Wir haben noch viel vor!

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Ein Vierteljahrhundert Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung. Erschienen in DISS-Journal 23 (2012), 64

Seit 25 Jahren forscht und publiziert das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung zu gesellschaftlichen Entwicklungen im In- und Ausland. Es analysiert die Genese von sozialen und kulturellen Ordnungen, um emanzipative Ansätze für eine demokratische Praxis in Politik, Pädagogik und Journalismus zu fördern.

Als gut vernetztes, aber uni-unabhängiges Institut wird es von einem gemeinnützigen Trägerverein getragen, hauptsächlich durch Drittmittel finanziert und von einem erstaunlichen ehrenamtlichem Engagement unterstützt. Durch die Reformen im Hochschulbereich ist der Handlungsspielraum des Instituts allerdings spürbar kleiner geworden. Die ökonomische Gängelung der Universitäten hat die Möglichkeiten des DISS, Drittmittel einzuloben, stark eingeschränkt. An den Hochschulen muss die fehlende grundständige Finanzierung immer häufiger durch das Einwerben von Drittmitteln ausgeglichen werden. Schlimmer noch: Die Verteilung der direkt aus den öffentlichen Haushalten stammenden Mittel wird sogar von der Höhe der eingeworbenen Drittmittel abhängig gemacht – wer viel hat, bekommt noch mehr. Die massiv gestiegene Drittmittel-Abhängigkeit der Unis macht es für kleinere, ­unabhängige Forschungseinrichtungen schwieriger, im verschärften Wettbewerb um die zum Teil kleiner gewordenen Fördertöpfe zu bestehen. Diese Entwicklungen behindern uns dabei, das DISS-Engagement in den Bereichen Rassismus- und Antisemitismusforschung, Forschungen zur Extremen Rechten, zu sozialer Ausgrenzung und zur Biopolitik auszudehnen.

Wir halten es für sinnvoll, diese Entwicklungen nicht nur zu kritisieren, sondern die Kritik auch praktisch umzusetzen. Wir wollen den bestehenden DISS-Förderkreis ausdehnen, damit der Erhalt der DISS-Infrastruktur gewährleistet ist und wir weiterhin Colloquien, Workshops und Seminare durchführen können. Mit diesen Aktivitäten bieten wir eine Alternative zu den immer stärker verschulten Seminaren und Vorlesungen an den Hochschulen. Wir wissen: Das ist eine konkrete Utopie; und es lohnt sich, an ihr zu arbeiten. Das DISS ist ein realer Ort, an dem diskutiert, gedacht und gearbeitet werden kann. Helfen Sie dabei, diesen Ort zu erhalten und auszubauen. Werden Sie jetzt Mitglied im DISS-Förderkreis!