Totaler Sieg im Krieg

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Von Franz Januschek. Erschienen in DISS-Journal 12 (2004) Alle einigermaßen wachen Deutschen wissen, wer das deutsche Volk auf den „totalen Krieg“ eingeschworen hat und wie das endete. Deshalb war es auch völlig klar, was Deutschen einfallen würde, wenn ihnen die Medien berichten, der amerikanische Präsident habe in einer Rede den „totalen Sieg“ (im „Krieg gegen den Terrorismus“) gefordert. (FAZ und FR vom 28.8.03) Dies war eine Anspielung, die überhaupt keiner weiteren journalistischen Erläuterungen bedurfte. Solche Erläuterungen konnten sich die Journalistinnen somit ersparen; und der Gefahr, ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie die Ministerin Däubler-Gmelin nach ihrem Bush-Hitler-Vergleich, mussten sie sich nicht aussetzen. Und doch haben sie zu verstehen gegeben, wie sie (und sicherlich sehr viele Deutsche) die US-Politik sehen. Das sprachtheoretisch Interessante dabei ist, dass nicht der Urheber der Äußerung die Anspielung gemacht…

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„Die Sprache bringt es an den Tag.“

Victor Klemperers Beitrag zum Verständnis des Faschismus und seiner Nachwirkungen in der Gegenwart. Von Siegfried Jäger. Unveröffentlichtes Manuskript des Vortrags vom 4.7.2000 an der Universität Bonn. Die Veranstaltungsreihe, in deren Rahmen ich mich zu Victor Klemperer äußern werde, lautet „Wissenschaft im Nationalsozialismus“. Hierbei handelt es sich um ein riesiges Feld, über das vielfach gearbeitet wurde, das aber  erst in groben Konturen erforscht ist. Viele Aspekte dieses Forschungsfeldes liegen weiterhin im Dunkeln; manche sind eher zufällig an den Tag getreten, wie etwa der Fall Schwerte – Schneider aus Aachen gezeigt hat. Dieser Fall hat gleichzeitig offengelegt, daß es einen riesigen Hof von Mitwissern gegeben haben muß, die die Belastetheit von Kollegen vertuschen halfen. Dazu kam: Nach 1945 wurden an den Universitäten viele Wissenschaftler wieder eingestellt oder alsbald entlastet, die in den Faschismus erheblich oder auch nur…

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