.diss-duisburg.de/forschungsnetzwerk-antisemitismus-april-2024/. Erste Teilergebnisse wurden im Februar und März 2022 veröffentlicht: Vgl. https://www.diss-duisburg.de/forschungsnetzwerk-feb2022/