Die unsichtbare Hand greift nach der Schule
Schulreformen zwischen mehr Markt und mehr Chancengleichheit. Von Thomas Quehl. Erschienen in DISS-Journal 16 (2007) Der schiefe Turm soll gerichtet werden. Seit der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse sind Schule und Bildung in Deutschland wieder verstärkt zu einem umkämpften Terrain geworden. Jeder redet darüber, doch klingt es häufig eher wie auf einem großen Schulhof, auf dem laut durcheinander gerufen wird, und die Linien und Ziele der Debatten bleiben nicht selten unklar. Da geht es um Schulentwicklung und die Gestaltung des Unterrichts, um den Wirtschaftsstandort Deutschland, um die Strukturfrage des Schulsystems, um zentrale Leistungstests – und es geht um die Überwindung des in der Bundesrepublik besonders engen Zusammenhangs von sozialer und/oder ethnischer Herkunft und Schulerfolg. Zweifellos sind all diese Aspekte miteinander verwoben und der Bildungsföderalismus macht das umkämpfte Feld noch einmal unübersichtlicher. Doch gleichzeitig erscheinen die…