Seit 2012 existiert im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung der Arbeitskreis Antiziganismus.
Anlass für seine Gründung waren die z.T. mit starken antiziganistischen Stereotypen durchsetzten Medienberichte über die Zuwanderung von Personen aus Südosteuropa nach Deutschland. Diese ließen und lassen eine Eskalation der Lage bis hin zu pogromähnlichen Übergriffen befürchten, der es schon im Vorfeld entgegenzuwirken gilt. Der AK Antiziganismus möchte dazu einen Beitrag leisten und gleichzeitig die wissenschaftliche Beschäftigung mit Antiziganismus vorantreiben.
Unter Antiziganismus verstehen wir in Anlehnung an Markus End
„ein historisch gewachsenes und sich selbst stabilisierendes soziales Phänomen, das eine homogenisierende und essenzialisierende Wahrnehmung und Darstellung bestimmter sozialer Gruppen und Individuen unter dem Stigma „Zigeuner“ oder anderer verwandter Bezeichnungen, eine damit verbundene Zuschreibung spezifischer devianter Eigenschaften an die so Stigmatisierten sowie vor diesem Hintergrund entstehende diskriminierende soziale Strukturen und gewaltförmige Praxen umfasst.“ ((End, M.: Antiziganismus. Zur Verteidigung eines wissenschaftlichen Begriffs in kritischer Absicht, in: Bartels, A. / Ders. / von Borcke, T. / Friedrich, A. (Hg.): Antiziganistische Zustände 2. Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse, Münster 2013, S. 39-72, hier S. 47)) .
Arbeitsschwerpunkte
- Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur
- Beobachtung und kritische Analyse der Presseberichterstattung
- Analyse der Versuche der extremen Rechten, das Thema propagandistisch für sich zu nutzen und rassistische Stimmungen in der Bevölkerung anzuheizen.
- Diskussion von aktuellen Entwicklungen
- Kontakt und Austausch mit regionalen Akteur_innen
- Vorträge und Veröffentlichung von Artikeln
Der Arbeitskreis trifft sich in der Regel wöchentlich und ist für Interessierte offen. Nähere Informationen über Termine und Teilnahmemodalitäten können im DISS erfragt werden (Tel. 0203-20249 oder info@diss-duisburg.de).
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