Moralische Verletzung als moralische Macht
Eine Rezension von Jobst Paul. ((Ich stütze mich auf die H-Net-Rezension des Werks von Titus Firmin (University of New Orleans) unter https://www.h-net. org/reviews/showrev.php?id=51172.)) Erschienen in DISS_Journal 36 (2018) Mit ihrem Werk Moral „Injury and Nonviolent Resistance: Breaking the Cycle of Violence in the Military and Behind Bars“ legen Alice and Staughton Lynd weniger eine Summe ihres lebenslangen Engagements vor. Eher beschreiben sie eine einzelne Indikation, die ihnen während ihrer Arbeit für soziale und Bürgerrechte, in der Antikriegs- und Verweigererbewegung, in der Gefängnisreform- und Arbeiterbewegung immer wieder als zentrales Phänomen begegnet ist. Auch unter Rückgriff auf die klinische, aber auch philosophische und theologische Fachliteratur bezeichnen sie dieses Phänomen als ‚moral injury‘. Gemeint sind die psychischen Folgen, die Menschen erleiden, wenn sie etwas getan, beobachtet oder nicht verhindert haben, was ihre tiefsten Moralvorstellungen verletzte und…