Othering und weibliche Genitalverstümmelungen

am Beispiel der kenianischen Kolonialzeit Von Lea Kleinsorg Die Kolonialmacht Großbritannien nutzte die Verurteilung von weiblichen Genitalverstümmelungen in Kenia, um sich von der dortigen Bevölkerung abzugrenzen, sich selbst zugleich moralisch zu erhöhen und um u. a. dadurch ihre Kolonialherrschaft zu legitimieren. Kenianische Nationalist*innen dagegen verwendeten die Praktiken, um sich ihrerseits von der britischen Kolonialmacht zu distanzieren: Sie erhoben diese zum Symbol ihrer Kultur sowie zu einem wichtigen Aspekt kultureller Identität. Der Artikel untersucht, wie Gemeinschaften, die weibliche Genitalverstümmelungen im kolonialen Kenia praktizierten, durch das Othering der britischen Dominanz ihre Identität stärkten und daraus Kraft für ihren antikolonialen Widerstand schöpften. Im Folgenden wird zunächst das theoretische Konzept des Othering erörtert, auf dem dieser Artikel basiert. Anschließend wird kurz definiert, was unter weiblichen Genitalverstümmelungen zu verstehen ist und wie sich diese Praktiken in Kenia während der…

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