Kunst und Holocaust – als deutsches und angelsächsisches Thema

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Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal (38) 2019   Hoffman-Curtius, Kathrin (2018) Judenmord: Art and the Holocaust in Post-war Germany. London: REAKTION BOOKS. 400 pp. $ 57.00 (cloth) ISBN 978-1-78023-907-1.   Zunächst ((Ich stütze mich auf die Rezension von Maya Balakirsky Katz (Bar-Ilan University, Tel-Aviv) auf H-Judaic (Mai 2019) [https://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=54105].)) verwundert es nicht, dass die Frage nach künstlerischen Verarbeitungen des nazistischen Massenmordes zumal in Deutschland an Tabu-Zonen rührt. Kathrin Hoffman-Curtius‘ „Judenmord: Art and the Holocaust in Post-war Germany“ konkretisiert diese Verwerfungen und Brüche, die das Thema mit sich führt, im Zeitraum zwischen 1945 und 1969 anhand konkreter Künstler- und Werkbesprechungen. Doch zunächst interessiert die Tatsache, dass die jetzige englische, überarbeitete und ausgeweitete Fassung des Werks auf die deutsche Originalausgabe ((Hoffmann-Curtius, Kathrin 2014: Bilder zum Judenmord. Eine kommentierte Sichtung der Malerei und Zeichenkunst in…

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Restriktion, Abwehr, Umschreiben: Kohls Angst vor der Geschichte

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Von Jobst Paul, erschienen in DISS-Journal 35 (2018) Jacob S. Eder, Holocaust Angst: The Federal Republic of Germany and American Holocaust Memory since the 1970s. Oxford: Oxford University Press, 2016. 320 pp. $ 35.00. ((Ich stütze mich auf die Rezension von Deborah Barton (Université de Montréal) [https://www.h-net.org/reviews/showrev. php?id=50061]. Vgl. auch Jacob S. Eder, What West Germany Got Wrong About the U.S. Holocaust Memorial Museum. In: TIME. )) Der Jenaer Historiker Jacob S. Eder arbeitet ein in Deutschland eher undeutlich wahrgenommenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte auf, nämlich die Reaktion der politischen Eliten Westdeutschlands, und insbesondere der Regierung Kohl, auf die Aufarbeitung des Holocaust und des NS in den USA. Zweifellos wurde Westdeutschland vom wissenschaftlichen, medialen und publizistischen Aufbruch überrascht, der sich zu Beginn der 1970er Jahre in der USA abzeichnete. Überlebende des Holocaust meldeten…

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Gedenkstättenfahrten als „Integrationshelfer“?

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Von Burak Yilmaz. Erschienen in DISS-Journal 34 (2017) Seit der verstärkten Fluchtbewegung nach Europa und Deutschland im Sommer 2015 bekomme ich als Gruppenleiter des Projektes „Junge Muslime in Auschwitz“ vermehrt E-Mails aus der Lehrerschaft im gesamten Bundesgebiet. Sie fragen nach einer möglichen Gedenkstättenfahrt mit ihren Schülerinnen und Schülern an. Im Projekt „Junge Muslime in Auschwitz“ organisieren wir jährliche Auschwitzfahrten und bieten im Anschluss ein drei- bis sechsmonatiges Theaterprojekt an, um die Erlebnisse der Teilnehmenden zu verarbeiten. Ziel ist es, stigmatisierten Jugendlichen einen Schutzraum anzubieten, indem sie ihre Lebensgeschichte durch Biografiearbeit in einen gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang bringen. So schilderte mir zuletzt eine Lehrerin, dass die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ihre Schülerinnen und Schüler für gegenwärtigen Antisemitismus sensibilisieren würde. Ihre Schülerinnen und Schüler kämen kaum in Kontakt mit „Deutschen“ und „deutschen Gepflogenheiten“. Daher…

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Projekt „Spurensuche“

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Zur Verfolgungsgeschichte von Sinti und Roma in der Region NRW Von Martin Dietzsch, veröffentlicht im DISS-Journal 26 (2013) Die Tatsache, dass in der NS-Zeit ein Völkermord an Sinti und Roma stattgefunden hat, dringt erst seit wenigen Jahren allmählich in das Bewußtsein der Öffentlichkeit. Symbolisch steht für diesen Bewusstseinswandel das zentrale Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, das in Berlin Ende 2012 eingeweiht wurde. Im Bereich der politischen Bildung gibt es erste Versuche, auch diese Opfergruppe in die Erinnerungsarbeit einzubeziehen. Tagesaktuelle Brisanz hat das Thema angesichts des massiven und bedrohlichen Wiederaufkommens antiziganistischer Klischees, Vorurteile und Praxen in Bezug auf die Einwanderung von Bürgerinnen und Bürgern aus Südosteuropa, deren Armut mit ihrer vermeintlichen ethnischen Zugehörigkeit zu den Roma gerechtfertigt wird. Im Rahmen des Projekts „Spurensuche“ möchten wir Pädagoginnen und Pädagogen unterstützen,…

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