Restriktion, Abwehr, Umschreiben: Kohls Angst vor der Geschichte
Von Jobst Paul, erschienen in DISS-Journal 35 (2018) Jacob S. Eder, Holocaust Angst: The Federal Republic of Germany and American Holocaust Memory since the 1970s. Oxford: Oxford University Press, 2016. 320 pp. $ 35.00. ((Ich stütze mich auf die Rezension von Deborah Barton (Université de Montréal) [https://www.h-net.org/reviews/showrev. php?id=50061]. Vgl. auch Jacob S. Eder, What West Germany Got Wrong About the U.S. Holocaust Memorial Museum. In: TIME. )) Der Jenaer Historiker Jacob S. Eder arbeitet ein in Deutschland eher undeutlich wahrgenommenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte auf, nämlich die Reaktion der politischen Eliten Westdeutschlands, und insbesondere der Regierung Kohl, auf die Aufarbeitung des Holocaust und des NS in den USA. Zweifellos wurde Westdeutschland vom wissenschaftlichen, medialen und publizistischen Aufbruch überrascht, der sich zu Beginn der 1970er Jahre in der USA abzeichnete. Überlebende des Holocaust meldeten…