Eine kritische Diskursanalyse zu den November-Anschlägen in Paris 2015 und den Verbindungen zum Flucht- und Einwanderungsdiskurs Von Roisin Ludwig (Stand: Oktober 2016) „#ParisAttacks ändert alles. Wir dürfen keine illegale und unkontrollierte Zuwanderung zulassen“, so twitterte Markus Söder, der bayrische Finanzminister, in der Nacht nach den Anschlägen in Paris im November 2015. Meine daran angelehnte Leitfrage „Was ändert Paris?“ bezieht sich ebenfalls auf den Flucht- und Einwanderungsdiskurs in Deutschland. Sie zielt auf ein kritisches Hinterfragen dessen, was in den Print-Medien der 'Mitte' im deutschsprachigen Diskurs zu den Anschlägen sagbar war. Dazu habe ich eine Kritische Diskursanalyse mit Material der Zeitungen Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS), Die Zeit (Zeit) und Welt am Sonntag (WamS) über einen Zeitraum von zwei Wochen nach den Anschlägen durchgeführt. Insbesondere habe ich mich mit den Verbindungen beschäftigt, die in diesem Diskursausschnitt…
Felix Schilk: Souveränität statt Komplexität. Wie das Querfront-Magazin ›Compact‹ die politische Legitimationskrise der Gegenwart bearbeitet. Ab sofort erhältlich im Unrast-Verlag, Münster.
Eine Analyse des Richtungsstreits innerhalb zwischen dem Petry- und dem Höcke-Flügel der AfD lesen Sie in der DISS-Online-Bibliothek unter: http://www.diss-duisburg.de/2017/02/helmut-kellershohn-afd-kampf-zweier-linien/
Kampf zweier Linien Über das Verhältnis von AfD und der Neuen Rechten Von Helmut Kellershohn (Stand: 14.2.2017) In den letzten Jahren hat vor dem Hintergrund des Aufstiegs der AfD eine Gewichtsverschiebung innerhalb der rechten Parteienlandschaft stattgefunden,1 ablesbar etwa an den Wahlergebnissen für die NPD resp. die AfD in Ostdeutschland. Die AfD sei, so Alexander Häusler und Fabian Virchow, „zunehmend [zum] Kristallisationspunkt einer neuen rechten Bewegung mit parteipolitisch erfolgversprechenden Machtoptionen“2 geworden. Zudem ist die Handlungsfähigkeit der NPD trotz Scheiterns des Verbotsantrags vor dem Bundesverfassungsgericht weiterhin eingeschränkt, zumal ihr ein Ende der Parteifinanzierung aus dem Bundeshaushalt droht. Das Spektrum der freien Kameradschaften und autonomen Nationalisten orientiert sich zunehmend in Richtung der neonazistischen Partei Die Rechte oder wird vom nationalrevolutionären III. Weg aufgefangen.3 Der Aufstieg der AfD wäre aber nicht denkbar gewesen ohne die jahrelangen ideologiepolitischen…
*** Neu: JF-Petry versus IfS-Höcke - Kampf der zwei Linien*** Sondierungen zur AfD: 1. Marc Jongens AfD-Manifest und die jungkonservative Neue Rechte. 2. Die AfD als „Staubsauger“ und „Kantenschere“ – Turbulenzen im jungkonservativen Lager. 3. „Konservative Volkspartei“ – Über das Interesse der jungkonservativen Neuen Rechten an der AfD. 4. Außenpolitische Sandkastenspiele – Die Russlandfrage aus der Sicht der jungkonservativen Neuen Rechten 5. AfD-Grundsatzprogramm: Nationaler Wettbewerbsstaat auf völkischer Basis 6. DISS-Mitarbeiter Jobst Paul legt eine Analyse der IfS-Rede des AfD-Politikers Björn Höcke vor: Der Niedergang – der Umsturz – das Nichts. Rassistische Demagogie und suizidale Perspektive in Björn Höckes Schnellrodaer IfS-Rede. Außerdem erschien sein Höcke-AdF-Tagebuchs. 7. Kampf zweier Linien. Über das Verhältnis von AfD und der Neuen Rechten
Eine Untersuchung des DISS zum Fluchtdiskurs in deutschen Medien 2015 und 2016 ist als kostenlose PDF-Datei in der DISS Online-Bibliothek abrufbar. Margarete Jäger und Regina Wamper (Hg.) Von der Willkommenskultur zur Notstandsstimmung. Der Fluchtdiskurs in deutschen Medien 2015 und 2016 Duisburg 2017, 209 Seiten, PDF-Datei
Das Buch Leben unter Vorbehalt - Institutioneller Rassismus in Deutschland aus dem Jahr 2002 steht ab sofort zum kostenlosen Download als PDF-Datei zur Verfügung. URL: http://www.diss-duisburg.de/wp-content/uploads/2017/01/diss-leben-unter-vorbehalt-institutioneller-rassismus-2002.pdf
Die Effekte von zwei Jahre Pegida Von Johannes Richter Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) sind auch nach zwei Spaltungen und über 80 „Spaziergängen“ in Dresden fester Anlaufpunkt für „besorgte BürgerInnen“. Die Zahlen der TeilnehmerInnen stagnieren zwar im Jahr 2016 und sind von den Spitzenwerten der Anfangszeit weit entfernt, jedoch schaffte es das Pegida-Orgateam zwei Jahre lang nahezu jede Woche, Tausende auf die Straßen von Dresden zu bringen – trotz internen Schlammschlachten und Streitigkeiten. Zwei Jahre PEGIDA haben die Tür für eine offen rassistische Diskursstrategie endgültig aufgeschlagen. Dies zeigt sich an einer Normalisierung der „ich bin ja nicht..., aber...“-Strategie, an einer Ignoranz von Seiten der sächsischen Regierungspolitik gegenüber dem völkischen nationalen Kerns, der zudem mit einer Politik des Dialogs gegenüber rassistisch aufgeladenen Ängsten und Sorgen verbunden wurde. All dies führt…
Eliten-Antisemitismus in Nazi-Kontinuität Martin Hohmanns Neuhofer Rede im Kontext von Alfred Schobert Da Martin Hohmanns Neuhofer Rede vom 3. Oktober 2003 in der Öffentlichkeit meist nur unter Erwähnung einzelner Details („Tätervolk“) thematisiert wurde und da selbst nach dem Beschluss der CDU-Führung in der Fraktion noch Stimmen laut wurden, denen zufolge die Kritiker Hohmanns Rede missverstanden hätten, lohnt ein genauerer Blick auf den komplette Rede (was aus Platzgründen allerdings nicht heißen kann,sie ganz zu zitieren und Stück für Stück einer Feinnanalyse zu unterziehen). So werden zum einen rhetorische Finten Hohmanns deutlich, zum anderen erlauben Analyse und Kontextualisierung, den in der Rede zum Ausdruck kommenden Antisemitismus präziser zu bestimmen. Ich zitiere nach der Fassung, die Anfang November auf der Homepage der Neuhofer CDU zu finden war. Die Junge Freiheit hat die Rede, um einige sprachliche…
Von Rolf van Raden und Maren Wenzel. Erschienen in DISS-Journal 32 (2016) Die deutschen Inlandsgeheimdienste (Selbstbezeichnung: Verfassungsschutz) stehen in der Kritik. Die Finanzierung von Neonazi-Strukturen durch das V-Leute-System, die mutmaßliche Verstrickung in die rechtsterroristische NSU-Mordserie und die Behinderung der Aufklärungsarbeit der NSU-Untersuchungsausschüsse sind nur einige der Gründe, wegen der Kritiker*innen die Auflösung der Behörden fordern. Tatsächlich ist der Verfassungsschutz jedoch so aktiv wie eh und je. Das trifft auch auf seine PR-Abteilungen zu, die jährlich die umstrittenen „Verfassungsschutzberichte“ publizieren. Eine besondere Perle hat die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Bundesamts für Verfassungsschutz im August 2016 in den Umlauf gebracht. „Wie erkenne ich extremistische und geheimdienstliche Aktivitäten?“, so lautet der Titel einer 35-seitigen Broschüre, die als „Handreichung für Flüchtlingshelferinnen und Helfer“ dienen soll. „Leisten Sie einen Beitrag zum Schutz Ihrer Familie, Ihrer Verwandten und Freunde und…