Die Entstehung der sozialen Marktwirtschaft – detailliert rekonstruiert

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Eine Rezension von Anton Meier. Erschienen in DISS-Journal 34 (2017) Die Soziale Marktwirtschaft gilt allenthalben als eine Strategie, mit der im Nachkriegsdeutschland auf die damals vorhandene soziale Not reagiert wurde. Uwe Fuhrmann zeigt in seiner Analyse, dass diese Strategie keineswegs das Ergebnis einheitlicher Planung war, sondern vielmehr das Resultat eines politischen Ringens und heftiger Proteste innerhalb der Bevölkerung. Bisher wurde die Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft und ihre Konflikthaftigkeit kaum historisch aufgearbeitet. Stattdessen dominiert das unreflektierte Bild von einer glorreichen wirtschaftspolitischen Weichenstellung durch Ludwig Erhardt. Die gewaltigen Widerstände und Auseinandersetzungen um jene Ausrichtung werden darin ausgeblendet. Uwe Fuhrmann will diese lückenhafte und undifferenzierte Erzählung mit einer gründlichen Analyse konfrontieren. In diesem Kontext soll die geschichtswissenschaftliche Behauptung eines „Vorhabens“ der Sozialen Marktwirtschaft widerlegt (231) und der Idealisierung ihres vermeintlich wichtigsten Protagonisten, Ludwig Erhardt, entgegengewirkt werden…

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Wider die Ökonomisierung des Bildungssystems

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Eine Rezension von Niels Brockmeyer. Erschienen in DISS-Journal 28 (2014) In seiner Untersuchung wendet sich Niels Spilker den drastischen Veränderungen des Bildungsbereiches der letzten Jahre zu und attestiert diesem berechtigterweise eine zunehmende Kolonialisierung durch ein ökonomisches bzw. neoliberales Denken. Insofern versteht der Autor seine Arbeit auch als eine Zeitdiagnose. Zentral für Spilkers Untersuchung, mit der er sich von anderen zeitdiagnostischen Untersuchungen zu Veränderungen des Bildungssystems ((Hier sind unter anderem eher populärwissenschaftliche Bücher zu nennen wie beispielsweise: Konrad Paul Liessmann 2006: Theorie der Unbildung: Die Irrtümer der Wissensgesellschaft und Konrad Paul Liessmann 2014: Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift. (Beide erschienen im Wiener Paul Zsolnay Verlag).)) abgrenzt, ist die machttheoretische Perspektive, die die Grundlage für seine empirische Untersuchung darstellt. Hinsichtlich der machttheoretischen Fundierung der Arbeit orientiert sich Spilker dabei an Foucaults Abhandlung zum…

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Analysing discourses and dispositives

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A Foucauldian approach to theory and methodology By Siegfried Jäger and Florentine Maier Noch nicht begutachtetes Draft: Ruth Wodak/Michael Meyer: Methods of Critical Discourse Analysis, 3. Auflage, Sage Publications Ltd, London 2014 1 Introduction This article aims to give an introduction to the methodology of analysing discourses and dispositives, building on the theoretical insights of Michel Foucault. The article aims towards novices to this approach. Critical discourse and dispositive analysis based on Michel Foucault's discourse theory centres on the following questions: What is valid knowledge at a certain place and time? How does this knowledge arise and how is it passed on? What functions does it have for constituting subjects? What consequences does it have for the shaping of society? By knowledge we understand all elements of thinking and feeling in human minds,…

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Die ‚lokale’ Macht des Neoliberalismus

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Versuch einer dispositivanalytischen Betrachtung Von Anton Meier, veröffentlicht im DISS-Journal 26 (2013) Die Frage nach Gestaltungsräumen einer Demokratisierung geht immer mit der Frage einher, welche Widerstände einem solchen Projekt begegnen. Es geht also nicht nur um den Raum von Möglichkeiten, sondern zugleich um Grenzen, die überschritten oder zumindest verschoben werden müssen. Diese Grenzen betreffen vielfältige Bereiche des Lebens. Sie tauchen in unterschiedlichen – sprachlich diskursiven und nicht-sprachlich diskursiven –Praktiken auf. Immer sind sie dabei Teil eines Gesamtdiskurses, der wiederum in einen Zusammenhang von heterogenen Elementen eingebettet ist, die in bestimmten Verhältnissen zueinander stehen und in denen sich Wissen in unterschiedlichen Formen zur Geltung bringt. Die Verbindung zwischen diesen Elementen lässt sich als Dispositiv auffassen. Mit Blick auf Macht- und Herrschaftsbedingungen, die sich in den aktuellen kapitalistischen Verhältnissen entfalten, lässt sich von einem neoliberalen…

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Nicht am grünen Tisch …

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Einige Bemerkungen zur Neuauflage der „Kritischen Diskursanalyse“. Eine Einführung von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 24 (2012) Die soeben erschienene 6. Auflage der Kritischen Diskursanalyse ist nicht am grünen Tisch entstanden, sondern beruft sich auf Erfahrungen mit einer Vielzahl empirischer Projekte, die seit den frühen 90er Jahren bis in die Gegenwart im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) durchgeführt worden sind. Diese Neufassung profitierte zudem von Vorarbeiten der 1992 gegründeten Diskurswerkstatt im DISS. Ich habe ich versucht, den Duktus der Einführung beizubehalten, auch wenn es sich um eine weitgehende inhaltliche Revision der ursprünglichen Einführung handelt. Diese geht einher mit einer Präzisierung des Diskursbegriffs und des immer noch umstrittenen Konzepts des Dispositivs und damit auch der Dispositivanalyse. Dabei versuche ich die Annahme zu plausibilisieren, dass der Dispositivanalyse im Wesentlichen dieselben diskurstheoretischen Annahmen zu…

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Vom Diskurs zum Dispositiv

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Einführung in die Dispositivanalyse. Eine Rezension von Jens Zimmermann. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) Es gibt in den gegenwärtigen Gesellschafts- und Sozialwissenschaften nur selten Publikationen, die „theoretisches Neuland“ betreten. Das 2008 erschienene Buch „Vom Diskurs zum Dispositiv“ tut dies. Das mag verwundern, gehören doch die Vokabeln Diskurs und Dispositiv mittlerweile fest zum Jargon des Feuilletons und des hegemonialen Kulturbetriebs. Andrea Bührmann und Werner Schneider präsentieren eine Einführung in die Dispositivanalyse, die durch ihre wissenschaftstheoretische und methodische Kompetenz überzeugt und einen umfassenden Überblick über die bisherige Forschung gibt, die sich an den Foucault'schen Dispositiv-Begriff anlehnt. In den ersten beiden Kapiteln (1. Diskursforschung und Dispositivkonzept, 2. Das Dispositivkonzept als Forschungsperspektive) rekapitulieren die Autoren bisherige Ansätze, um den Dispositiv-Begriff für eine empirische Forschung fruchtbar zu machen und befragen anschließend zentrale diskurstheoretische Konzepte wie ‚Diskurs’, ‚Wissen’ und…

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