„Anständige Mädchen“ und „selbstbewusste Rebellinnen“

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Aktuelle Selbstbilder identitärer Frauen Rezension von Leroy Böthel. Erschienen in DISS-Journal (39) 2020 Um die Zukunft der Identitären Bewegung (IB) ist es schlecht bestellt. In den vergangenen Monaten häuften sich die Nachrufe von Führungsfiguren und ideologischen Wegbereitern wie Martin Sellner und Götz Kubitschek. Doch auch wenn die IB politisch erledigt scheint, werden die Personen, Netzwerke und Strategien in der extremen Rechten weiterhin eine Rolle spielen – nicht zuletzt in wirksamer Position, in den Reihen der AfD. Die IB war durchaus stilbildend für eine Neue Rechte mit zeitgemäßer und jugendlicher Ansprache, ein Amalgam aus Agitprop und neurechten Buzzwords, ohne dabei direkt hochnotpeinlich zu wirken, wie Kubitschek selbst mit seiner ‚Konservativ-subversiven Aktion‘ ein Jahrzehnt davor. Dass die IB darüber hinaus auch ein Raum für ideologische Aushandlungsprozesse ist/war, zeigt die Soziologin Julia Haas mit ihrer Studie…

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„Atomwaffendivision“

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Rechtsextreme Terrororganisation will einen „Rassenkrieg“ initiieren und die „natürliche Ordnung“ herstellen Von Raimond Lüppken. Erschienen in DISS-Journal (39) 2020 Die Atomwaffendivision (AWD) entstand 2015 in den USA. Da es seit 2018 auch in Deutschland Aktivitäten gibt, soll dieser Text dazu dienen, die Organisation und ihre gewalttätigen Methoden und ihre Ziele darzustellen. Zuerst sollen die Organisation und ihre ideologische Grundlage vorgestellt werden, danach die Strategie, also das Ziel der AWD sowie die Mittel, die zum Erreichen des Ziels angewendet werden sollen. Ein knapper Überblick über Aktivitäten der AWD in den USA und Deutschland runden das Bild ab. Die Ideologie der AWD basiert auf dem 1992 veröffentlichten Buch „The Siege“ (Die Belagerung) von James Nolan Mason. Der 1952 geborene Mason trat schon im Alter von 14 Jahren in die American Nazi Party ein, später engagierte…

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Rassistische „Zigeunerpolitik“ im Deutschen Kaiserreich

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Von Michael Lausberg. Erschienen in DISS-Journal 27 (2014) Oftmals wird eine rassistisch motivierte „Zigeunerpolitik“ in Deutschland erst nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialist_innen vermutet. Verschiedene neuere Forschungen (Bonillo 2001, Jansen 1995, Wippermann 1999) weisen jedoch nach, dass die Wilhelminische „Zigeunerpolitik“, die die entscheidenden gesellschaftlichen Grundlagen im Umgang mit Sinti und Roma bis 1933 legte, rassistisch geprägt war. Nach der Reichsgründung 1871 wurde eine Sortierung nach „aus- und inländischen Zigeunern“ vorgenommen. Die Behandlung der „ausländischen Zigeuner“ war vor allem von Verboten und restriktiven Maßnahmen gekennzeichnet. Die Hintergründe dieser Politik lagen darin, dass der deutsche Nationalstaat auf völkischer Grundlage ausgerichtet war, was sich besonders in der Etablierung des ius sanguinis („Recht des Blutes“) widerspiegelte. Nationale oder ethnische Minderheiten standen im Widerspruch zu dieser völkischen Staatsauffassung. Bereits 1870 wurden für bestimmte Gruppen das Recht zur Einreise sowie…

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