Amok-Diskurse: Veranlagung, Verbrechen, psychische Krankheit?

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Deutungshoheit über das Unerklärbare. Von Rolf van Raden. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) „Familien gegen Killerspiele“ – unter diesem Motto wollte das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden im Oktober 2009 Computerspiele einsammeln und anschließend vernichten. Das Angebot wurde zwar kaum angenommen, sicherte jedoch bundesweite Aufmerksamkeit für das Anliegen der Elterninitiative: Die gesellschaftliche Ächtung von so genannten Killerspielen. Das Verbot von Spielen, die das Töten von Menschen realitätsnah simulieren, ist ebenfalls eine von 83 Empfehlungen des vom Land Baden-Württemberg eingesetzten Expertenkreises Amok – und wahrscheinlich die in der Öffentlichkeit am meisten diskutierte. Welche politisch-sozialen Konsequenzen nach einer Gewalttat gefordert werden, das ist die eine Sache. Die andere ist, wer sich aus welcher Position heraus zum Thema äußert. Geht es um eine Bewertung der längerfristigen gesellschaftlichen Folgen von Amok-Debatten, sollte beides im Blickfeld stehen. Der Expertenkreis Amok…

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‚Politische Kontrolle von Forschung?‘

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Von Jobst Paul, erschienen in DISS-Journal 1 (1998) ((Gekürzte Fassung eines Referats vom 21.2.97 beim Syposium 'Für wen forscht die Psychiatrie?', Berlin)) Stellen wir uns vor: Bei einer Institutseinweihung verkündet der Chef eines deutschen Forschungsverbands, dem jährlich fast 2 Milliarden DM Steuergelder zufließen, die Forschung werde künftig Artikel 1 des Grundgesetzes mißachten. Kein Fall für den Verfassungsschutz? - Dem DFG-Präsidenten Prof. Frühwald zumindest ist nichts passiert, als er zur Einweihung des Instituts für Wissenschaft und Ethik Anfang 1994 in Bonn den Artikel 1 des Grundgesetzes als 'Begründungsbrei' apostrophierte, den Konsens 'der Forschung' damit aufkündigte und so auch ein Vorzeichen für die Arbeit des eröffneten Instituts setzte. ((Manuskript eines Referats bei einem Symposium der Forschungsarbeitsgemeinschaft Bioethik in Nordrhein-Westfalen, Einweihung des Instituts für Wissenschaft und Ethik am 28. Januar 1994 in der Aula der Universität…

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