Diskurstheorie und Kritik

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Von Nietzsches zu Foucaults Genealogie und zu Martin Saars „Genealogie als Kritik“, mit einem Blick auf die Folgen dieser philosophischen Spur für die Kritische Diskursanalyse Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 28 (2014) Dass die Wahrheit nur von dieser Welt ist, macht nicht nur Michel Foucault Sorgen. Schließlich handelt es sich um das Problem aller Philosophie und des Glaubens an Gott oder Götter. Foucault zieht angesichts der Vielfalt und Heterogenität der Antworten den Schluss, es gebe nur historisch (und regional) jeweils gültige Wahrheiten, aber eben keine objektiven oder absoluten Wahrheiten. Doch stimmt das wirklich? Meint doch Foucault auch, dass die Wahrheit das wichtigste Thema all seiner Werke sei. Aber welche Wahrheit? Und in welcher Beziehung steht sie zur Macht, zu den Mächten und zum Wissen? Und mehr noch: Gibt es neben den historisch…

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Wer schreibt die Geschichte des Rechtsextremismus?

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Von Robin Heun, veröffentlicht im DISS-Journal 26 (2013) Wenn man sich mit der Forschungsliteratur zur Geschichte und Analyse des deutschen Rechtsextremismus beschäftigt, wird deutlich, dass sich WissenschaftlerInnen verschiedenster Disziplinen mit diesem Themenkomplex beschäftigen. PolitologInnen analysieren in der Regel den parteiförmig organisierten Rechtsextremismus, SoziologInnen beschäftigen sich häufig mit Theorien zur Entstehung von Rechtsextremismus, PädagogInnen beschäftigen sich zumeist mit Präventions- und Interventionsmöglichkeiten und JuristInnen beschäftigen sich z.B. mit Partei- und Vereinsverboten, Fragen der Versammlungsfreiheit sowie mit strafrechtlich relevanten Handlungen von RechtsextremistInnen. Fragt man explizit nach der Geschichte des deutschen Nachkriegsrechtsextremismus, so wird man feststellen, dass sich HistorikerInnen bisher nur in wenigen Ausnahmefällen mit dieser Frage  beschäftigt haben. Durchsucht man zum Beispiel die Inhaltsverzeichnisse der Vierteljahrhefte für Zeitgeschichte (Jahrgänge 1 [1953] – 60 [2012]) mit Suchbegriffen wie Rechtsextrem/ismus, Rechtsradikal/ismus oder Neofaschismus, so findet man lediglich vier…

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Die „Irrungen“ eines „Fehlgeleiteten“

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Der Historiker Theodor Schieder und der Nationalsozialismus. Von Michael Lausberg. Erschienen in DISS-Journal 19 (2010) Nachdem Quellen über seine Tätigkeit in der NS-Zeit veröffentlicht worden waren, fand in den 1990er Jahren eine intensive Auseinandersetzung innerhalb der Geschichtswissenschaften über das Wirken des Historikers Theodor Schieder statt. In den letzten Jahren mehren sich die Tendenzen, Schieders Tätigkeit im „Dritten Reich“ zu entdämonisieren und damit zu relativieren. So bemerkte Hans-Ulrich Wehler: „Ich gebe mich nicht damit zufrieden die Sache (Schieders Wirken in der NS-Zeit, M.L) so wie Aly und Schöttler zu betrachten und die Untersuchung 1945 abzubrechen. Das ist unbefriedigend. (…) Der Dreh- und Angelpunkt meines Argumentes ist, daß Conze und Schieder reflexiv gelernt, wobei dieses Urteil für viele strittig bleibt.“ (Wehler 2000a, 256) Michael Stürmer sagte: „Die Generation (…) also Conze, Schieder u.a. (…) kam…

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Es geht um Öffentlichkeit

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Horst Pöttker im Gespräch über das „Zeitungszeugen“-Projekt. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) Darf man das? Seit der britische Verleger Peter McGee unter dem Titel „Zeitungszeugen“ in Deutschland Reprints von Zeitungen aus der Zeit des Nationalsozialismus verkauft, ist eine neue Debatte über den Umgang mit NS-Quellen entbrannt. Nach einem knappen Jahr voller Auseinandersetzungen, mehreren Gerichtsprozessen, und über 40 veröffentlichten Ausgaben ist es Zeit für ein erstes Fazit. Der Dortmunder Medienwissenschaftler Prof. Dr. Horst Pöttker ist wissenschaftlicher Berater des „Zeitungszeugen“-Projekts. Im DISS-Journal spricht er über publizistische Verantwortung, über das Verhältnis von Wissenschaftlichkeit und Kommerz und über die Frage, ob man NS-Geschichte .erlebbar. machen sollte. Das Interview führte Rolf van Raden. DISS-Journal: Herr Pöttker, Anfang Oktober hat das Oberlandesgericht München in zweiter Instanz entschieden: Die Zeitungszeugen dürfen weiter erscheinen. Der Freistaat Bayern hatte keinen Erfolg mit…

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Nation – Volk – Rasse

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Eine Rezension von Volker Weiß. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008) Die nationalistischen Massenorganisationen des Kaiserreichs haben wiederholt das Interesse der Geschichtsforschung auf sich gezogen. ((Vgl. u.a. Rainer Herings Studie Der Alldeutsche Verband 1890-1939 (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte. Darstellungen; Bd. 40), Hamburg 2003. – Stig Förster, Der doppelte Militarismus. Die deutsche Heeresrüstungspolitik zwischen Status-quo-Sicherung und Aggression, 1890-1913 (Veröffentlichungen des Instituts für europäische Geschichte Mainz, Bd. 118), Stuttgart 1985.Oder zum DNHV: Siegfried Lokatis, Hanseatische Verlagsanstalt’. Politisches Buch-Marketing im ‘Dritten Reich, Frankfurt a.M. 1992.)) Agitationsverbände wie der Alldeutsche Verband, der Kolonialverband oder der Ostmarkverein, die Flotten- und Kriegervereine oder der der christlichen Gewerkschaftsbewegung entsprungene deutschnationale Handlungsgehilfenverband repräsentierten ein Milieu, in dem der völkische Nationalismus eine breite Basis hatte. In ihnen hatte der deutsche Imperialismus bei Expansions- und Rüstungsfragen eine ebenso zuverlässige Lobby wie bei…

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Wahrheitskämpfe und „Fernsehgeschichte“

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Interview mit dem Historiker Ulrich Brieler (Leipzig) anlässlich des Historiker-Tages 2006. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) DISS-Journal: 2006 hat sich der Historikertag u.a. mit der Frage beschäftigt, wie die „Macht der Bilder“ (gemeint waren insbesondere Fotos und Filme) den Blick – nicht nur – der Historiker beeinflusst und vielfach verfälscht hat. Implizit wird gefordert, den Bildern zu misstrauen und sie gründlich auf ihre Authentizität bzw. ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Das bezeichnet man auch als „iconic“ oder „visual turn“. Du sprichst in Deinem Buch von der Unerbittlichkeit der Historizität. Wie verträgt sich das mit der Vorstellung, dass Bilder und Fotos „der (historischen) Wahrheit“ auf die Sprünge helfen könnten, wenn man sie nur gut recherchiert und ihre oft falschen Interpretationen vermeidet? Ulrich Brieler: Mit den „turns“ ist das so eine Sache. Man kommt mit dem…

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