Kampfbegriff aller Rechten: „Political Correctness“

Von Martin Dietzsch und Anton Maegerle. Unter dem Schlagwort "Political Correctness" findet in der Bundesrepublik eine Kampagne zur Rehabilitierung rechtsextremer Positionen statt. Dieser Beitrag gibt einen Überblick. Stand: Mai 1996. Otto Graf Lambsdorff, FDP-Ehrenvorsitzender, lamentierte im Sommer vergangenen Jahres in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) über "Deutschlands neue Denkverbote". Lauthals wurde von Lambsdorff beklagt, daß allem "was rechts ist, gleich die Ku-Klux-Klan-Kappe übergestülpt wird und bloße rechte Worte sehr voreilig zu Benzinkanistern in den Händen geistiger Brandstifter umdefiniert werden." Lambsdorff weiter: "Verstärkt durch die Diktatur der political correctness, tritt Ausgrenzung an die Stelle von Auseinandersetzung. Selbst moderat konservative Äußerungen werden an den Rand des Abgrunds der öffentlichen Akzeptanz gedrückt und haben Schwierigkeiten, überhaupt diskussionswürdig zu sein." ([1]) Der Freidemokrat ist der erste demokratische Politiker in der Bundesrepublik ([2]), der den heute von Rechtsaußen jeglicher Couleur…

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Rechtsextreme Propaganda heute

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Rechtsextreme Propaganda heute. Von Siegfried Jäger. Zuerst erschienen in: Ehlich, Konrad (Hg.) (1989): Sprache im Faschismus. Frankfurt: Suhrkamp, S. 289-322. 1. Der sozialgeschichtliche Hintergrund Seit der sog. Wende ist in der Bundesrepublik eine Zunahme rechtsextremer und rechtskonservativer Aktivitäten besonders auch im Bereich der Publizistik zu beobachten. Eingebunden in die Notwendigkeiten kapitalistischer Realpolitik haben die konservativen Kräfte in unserem Lande offensichtlich ihre Integrationskraft nach rechts verloren. Insbesondere in den Feldern der Deutschland- und Ostpolitik, der Asyl- und Ausländerpolitik, aber auch der Sozial-, Familien- und Frauenpoltik kann oder will die Union die Wünsche ihrer Wähler-Klientel kaum noch befriedigen. Dazu kommt, daß die versprochene Wende im sogenannten geistig-moralischen Bereich bisher ausgeblieben ist. Rechtskonservative Denker wie Günter Rohrmoser sprechen in diesem Zusammenhang geradezu von einem "Debakel" und fordern immer drängender die ausgebliebene Wende ein. Sie klagen: "Die…

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„Fähren ins Bewußtsein“ – Presse und Propaganda der Neuen Rechten

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"Fähren ins Bewußtsein" - Presse und Propaganda der Neuen Rechten in der Bundesrepublik Deutschland. Von Siegfried Jäger. Überarbeitete und aktualisierte Fassung eines Vortrages, den Siegfried Jäger im Dezember 1989 an der Universität Kiel gehalten hat. ((Der Vortrag fasst Ergebnisse der im Jahr 1988 veröffentlichten Studie “Rechtsdruck. Die Presse der Neuen Rechten” zusammen.)) Vorbemerkung: Über das Zusammenwirken rechtsextremer Propaganda und realer Lebenslagen Besonders seit der Bonner Wende, also der Ablösung der SPD/FDP-Regierung durch die konservativ-liberale Koalition, ist in der Bundesrepublik eine Zunahme rechtsextremer und rechtskonservativer Aktivitäten besonders auch im Bereich der Publizistik zu beobachten. Eingebunden in die Notwendigkeiten heutiger Realpolitik und unter dem Eindruck mächtiger Modernisierungs- und Rationalisierungsschübe in Industrie und Wirtschaft, mit der auf die zunehmende Verwertungskrise des Kapitals geantwortet wird, haben die konservativen Kräfte in unserem Lande offensichtlich ihre Integrationskraft nach rechts…

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