Das Entwürdigende in Worte fassen

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Zur kulturellen Dimension des Institutionellen Rassismus – am Beispiel des Unworts des Jahres 2011. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 23 (2012) 54-56 ((Kurzfassung des Beitrags mit gleichem Titel im Band Skandal und doch normal. Impulse für eine antirassistische Praxis, hg. v. Margarete Jäger u. Heiko Kauffmann (Edition DISS Bd. 31, im Erscheinen) )) Wodurch werden sprachliche Aussagen entwürdigend? Der Fall des Unworts des Jahres 2011 Döner-Morde enthüllt, dass sich Medien und Behörden über Jahre um diese Frage nicht kümmerten. Aber auch, dass das Problem des Rassismus über Einzelwörter hinausgeht: Bestimmte Begriffe nicht mehr öffentlich zu benutzen, erhellt noch nicht deren kulturelle Basis. Ist aber dann die Proklamation eines Unworts des Jahres überhaupt sinnvoll? Und warum ist Döner-Morde zu Recht ein Unwort des Jahres? Um die Antworten vorweg zu nehmen: Selbstverständlich kann man…

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„ …. dass der Holocaust geschehen konnte.“

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Eine Buchvorstellung von Friedhelm van der Sand. Erschienen in DISS-Journal 13 (2004) Dieses Buch geht der Frage nach, welche diskursiven, also ideologischen und konzeptuellen Vorläufe dafür (mit)-verantwortlich zu machen sind, daß der Holocaust geschehen konnte und Antisemitismus und Ausgrenzung auch heute noch auf der Tagesordnung stehen. Dieser Versuch ist umso begrüßenswerter, als die entsprechende Forschung immer noch keine Antwort darauf geben konnte, welche historisch-diskursiven Grundlagen, die möglicherweise immer noch intakt sind, in den Völkermord an den Juden mündeten. Das Verfahren exemplarischer Analyse ist dabei aus forschungspragmatischen Gründen unvermeidbar; die Auswahl der untersuchten Texte ist jedoch in hohem Maße überzeugend, da sie sich auf diskursive Ereignisse konzentriert, die für die weiteren diskursiven Verläufe von entscheidender Bedeutung sind. Der analysierte Diskurs verdeutlicht, daß das Tier-Konstrukt im Ausgrenzungsdiskurs bis in die Gegenwart weiter existiert, wodurch diese…

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Der Irak-Krieg 2003

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Viereinhalb strategische Konzepte angesichts des 3. Ölkriegs 2003. Von Jürgen Link. Erschienen in DISS-Journal 11 (2003) (= Gemeinsames Sonderheft des DISS-Journals und der kultuRRevolution zum Irak-Krieg) 1. Eskalationsstrategie »aggressiv« (Bush-Regime) – oder von der »flexiblen Antwort« zur »flexiblen Herausforderung« Der Begriff »Strategie« wird hier (wie schon immer in der Zeitschrift »kultuRRevolution«) analog zu Clausewitz benutzt. Er bezieht sich dann (im Gegensatz zu »Taktik«) nicht auf das Problem, wie man einzelne »Gefechte« (und sinngemäß »Phasen des Krieges «) gewinnt, sondern auf die fundamentalen Prinzipien des Krieges als Gesamtereignis, d.h. auf das jeweils zugrunde liegende Gesamtkonzept von Krieg einschließlich seiner Basisregeln. Das Gesamtkonzept, das der Westblock im Kalten Krieg entwickelt und in der NATO-Doktrin resümiert hatte, kann man am besten als »Eskalationsstrategie« kennzeichnen. Dem entsprachen die Schlagwörter »deterrence«, »retaliation«, »flexible response«. Dabei sollte die »Abschreckung«…

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Krieg ohne Ende?

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Von Alfred Schobert. Erschienen in DISS-Journal 11 (2003) (= Gemeinsames Sonderheft des DISS-Journals und der kultuRRevolution zum Irak-Krieg). ((Der folgende Text stellt das Editorial des Sonderheftes dar, das Alfred Schobert für die Redaktion formuliert hat. Der Redaktion des Sonderheftes gehörten an: Iris Bünger-Tonks, Margarete Jäger, Siegfried Jäger, Jürgen Link, Alfred Schobert, Hans Uske. Es erschien im Sommer 2003.)) »Liebe Freunde, gestern haben wir Geschichte gemacht, ganz egal, was als nächstes geschehen wird. Gestern war der Erste Tag der ›Globalisierung von den Graswurzeln aufwärts‹, eine planetarische Friedensdemonstration, die erste in der Weltgeschichte. Was die Chemiekatastrophe von Bhopal, die Wasserstoffbombe und die Exxon-Öl-Verseuchung möglich machte, macht auch eine weltweite Gemeinschaft möglich. Es ist an uns zu wählen, auf welcher Seite wir stehen.« So kommentierte Rabbi Arthur Waskow, Direktor des Shalom Centers (Philadelphia), die Demonstrationen vom…

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»Radikal umdenken«: wie?

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Denkanstöße angesichts der Denormalisierung nach dem 11. September 2001. Von Jürgen Link. Erschienen in DISS-Journal 9 (2001)  Die folgenden Thesen stellen einen Auszug aus einem Text dar, der vollständig in der neuen Ausgabe der kultuRRevolution sowie in dem Sammelband „Diese Rechte ist immer noch Bestandteil dieser Welt“ (hg. von Siegfried Jäger und Jobst Paul, DISS Duisburg 2001) abgedruckt ist. Es handelt sich hier vor allem um die Schlussfolgerungen, die Jürgen Link aus seinen Reflexionen zu den Ereignisse des 11.9.01 zieht. ((Eines der wichtigsten teilweise operativen kulturellen Dispositive westlicher Gesellschaften seit dem 19. Jahrhundert ist der Normalismus, d.h. die Gesamtheit aller sowohl diskursiven wie praktisch-intervenierenden Verfahren, Dispositive, Instanzen und Institutionen, durch die in modernen Gesellschaften »Normalitäten« produziert und reproduziert werden. Konstitutiv sind dabei insbesondere die Dispositive der massenhaften Verdatung, d.h. die statistischen Dispositive im…

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