Geheimnis und Gemeinschaft

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Die Dark-Wave-Szene als Operationsgebiet ’neurechter‘ Kulturstrategie. Von Alfred Schobert. Zuerst erschienen in: Wissenschaft macht Politik. Intervention in aktuelle gesellschaftliche Diskurse. Siegfried Jäger zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Gabriele Cleve, Ina Ruth, Ernst Schulte-Holtey u. Frank Wichert. Münster: Westfälisches Dampfboot 1997, S. 384-395.

Streit zwischen einer ’neurechten‘, an der Nouvelle Droite um Alain de Benoist orientierten und historisch unhaltbaren, auf das ‚Eigene‘ zielenden Besinnung auf das Heidentum auf der einen Seite, einer ‚altrechten‘ im Humus des Völkischen gedeihenden Position auf der anderen hat Siegfried Jäger (1994) analysiert. Beides sind Versuche der Erfindung des Ureigenen und als solche zur Inkonsistenz verurteilt (was praktische Applikationsversuche nicht ausschließt). Ein wegen seines Eklektizismus und – allerdings auf die Wahl der Mittel beschränkten – ostentativen Modernismus nur schwer zu situierender Beitrag zur Debatte um den Kulturbegriff in der JUNGEN FREIHEIT wurde dabei ausgeklammert, da seine Bedeutung zum damaligen Zeitpunkt nicht absehbar war: der im Herbst 1993 unter dem Titel „Die Kultur als Machtfrage“ (JF 10/93) erschienene Aufsatz Roland Bubiks, in dem die Dark-Wave-Szene als Operationsgebiet der ‚Neuen Rechten‘ erkundet wurde.

Kulturkampf: „Gute Zeit für Partisanen“?

Bubiks Aufsatz ist nicht an die strategisch avisierte Zielgruppe adressiert, sondern an die MitstreiterInnen (und KonkurrentInnen), bei denen er Unterstützung finden muß, sei es in Gestalt direkter Anerkennung, sei es – und das verdeutlicht den zweiten AdressatInnenkreis des Textes – über eine allgemeine öffentliche Resonanz. Die nackten Fakten von Bubiks damaliger Diskursposition stützen diese Überlegung: Der Text weist ihn als 23-jährigen Studenten (BWL, Geschichte und Politik) und Leiter des – bis dato unbedeutenden – Ressorts „Zeitgeist und Medien“ aus. In der JF-internen Konkurrenz kann er sich nicht auf eine Hausmacht stützen (vgl. Kellershohn 1994, 86-89), sondern muß sich eine solche durch Gewinnung Gleichgesinnter erst schaffen. Eine gewisse Anerkennung von außen, die innerhalb der JF einsetzbar ist, hat er bereits erlangt: die TAZ (25.5.92) ernannte ihn zum „Chefideologen“. Diesen Ruf versucht Bubik zu halten. Der Preis dafür: aus Lebensstil und kulturellen Interessen gespeiste Exzentrizitäten, die bei traditionelleren KameradInnen auf wenig Gegenliebe stoßen, und notwendigerweise zu einer kruden Mischung aus rechter Tradition und Neuheit, aus Stallgeruch und persönlicher Originalität führen. So auch in „Die Kultur als Machtfrage“. Bubik repetiert und appliziert Gedanken Armin Mohlers zur „Konservativen Revolution“, streut gewisse Reizworte und betreibt Namedropping (Spengler usw.), um seinen „jungen, revolutionären Konservatismus“ zu profilieren.

Kernstück des Textes ist eine unter der Zwischenüberschrift „Reaktionäre Ästhetik und Konservative Revolution“ angekündigte Passage:

„Während auf emotionaler Ebene ein Mangel an Gemeinschaft besteht, entwickeln sich im Bereich der Kommunikationsnetzwerke neue Möglichkeiten, auf Menschen einzuwirken. Insbesondere die Unterhaltungsindustrie (…) hat einen Einfluß bislang ungeahnter Totalität. Man greift dabei tief. Versierte Marketing-Konzepte machen sich das Innerste des Menschen, seine Psyche, zum Zielobjekt: eine Welt von Images, Bildern, Kennsymbolen prägt Menschen. So mancher lebt in einer virtual reality ohne entsprechende Apparatur. Wenn MTV-Dame Pit Dann für viele Kids häufigste Zimmergenossin wird, so ist dies in Zeiten der nicht-kognitiven Übermittlung von Botschaften eine Machtfrage.“ (JF 10/93, 23)

Gegenüberstellung von zu beklagendem Verlust von Gemienschaft einerseits, sich abzeichnenden neuen Formen von Lenkung und Kontrolle andererseits verdient Beachtung. Sie ist mehr als das bloße Konstatieren gleichzeitig ablaufender sozialer Prozesse. Der sich auf Marketing spezialisierende und von „Politik-Marketing“ (vgl. JF 3/95, 3) faszinierte Student der Betiebswirtschaftslehre lotet Bedingungen neuer, um Macht zentrierter Gemeinschaft aus. ((Es ist naiv anzunehmen, daß Gemeinschaft ein machtfernes Idyll sei. Helmuth Plessner arbeitete die für Gemeinschaft notwendige Zentrierung auf eine „Mitte“ bereits 1924 in seiner – höchst ambivalenten, dennoch aber ein Dokument von Zivilisierung darstellenden – „Kritik des sozialen Radikalismus“ heraus: „Gemeinschaft ohne Mitte, Herrschaft ohne Dienstschaft ist nicht denkbar“ (Plessner 1981, 43; vgl. zur kritischen Würdigung Lethen 1994, bes. 76-95; vgl. auch die Kritik von Gemeinschaft als Machtformation im aktuellen Theoriekontext Fink-Eitel 1993.) ))

Kennerhaft bläht Bubik seine Überlegungen auf, zugleich befürchtend, daß sein Publikum Pit Dann nicht kennt. Aber zumindest von MTV wird es schon mal gehört haben. Die – zumal im verklemmten JF-Kontext – schlüpfrig präsentierte „Machtfrage“ ist für Bubik insofern besonders attraktiv, als es um „nicht-kognitive(.)“ Kommunikation, soll heißen nicht-rationale „Übermittlung von Botschaften“ gehe. Hier setzt dann Bubiks Mission ein, denn inhaltlich sieht Bubik Anknüpfungspunkte zu Ideologemen der „Konservativen Revolution“.

„Dieser (der „Machtfrage“; AS) gilt es, sich zu stellen, die Jugendkultur von heute bietet erfolgversprechende Ansätze hierfür. Der Gedanke des „Kreisbildes“ von Geschichte, in dem die „Moderne“ nie Endzustand sein kann und „Postmoderne“ als Hilfsvokabel zur Umschreibung der Pulverisierung aufklärerischen Erbes fungiert, scheint Bestandteil vieler Jugendkulturen zu sein. Ein merkwürdiges Bewußtsein, in einer Phase des Niedergangs zu leben, ist virulent, vom „age of destruction“ ist die Rede, die Parties der Tekkno-Szene gleichen makabren Totenfeiern einer Epoche. Man will sich von linksliberalen Lehrmeistern nicht „zivilisieren“ lassen, man mißtraut der Erklärbarkeit der Welt, wendet sich sogar rückwärts, etwa in Form der verschiedenen Independent-Szenen.“ (JF 10/93, 23)

„Kreisbild“ und „Postmoderne“ knüpft Bubik an Mohlers Postmoderne-Rezeption an. ((Vgl. Mohler 1989, II, 20. Dieser älteren Debatte leicht überdrüssig verweise ich nur auf Niethammer 1989, Anderson 1993 u. Rehberg 1994.))Gestützt auf diese Autorität kann Bubik sich dann die Frechheit erlauben, der JF die Begrenztheit ihres Tuns vorzuhalten, um dann seine angeblich bereits praktisch fortgeschrittene Alternative aufzuzeigen:

„So kennzeichnet es die Lage trefflich, daß im besten Sinne reaktionäre Ästhetik und Lebensauffassung nicht von ‚rechten Postillen‘ am erfolgreichsten verbreitet wurden, sondern mittels silberner CD-Scheiben. Neo-Folk, Gothic, Gruppen wie ‚Dead can dance‘ oder ‚QNTAL‘ (Leser der JF-Musikkritik wissen Bescheid) sprechen eine andere Sprache als die der Moderne.“ (JF 10/93, S. 23) ((Mark Terkessidis (1995, 38f.) läßt in seiner Bubik-Kritik – anders als im Falle von Techno – die Vereinnahmung von Dead Can Dance (und Qntal) unkommentiert stehen – auch so können sich Vereinnahmungsversuche stabilisieren, und in der Tat werden Dead Can Dance bei kritischen Köpfen in der Musikszene (in Gesprächen) ohne nähere Angabe von Gründen als ‚faschismus-fähig‘ gehandelt. Bei den Vereinnahmern ist man sich hingegen nicht (mehr) so einig: Peter Boßdorf verriß Konzert und CD Spiritchaser (4AD/Rough Trade 1996): „Die Sorge, mit parareligiösen Anwandlungen in Zusammenhang gebracht zu werden, brauchen (…) ‚Dead Can Dance‘ nicht mehr zu haben, auch wenn die Auswechslung der Hörerschaft noch nicht zum Abschluß gekommen ist. Zu groß ist die Anhänglichkeit derjenigen, die den morbiden Charme, jene Eumeswil-Stimmung im Hinterkopf haben, die noch vor wenigen Jahren kultiviert wurde. (…) Man parodiert in gezierter Pose den Orient, (…) Mann und Frau werfen sich als Tarzan und Jane die Bälle zu, begleitet von nicht mehr an Langeweile zu übertrumpfenden Percussion-Einlagen der Marke Dschungel. (…) Wenn dies Weltmusik sein soll, ist die Welt nicht zu beneiden“ (JF 29/96, 6). Mit seiner auf „Weltmusik“ zielenden Kritik befindet sich Boßdorf in bester Gesellschaft. Der US-amerikanische Musiker (Blood Axis) und bekennende Faschist Michael Moynihan (vgl. z.B. AORTA, H. 19) kritisierte bereits Into the Labyrinth (4AD/Rough Trade 1993) in dieser Hinsicht (THE FIFTH PATH H. 5, 55).))

Die inhaltliche Qualifikation der von Bubik vereinnahmten Musik bleibt bemerkenswert unbestimmt: Auf Anschlußfähigkeit an Julius Evolas „Aufstand“ oder „Revolte gegen die moderne Welt“ setzend (vgl. Schobert 1995, 67-70), geht es Bubik hier lediglich um eine „andere Sprache als die der Moderne“. ((Die Beliebigkeit seines Denkens zeigt sich darin, daß Bubik (1994, 193) ein Jahr später im gleichen Zusammenhang eine „Kulturkritik“ fordert, „die eine andere Sprache spricht als die der Postmoderne“ (Hrvh. A.S.).))

„Vielleicht also wird sich der eigentliche Umschwung nicht auf vermutetem Felde vollziehen. Freilich bietet die zu erwartende Explosion der Kommunikationsmöglichkeiten und -simulationen verschiedene Risiken. Sogar weitere Katastrophen sind zu befürchten. Das Terrain wird dadurch jedoch unübersichtlicher: gute Zeiten für Partisanen.“ (JF 10/93, 23)

Selbstpositionierung als „Partisan“ zieht in Kreisen, die Buchtitel Carl Schmitts als Credo herunterbeten; bei Bubik bestand der Kitzel des Partisanentums vor allem darin, sich in ‚linken Kneipen‘ als ‚feindlichem Territorium‘ herumzutreiben (wie eine ehemalige Mitstreiterin erzählte; vgl. TAZ 8./9.6.96, 14). Verstehen wir den „Partisanen“ als denjenigen, der „irregulär gegen Reguläre kämpft“ (Münkler 1992, 111), also als getarnten Streiter, gewinnt die Formel ernsteren Sinn: Immerhin gelang es dem JF-Stammautor Peter Boßdorf, sich im – nach der Auflage – wichtigsten Presseorgan der Szene, dem ZILLO, als ständiger Mitarbeiter zu etablieren. So nahm die langfristig angelegte ‚Operation Dark Wave‘ Gestalt an. ((Darum und um eine Anzeige der JF im ZILLO (2/96, 8 ) entbrannte eine heftige Debatte (vgl. zusammenfassend meinen Beitrag in SPEX 5/96, 40-43 bzw. Schobert 1996). Im Zuge dieser Diskussion machte auch eine bereits ein Jahr zuvor ausgestiegene JF-Mitarbeiterin, die dort auf Einvernahme der Dark Wave-Szene spezialisiert war, ihren Ausstieg publik (vgl. TAZ 8./9.6.1996, 13f.) und warnte in einem offenen Brief an den ZILLO-Herausgeber eindringlich vor der JF-Strategie (dokumentiert in Schobert 1996, 72f.). Zur weiteren Entwicklung (und als Informationsbasis der hier vorgelegten Analyse) vgl. vom Vf. Rechte Synergien in JUNGE WELT 28.10.96, 13; Sounds aus der Hölle in JUNGE WELT 5.11.96, 14; Laibach, Lacan, Langeweile in JUNGE WELT 28.11.96, 14; In Riefenstahlgewittern in JUNGE WELT 9.12.96, 13.))

Das „Geheimnis“

Es blieb der Lebensgefährtin Bubiks, Simone Satzger, vorbehalten, in ihrem als Grundlagentext präsentierten, den schlichten Titel „Elemente“ tragenden Beitrag zum 89er-‚Generations‘-Befindlichkeitsmanifest (Bubik [Hg.] 1995) eine wichtige Fährte auszulegen, anhand derer die Attraktivität der Dark Wave-Szene für die JF-Kulturstrategie verdeutlicht werden kann. Satzgers aus oberflächlicher Lektüre und Notizen von Reizworten (eben „Elementen“) zusammengeklaubter Text propagiert als rechte Strategie, „sich aktuellen kulturellen und politischen Phänomenen zu öffnen, um sie für die eigenen Zwecke zu nutzen“ (Satzger 1995, 48; Hrvh. A.S.), bekennt sich also offen zur Kulturinstrumentalisierung. Unter dem Stichwort „Entzauberung“ serviert sie einen Abklatsch romantischer Modernitätskritik:

„Die Erleuchteten haben die Erde entzaubert und ihr die tautropfentrunkenen Spinnweben der Märchen und Mythen genommen, die seit ewigen Zeiten die Phantasie der Kinder nährten. Sie warfen das Wort ‚lumiere‘ [sic] in die Welt. Ihr Motiv war und ist die Angst vor dem Leben. Deshalb wollen sie diesem die Geheimnisse entreißen, den Schleier zerreißen, der das Leben in ein mildes Licht eintaucht und gerade noch soviel durchscheinen läßt, daß es uns nicht erschreckt. Nicht allein die Durchrationalisierung sämtlicher Prozesse ist immer noch ihr Ziel, sondern die Schaffung des gläsernen Menschen. (…) Geheimnisse sind ihnen ein Greuel. Sie sind nicht zu zergliedern und entziehen sich ihrer Kontrolle. Und was wäre schlimmer für sie, als die Kontrolle zu verlieren?“ (Satzger 1995, 40f.; Hrvh. A.S.)

Um das, wie Benjamin (1991, V.1, 461) bemerkte, „seit jeher“ und so auch hier „im Bilde des Schleiers an(gesprochene)“ „Geheimnis“, das dem brutal wirkenden, entreißenden und zerreißenden Gegner ((Der erinnert in Satzgers „Geheimnis“-Rhetorik an Frankenstein in Mary Shelleys gleichnamigem Roman, der sich in den Kopf setzte, „der Welt die tiefsten Geheimnisse der Schöpfung zu entschleiern“ (Shelley 1988, 66). )) „ein Greuel“ sei (wenn, dann nicht aus Angst vor Kontrollverlust) ((In zwei der vier überlieferten Fassungen der Abhandlung „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ setzte Walter Benjamin „Geheimnis“, im „Wahlverwandschaften“-Aufsatz von 1924 ein zentraler ästhetischer Begriff (vgl. Benjamin 1991, I.1, 195f.), auf die Liste zu meidender Begriffe. In der zweiten und in der dritten Fassung heißt es: Die Thesen „setzen eine Anzahl überkommener Begriffe – wie Schöpfertum und Genialität, Ewigkeitswert und Geheimnis – beiseite – Begriffe, deren unkontrollierte (und augenblicklich schwer kontrollierbare) Anwendung zur Verarbeitung des Tatsachenmaterials in faschistischem Sinn führt“ (Benjamin 1991, VII.1, 350; I.2, 473). )), rankt Satzger weitere Schlüsselworte. Die Trauer um die verlorenen „trautropfentrunkenen Spinnweben der Märchen und Mythen“ führt zu einer Begriffskette aus „Transzendenz“, „Haltung“ und „Ordnung“. Mit an Orwellsche Newspeak gemahnender Steigerung: „Ordnung ist Freiheit“ (Satzger 1995, 45), schreibt die Studentin der Politologie, die eben noch ihren Gegnern das Ziel des gläsernen Menschen vorgehalten hat. ((In der Tat eine Projektion der eigenen Ziele auf den politischen Gegner; an Bubiks Text wurde ja die Faszination für Lenkung und Kontrolle deutlich.))Mit solcher Eindeutigkeit ist freilich in der als Ziel auserkorenen Jugendkultur wenig zu holen. Erfolgversprechender ist da als Einstiegsdroge das „Geheimnis“. ((Auch hier können die „89er“ auf die von einschlägigen Weltanschauungsproduzenten hinterlassenen Altlasten zurückgreifen. So gab Martin Heidegger (1959, 26f.) in der zu Meßkirch gehaltenen Heimatvertriebenen-Rede 1955 die „Gelassenheit zu den Dingen“ und die „Offenheit für das Geheimnis“ als Parolen aus, die den „Ausblick auf eine neue Bodenständigkeit“ geben.))Geheimnis und Verwandtes, das Geheimnis als Verborgenes (secret) oder religiös aufgeladen als Mysterium, meist ergänzt um Mystik und Magie, ist die „Kontaktzone zu ‚rechten‘ Grundfiguren“ (Bubik 1994, 193), mit anderen Worten der „diskursive Knoten“ (S. Jäger 1993, 185), in dem die Kulturstrategie der „Neuen“ Rechten und der Szene-Diskurs verknüpft werden. Anknüpfungspunkte im Szene-Diskurs gibt es genug: Deutlich wird die Suche nach dem Geheimnis im Editorial zum GOTHIC GRIMOIRE (2/96, 3), das sich ausgiebig mit Hexen und phantastischer Literatur befaßt:

„Ja ja, unsere Welt ist ganz schön aufgeklärt und rational geworden, doch bisweilen dringen in Extremsituationen Dinge aus unserem Unterbewußtsein an die Oberfläche, die uns darüber nachsinnen lassen, ob wir wirklich bereits ALLES erklärt haben.“

Ein Bandname wie Arcana Obscura spricht für sich, ebenso Titel wie Musica Eternal. Garden of the Arcane Delights und The Arcane vom Album Dead Can Dance (4AD/Warner Brothers [USA] 1984). Für die Werbung ist das „Geheimnis“ ein gefundenes Fressen. So wirbt man für die Compilation Miroque. Mittelalter-Barock-Gothic-Selection mit dem Slogan „Zeitgenössische Interpretationen von geheimnisvollen Klängen“ und fordert „Lasst Euch von der Mystik unserer Vorfahren verzaubern“ (NEURO-STYLE 1/96, 69). Die CD Elegy von Amorphis wird unter der Headline „Das Geheimnis wird gelüftet“ beworben; hier empfiehlt man: „Take a magic trip into the mystic realms of finnish legends and lore…“ (ZILLO 6/96, 13). Auch als Kritikformel hat das „Geheimnis“ Konjunktur. Peter Boßdorf attestiert der Band Endura, sie sei „geheimnisvoll ohne Geheimniskrämerei“ (ZILLO 12/96-1/97, 68). Schnell wird die Kritik- zur Verlegenheitsfloskel: Ein Interview und Konzertbericht schließt nach dem Eingeständnis von Hilflosigkeit, der Musiker habe „die intellektuelle Künstlerlatte zu hoch angelegt“, so:

„Was bleibt, ist trotz allem das Gefühl, daß man etwas Geheimnisvolles, Großartiges, Fremdartiges erleben durfte, über das man noch ein bißchen länger nachdenken kann (ZILLO 2/96, 40).

Häufig wird die Kreativität der gefeierten KünstlerInnen ins Geheimnisvolle und Göttliche erhoben; da ist von der „Erlebniswelt begnadeter Künstler“ die Rede, oder ein „neuer genialer Streich der Kultformation“ (ZILLO 12/94-1/95, 18f.) wird verheißen. „Genial“ zählt zu den häufig herangezogenen Attributen in Plattenbesprechungen ((Sicherlich wird dieses Adjektiv oft ebenso unreflektiert wie jugendsprachliches „cool“ oder „geil“ verwendet; die Verwendungskontexte lassen aber doch auch an einen Abklatsch von „Geniereligion“ denken, deren Analyse Edgar Zilsel 1918 vorlegte. Das hier interessierende „Geheimnis“-Motiv entfaltet Zilsel nicht systematisch; es ist aber durchaus an zentralen Stellen präsent (vgl. Zilsel 1990, 88, 92, 99, u. bes. 230-232).)), entsprechend genießen KünstlerInnen kultische Verehrung, und ihre via Kulturindustrie (und sei sie auch independent) feilgebotenen Waren werden auratisch aufgeladen; und durch limitierte (evt. handnumerierte Sondereditionen) schafft man das Kunststück der Produktion von Einzigkeit in Serie, somit einen Tummelplatz für „Sammler“ genannte „Fetischdiener“ (Benjamin 1991, I.2, 481).

Um die (mögliche) politische Bedeutung dieser Gier nach „Geheimnis“ einzuschätzen, ist Elias Canettis Analyse des „Geheimnisses“ als „Element der Macht“ hilfreich. Canetti konzentrierte sich auf das Geheimnis, das der Machthaber zum Zwecke der Machterhaltung wahrt, und hatte wohl die Arcana imperii im Auge, die er der Öffentlichkeit als Prinzip der Demokratie entgegensetzte. Über die Attraktivität des Geheimnisses schreibt er:

„Den Zweifel, den man allen freieren Formen des Regierens entgegenbringt, (…) hängt mit ihrem Mangel an Geheimnis zusammen. (…) Ein guter Teil des Ansehens, das Diktaturen anhaftet, liegt darin, daß man ihnen die konzentrierte Kraft des Geheimnisses zubilligt, das sich in Demokratien verteilt und verdünnt. (…) Man ist vieles zu ertragen bereit, solange es gewaltig und unbekannt daherkommt. Es scheint ein sklavischer Kitzel ganz eigener Art zu sein, da man selber nichts ist, in einem mächtigen Bauche zu landen.“ (Canetti 1981, 329f.) ((Jean Baudrillard, der zuvor schon „das Geheimnis“ gegen „das Obszöne“ profiliert und im „Ende des Geheimnisses“ eine Komponente „unsere(r) fatale(n) Situation“ gesehen hat (Baudrillard 1985, 66; vgl. auch 71, 77 u. 139), zitiert diesen Gedanken Canettis in seiner Abrechnung mit der Politik François Mitterands, die die „Aura der Politik“ zum Verschwinden gebracht habe (Baudrillard 1986, 116f.). Hans-Dietrich Sander (1986, 148f.) greift in seinem vom Verlag Matthes & Seitz der Übersetzung Baudrillards als Anhang beigefügtem Text (vgl. zu dieser Verlagspraxis Diederichsen 1993, 117-157, bes. 134f.; 1995) implizit Baudrillards Geheimnislehre auf und setzt gegen die Geheimnislosigkeit die geopolitisch gedachte Wiederherstellung der Reichs-Souveränität.))

Wie auch immer der Kult um’s „Geheimnis“ als Ausdruck von Unterwerfungsbereitschaft (nicht nur in Gestalt der Einordnung in geniale Künstler anbetende Fan-Gemeinschaften) in ihrer Verbreitung und Intensität in der Dark-Wave-Szene einzuschätzen ist (präzise Angaben sind dazu derzeit nicht möglich), ist auf der Ebene der Bildung von Arbeitshypothesen die Warnung Canettis (1981, 330) zu beherzigen: „Jedes Geheimnis ist explosiv und steigert sich an seiner Hitze.“

Widerständiges aus ‚der Szene‘

Hier wird Alarm geschlagen, doch dem Vorwurf des „Alarmismus“ soll gleich der Wind aus den Segeln genommen werden. So leicht, wie Bubik sich das erträumt, läßt sich die Dark-Wave-Szene nicht vereinnahmen. Auch ist sie nicht durchweg so regressiv, wie dies die – allein zu Demonstrationszwecken – geballte Darstellung der Gier nach Geheimnis nahelegen könnte. Einige musikalische Beispiele sollen dies verdeutlichen.

In Bubiks strategischen Überlegungen fand die Gruppe Qntal ausdrücklich Erwähnung. Das „Mittelalter“, genauer eine stilisierende Imagination des „Mittelalters“, ist hierbei der Hebel, an dem die Musik nach rechts ge-, besser: verdreht werden soll. Dem ist entgegenzuhalten, daß sich die betreffenden Musiker nicht nur gegen solche Vereinahmungsversuche verwahren ((Sie (und die personell eng verbundenen Projekte Deine Lakaien und Estampie) gehören zu denjenigen, die innerhalb der Dark Wave-Szene am entschiedendsten gegen den Flirt des ZILLO mit der JF Stellung bezogen haben, so in der Diskussionsrunde der ZüNDFUNK-Sendung des BR 2 vom 10. Mai 1996 und der den „Gothics“ gewidmeten Sendung von RADIO UNFRISIERT (HR 1) am 28. August 1996.)), sondern daß sie musikalisch keineswegs eine regressive Reise in ein verklärtes Mittelalter antreten; man achte nur einmal darauf, wie (neben den mitunter harschen Keyboards) Sprach-Samples die Regression des Hörens brechen, so – auch inhaltlich sofort auffällig – in Vos Attestor auf Qntal II (Gymnastic ClassX/EFA 1995).

Auch Helga Pogatschars Mars-Requiem (Gymnastic ClassX/EFA 1995) paßt nicht ins Klischee. Man schaltet vorschnell von vierstimmigem Gesang auf Gregorianik und Mittelalter, zudem imaginiert man Grufties, die auf Friedhöfen ihr Unwesen treiben ((Das ist das vorherrschende Medienklischee, immer wieder im TV aufgewärmt (vgl. schon die Kritik eines diesbezüglichen Berichts im SPIEGEL TV 1991 in SCARLET H. 1, 26). Im Januar 1996 schlug die Sendung REPORT des BR zu, es folgte eine sensationslüsterne Story in SPIEGEL (18/96, 132-134 u. 147-149) und SPIEGEL TV. Auch FACTS. DAS SCHWEIZER NACHRICHTENMAGAZIN (22/96, 80-88) brachte eine Titelstory über die Gruftszene als Satanistenhorde. ‚Die Szene‘ auf Satanismus zu reduzieren, geht in die Irre und macht es ihr leicht, sich – jegliche Kritik von sich weisend – in die Schmollecke zu verziehen, statt sich nach dem oben erwähnten Vorbild aus SCARLET sachlich und kritisch zu wehren (vgl. die Reaktionen auf REPORT-Sendung und SPIEGEL-Story in ZILLO 3/96, 9; NEURO-STYLE 1/96, 3 u. GOTHIC H. 24, 3; da konnten auch Rechtsextremisten interessiert und heuchlerisch mittun: vgl. JF 20/96, 24 u. SIGILL H. 11, 3f.). – Zudem sollte (was Anhängern des Römischen Katholizismus wohl unmöglich ist) berücksichtigt werden, daß teilweise explizit an literaturgeschichtliche Motive der „schwarzen Romantik“ angeknüpft wird, bspw. über Lautréamont (vgl. SCHARLACH H. 2, 10). In seiner breit angelegten motivgeschichtlichen Studie arbeitet Mario Praz (1994, 269) im Anschluß an Joris-Karl Huysmans heraus, inwiefern der bei ihm unter „Sadismus“ firmierende Satanismus ein „Bastard des Katholizismus“ sei; Benjamin (1991, II.2, 646) spricht im selben Zusammenhang von schwarzen Messen, Hexen- und Teufelswesen als „Komplement“ des Katholizismus. Jochen Hörisch (1992, 183) greift in seiner medientheoretischen Studie zur „Poesie des Abendmahls“ Huysmans‘ und Praz‘ Überlegung auf; von hier aus könnte neu über gegenwärtigen Satanismus/Sadismus nachgedacht werden.)) und Gefahr laufen, von Todesfaszination zu Todessehnsucht überzugehen, schließlich ihre Todes- um Tötungsbereitschaft zu komplettieren – faschistische Vorbilder gibt es dafür genug. Doch hier geht es um etwas anderes.

„Es geht um das Machtstreben der Menschen, der politischen und religiösen Institutionen. Es geht um Machtarchitektur, Gewaltbereitschaft und Massensuggestion.“ (Pogatschar im Münchener Stadtmagazin PRINZ (11/95, 76)

Ein Gespenst geht um im Mars-Requiem. Plötzlich taucht es auf, gesampelt, zu Beginn des Kyrie. Störend, verstörend und gestört. Und eben nicht als zu neuem Leben erwachter Geist. ((Davon träumt nur die selbsternannte „konservative Kulturavantgarde“: „Schön die Samples[,] in denen es um autoritäre Erziehung geht. Etwas mehr von dieser und unsere jüngeren Altersgenossen könnten vielleicht noch schreiben und lesen“ (SIGILL H. 10, 44).)) Nichts an diesem Gespenst bleibt geheimnisvoll, der Wiedergänger wird im Booklet als Oscar Schellbach identifiziert, die Quelle, die alte Schellackplatte Seelephonie namentlich genannt und historisch und politisch kritisch verortet: die Anfänge der Autosuggestion im nazistischen Deutschland. Doch mit dieser Verortung allein ist es nicht getan. Akustisch wird das Geheimnis gebrochen, indem die kratzenden Begleitgeräusche der alten Aufnahmen nicht herausgemischt werden. Dieses Knistern, sinnloses „Rauschen“ (im Unterschied zu Information), bekommt bei Pogatschar Sinn. Eine technische Unzulänglichkeit wird ins musikalische Material integriert. Asignifikantes wird signifikant. Vom ersten Moment ihres Auftretens wird der einschläfernden Beschwörung des Wiedergängers aus der Tonkonserve („Du hörst jetzt sehr schön zu, was ich dir sage. Kleine Kinder sind lieb und artig, und du bist auch ein artiges und liebes Kind, nicht wahr?“) widerstanden. Nicht widersprechend, per distanzierendem Kommentar. Sondern musikalisch: Donnerschlägen gleich antwortet ein brachialer Sound der Beschwörung, die hinter der autoritären Weisung lauernde Gewaltdrohung illustrierend und den Hang zu andächtigem Lauschen zertrümmernd. Noch bevor das erste „Kyrie“ anhebt, fährt das Schellack-Gespenst mit seiner autoritären Einschläferung fort: „Artige Kinder gehorchen immer brav ihren Eltern und weinen nicht.“ Nun wechseln „Kyrie“ und beschwörend repetierte Schlaf-Formeln, bis das „Kyrie“ mit Kratzen und dem Geräusch der auslaufenden Plattennadel ausklingt.

Die weitere intelligente Konfrontation von liturgischem Text, Autosuggestions-Formeln und variantenreichen Sounds in den folgenden Teilen des Requiems kann hier nicht in der gebotenen Ausführlichkeit beschrieben werden. Hingewiesen sei nur noch auf eine Passage. Im Graduale wird Schellbachs „Wenn Du vorwärts willst, wird dieser starke Glaube Dich tragen“ repetitiv eingehämmert und aufgelöst in einem „Du kannst alles, was Du willst!“. Was zunächst vielleicht wie eine emanzipative Selbstermächtigungsparole zwischen alternativer Selbstentfaltung und yuppiesker Fitneß im Karrierejogging klingt, erscheint spätestens dann in einem völlig anderen Licht, wenn man den zeitgenössischen Kontext einbezieht. Auf ihn verweist das Schellack-Gespenst in aller Deutlichkeit zu Beginn von Sequentia: „Nur als besserer und höherer Mensch hast Du Daseinsberechtigung!“ Dies zeigt die die Suggestionskraft des Selbstvertrauens, die – wie in Mein Kampf beweist – den Nazis gut bekannt war:

„Gerade unser deutsches Volk, das heute zusammengebrochen den Fußtritten der anderen Welt preisgegeben daliegt, braucht jene suggestive Kraft, die im Selbstvertrauen liegt. Dieses Selbstvertrauen aber muß schon schon von Kindheit auf dem jungen Volksgenossen anerzogen werden. Seine gesamte Erziehung und Ausbildung muß darauf angelegt werden, ihm die Überzeugung zu geben, anderen unbedingt überlegen zu sein.“ (Hitler 1941, 456; im Orig. gesperrt)

Pogatschar legt mit musikalischen Mitteln die liturgischen Machtmechanismen frei und deckt auf, wie ideologische Subjektivierung (im doppelten Sinne von Subjektbildung und -unterwerfung) im Ritus funktioniert; so gelingt ihr die De-Zelebration einer Totenmesse ((„Ich verstehe und akzeptiere die Sehnsucht der Menschen nach Spirituellem und bin auch selbst nicht gang frei davon. Vergleicht man jedoch Parolen des einstigen Nazi-Regimes mit katholischen Leitsätzen, so ergeben sich erstaunliche Parallelen“ (PRINZ 11/95, 76). Pogatschar spricht damit einen Zusammenhang an, der in von Christen verfaßten auf den Begriff „Politische Religion“ zentrierten Varianten von Totalitarismustheorie übersehen wird. Sie fassen sich nicht nur kurz zur Verstrickung der christlichen Kirchen, sondern machen Säkularisierung als Entstehungsbedingung für Totalitarismus aus, sehen im Totalitarismus Religionsersatz und partielle Religionsimitation, aber blenden völlig die Unterwerfungsmechanismen der kirchlichen Institutionen aus, die nicht erst in der politischen Imitation entstehen – Apologie in sozialwissenschaftlichem Gewand (vgl. als jüngstes Beispiel Maier 1995).)) – einer unter zahlreichen Beiträgen, die vorurteilsbehaftete KritikerInnen wie auch rechtsextreme Instrumentalisierer der Dark Wave-Szene dort wohl nicht vermuten.

Literatur

Anderson, Perry (1993): Zum Ende der Geschichte [engl. zuerst 1992]. Berlin

Baudrillard, Jean (1985): Die fatalen Strategien [frz. zuerst 193]. München

Baudrillard, Jean (1986): Die göttliche Linke. Chronik der Jahre 1977-1984 [frz. zuerst 1985]. Mit einem Anhang für unsere Republik der Gleichen. München

Benjamin, Walter (1991): Gesammelte Schriften. Unter Mitwirkung von Theodor W. Adorno u. Gershom Scholem hg. von Rolf Tiedemann u. Hermann Schweppenhäuser. Frankfurt a.M.

Bubik, Roland (1994): Herrschaft und Medien. Über den Kampf gegen die linke Meinungsdominanz. In: Die selbstbewußte Nation. „Anschwellender Bocksgesang“ und weitere Beiträge zu einer deutschen Debatte. Hg. v. Heimo Schwilk u. Ulrich Schacht. Frankfurt a.M./Berlin, S. 182-194

Bubik, Roland (Hg.) 1995: Wir ’89er. Wer wir sind und was wir wollen. Frankfurt a.M./Berlin

Canetti, Elias (1981): Masse und Macht [zuerst 1960]. Frankfurt a.M. 3. Aufl.

Diederichsen, Diedrich (1993): Freiheit macht arm. Das Leben nach Rock’n Roll 1990-93. Köln

Diederichsen, Diedrich (1995): Der Anarch, der Solitär und die Revolte. Rechte Poststrukturalismus-Rezeption in der BRD. In: Rechtsextremismus. Ideologie und Gewalt. Hg. von Richard Faber, Hajo Funke u. Gerhard Schoenberner. Berlin, S. 241-258

Fink-Eitel, Hinrich (1993): Gemeinschaft als Macht. Zur Kritik des Kommunitarismus. In: Gemeinschaft und Gerechtigkeit. Hg. von Micha Brumlik u. Hauke Brunkhorst. Frankfurt a.M., S. 306-322

Heidegger, Martin (1959): Gelassenheit. Pfullingen

Hitler, Adolf (1941): Mein Kampf. Zwei Bände in einem Band. Ungekürzte Ausgabe [zuerst 1925/1927]. München

Hörisch, Jochen (1992): Brot und Wein. Die Poesie des Abendmahls. Frankfurt a.M.

Jäger, Siegfried (1993): Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung. Duisburg

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