Die extreme Rechte und die Bundestagswahl 2005

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Von Martin Dietzsch. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Nach dem spektakulären Wahlerfolg der NPD in Sachsen vom September 2004 waren die Erwartungen bei Mitgliedern und Funktionären hoch gesteckt. Die NPD schmiedete Bündnisse: eine sogenannte „Volksfront“ mit den militanten Neonazis und einen „Pakt“ mit dem ehemaligen Erzfeind Gerhard Frey von der „Deutschen Volksunion“ (DVU). Doch schon bald zeigte sich, dass die NPD-Strategie nicht aufging, durch gezielte Provokationen eine Welle von Schlagzeilen zu erzeugen, die die Partei ins Parlament spülen sollten. Die Medien waren zu sehr damit beschäftigt, die neue Linkspartei zu bekämpfen. Lafontaines fataler „Fremdarbeiter“-Ausspruch blieb ein Ausrutscher. Und auch die Union widerstand der Versuchung, die klassischen Angst- Themen Ausländer, Kriminalität und islamischer Terrorismus ins Zentrum ihres Wahlkampfes zu rücken. Als Kandidatentruppe präsentierte die NPD die Elite der Partei und ihrer Bündnispartner. Angesichts des…

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Das „tragende Bekenntnis“

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Globalisierung und Jugendmarketing. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) In einer Presseerklärung des Malteser-Hilfsdienstes charakterisierte dessen Präsident, Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwyck, die Befindlichkeit der Teilnehmer des Weltjugendtages in Köln aus der nüchternen Sicht eines Fachmannes: „Die jugendlichen Pilger pflegen eine zivilisierte Eventkultur“. Das klang eher nach Ende, denn als Aufbruch. Als Chef der Ordensholding Deutsche Malteser gGmbH und verantwortlich für Kommunikation, Public Relations und Social Marketing ließ Heereman anklingen, dass die öffentliche Wahrnehmung des Treffens als ‚Event‘ nicht täuschte: Das „kraftvolle Zeugnis für den Glauben als Quelle echter Freude“, und wäre es auch nur das unbekannte Wesen, wurde bewusst mit den Strukturen der säkularen Massenevent- Kultur verwoben. Die fließenden Übergänge aber stellten es nicht nur den Teilnehmern, sondern auch der Öffentlichkeit frei, die allgemeine Begeisterung eher dem „Glauben“ oder dem…

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„Rasse“ und aktuelle Ersatzbegriffe in der deutschen Gegenwarts-Gesellschaft

Von Siegfried Jäger. Vortrag auf dem Workshop „Rasse“. Historische und diskursive Perspektiven im Zentrum für Literaturforschung der HU vom 4.-6.-11.2005. Das Wort „Rasse“ taucht in deutschen Diskursen zur Charakterisierung von Menschengruppen in der Gegenwart nicht mehr oder nur noch sehr selten auf. In einer Fülle von Projekten, die wir seit Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts durchgeführt haben, haben wir dieses Wort kaum einmal gefunden. Das gilt sowohl für den Politikerdiskurs wie für den Diskurs der Medien und des Alltags. Die französische Rassismusforscherin Collette Guillaumin konstatierte denn in ihrem Vortrag auf dem Hamburger Kongress „Rassismus und Migration in Europa“ im Jahre 1990 auch lakonisch: Rasse ist „ein Wort ..., mit dem es ganz offensichtlich zu Ende geht.“ (Guillaumin, S. 77) Dazu gibt es allerdings mindesten zwei hochinteressante Ausnahmen. Die erste ist der juristische Diskurs,…

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