Gerrymanders in Virginia

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Rezension von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal (39) 2020 Im Vorfeld von US-Wahlen, seien sie lokal oder national, wie in wenigen Monaten bei den Präsidentschaftswahlen, gibt es für Nicht-US-Beobachter immer wieder Anlass zum Staunen: Nachrichtenredakteure und Kommentatoren überbieten sich in ihren exakten Kenntnissen der soziologischer Daten und Entwicklungen in den unzähligen Distrikten des US-Kontinents, in dem immerhin fast 320 Millionen Menschen wohnen: Die Daten auch noch der kleinsten Gemeinde werden umgewälzt und gewogen, um Wahlausgänge hochzurechnen, bzw. um jenen Distrikt zu ermitteln, der ‚wahlentscheidend‘ sein wird. Dass dieser journalistische Breitensport nicht allein mit der Leistungsfähigkeit der US-Verwaltungen und mit demokratischem Ethos zu tun hat, zeigt Brent Tarter in seiner Untersuchung Gerrymanders: How Redistricting Has Protected Slavery, White Supremacy, and Partisan Minorities am Beispiel von Virginia. ((Ich stütze mich auf die Rezension von Tonnia…

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Der Problembär im deutschen Wald

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Eine Rezension von Rolf van Raden. Erschienen in DISS-Journal 28 (2014) Sommer 2006: Deutschland diskutiert über die Gesundheitsreform und die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land. Doch oh Wunder: Ein weiteres Thema kann sich in diesen Tagen durchsetzen: „Bruno, der Problembär“ betritt bayrischen Boden und wird schließlich erschossen. In einer unterhaltsamen wie erkenntnisreichen kleinen Buchveröffentlichung hat David Freydank den Fall diskursanalytisch unter die Lupe genommen und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen. Den Einstieg in die Untersucheung liefert eine vormals geheime US-Depesche, die von Wikileaks 2010 veröffentlicht wurde. In ihr wundern sich die Beobachter*innen der US-amerikanischen Botschaft, dass der Fall Bruno in Deutschland so eine herausragende Rolle spielte, und stellen fest: „The incident also offers a snippet of insight into German attitudes toward environment.“ Diese Spur nimmt David Freydank dankbar auf. Worum es geht? Im Sommer 2006…

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Empire. Die neue Weltordnung

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Eine Rezension von Jonas Grauel. Erschienen in DISS-Journal 10 (2002). Es gibt nur wenige Theoriewerke, die in den letzten Jahren ein so immenses Interesse hervorgerufen haben, wie “Empire” von Antonio Negri und Michael Hardt. Die Autoren verfolgen mit der universal angelegten Studie zwei Ziele: Einerseits die kritische Analyse der aktuellen Weltordnung, die als Machtnetzwerk beschrieben und “Empire” genannt wird. Andererseits sollen Widerstandsmöglichkeiten gegen das Empire ausgelotet werden – dies macht das Buch für die Linke so interessant, da es den neueren sozialen Bewegungen von Seattle bis Genua einen theoretischen Hintergrund liefert und neue Perspektiven bietet. Dabei nehmen Negri und Hardt eine Position ein, die auf den ersten Blick verwundern mag: Die neue, durch und durch kapitalistische Weltordnung wird nicht verteufelt, sondern geradezu gefeiert, da sich in ihr völlig neue Möglichkeiten für Widerstand böten.…

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