Soll der Begriff „Integration“ kritisiert oder verteidigt werden?

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Ein Gespräch von Siegfried Jäger mit Manuela Bodjadzijev ((Manuela Bojadzijev hat zur Geschichte und Gegenwart von Rassismus und Migration in Deutschland promoviert und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist Mitglied der Sound Art-Gruppe Ultra-red.))und Serhat Karakayali ((Serhat Karakayali war aktiv in einem Arbeitskreis des DISS, bevor er in Frankfurt am Main Soziologie, Politikwissenschaften und Philosophie studierte und über „Gespenster der Migration“ promovierte. Zurzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie an der Universität Halle und Mitglied des Netzwerks Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung.)) vom Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung ((Das Netzwerk versammelt vorwiegend Forscher/innen, aber auch Künstler/innen und Aktivist/innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die einen neuen Weg in der Migrationsforschung und -politik ein- und vorschlagen möchten.)) zum Umgang mit Begriffen im Einwanderungsdiskurs.…

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Demokratie statt Integration

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Erschienen in DISS-Journal 20 (2010) Die folgende Stellungnahme zur derzeitigen Integrationsdebatte wurde vom Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung initiiert. Sie wurde von über 400 Personen erstunterzeichnet und am Freitag, den 1. Oktober 2010 unter dem Titel Nein zur Ausgrenzung in der tageszeitung veröffentlicht. Ende Oktober 2010 hatten sich über 3.000 Personen dieser Stellungnahme angeschlossen. Die Bundesbank ist Thilo Sarrazin los. Damit ist die Geschichte aber längst nicht vorbei. Denn beunruhigend sind nicht allein die populistischen Thesen dieses Bankiers, beunruhigend ist vielmehr die Plausibilität, die seinen Ausführungen zugestanden wird. Eine erstaunliche Anzahl von PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen und MeinungsmacherInnen sind sich einig: Der Sarrazin’sche Biologismus hat zwar in Deutschland einen besonderen Hautgout, im Kern aber habe der Mann doch Recht. Nicht wenige feiern den ehemaligen Finanzsenator Berlins als Tabubrecher mit visionärem Blick für Deutschlands Zukunft. Wir…

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Absage an die Politik der Angst

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Interview zum Manifest für ein anderes Europa ((http://www.diss-duisburg.de/2010/12/leben-in-vielfalt/)) mit Teun A. van Dijk (Barcelona), Mitglied von Forum Europa und prominenter Vertreter einer Critical Discourse Analysis (CDA). Erschienen in DISS-Journal 19 (2010) DISS: Teun, Du bist einer der Initiatorinnen des Manifests für ein anderes Europa. Mich erinnert diese Initiative an die teilweise durchaus gelungenen Aufrufe des „Club of Rome“. Worin unterscheidet sich Euer Anliegen davon, inhaltlich und politisch? Teun A. van Dijk: Das Manifest ist ein Ergebnis der Diskussion einer Gruppe von Leuten, die sich Forum Europa nennt und von Pep Subirós (Barcelona) angeführt wird. ((Pep Subirós, Schriftsteller und Philosoph und ehemaliger Professor an der Universitat Autonoma de Barcelona.)) Der größte Teil des Textes wurde von Ash Amin (Durham, UK) formuliert und enthält zudem Beiträge einiger weiterer Autorinnen. Auf unserer Webseite, die zurzeit noch…

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Leben in Vielfalt

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Für eine Politik der Hoffnung ohne Angst. Ein Manifest für ein anderes Europa. ((Übersetzung: Siegfried Jäger, Iris Tonks, Robert Tonks)) Erschienen in DISS-Journal 19 (2010) Europa ist in Aufruhr. Und man sagt uns, dass wir uns sorgen müssten – um unsere Sicherheit, unsere Kultur, unsere Arbeitsplätze, unsere Freiheiten, unseren komfortablen Alltag, unsere Zukunft. Man sagt uns, dass es keine Alternative gibt – zum Verlust der Sicherheit der Arbeitsplätze, zur Kürzung der Einkommen und zu verlängerter Lebensarbeitszeit, zur Verwandlung unserer Nachbarschaften, unserer Städte und unserer Länder zu umzäunten Lagern, die uns vor angeblichen Feinden schützen sollen – den Einwanderinnen, den Armen, den kulturell, religiös und ethnisch anderen. Ist dies der Weg nach vorn in einem Europa, das schon Heimat für Millionen Menschen unterschiedlicher Herkunft, mancherlei religiösen und kulturellen Einstellungen und mancherlei grenzüberschreitenden Verbindungen ist?…

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Dynamische Grenzen

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Migrantische Strategien am Rande von Europa. Von Gerda Heck. Erschienen in DISS-Journal 16 (2007) ((Vgl. auch das Buch von Gerda Heck: ‚Illegale Einwanderung‘. Eine umkämpfte Konstruktion in Deutschland und den USA, edition DISS Band 17, Münster: Unrast))  „In Tanger verwandelt sich das Café Hafa im Winter in ein Observatorium der Träume und ihrer Folgen,“ schreibt der marokkanisch-französische Autor Tahar Ben Jelloun zu Beginn seines Romans „Verlassen“. Vom Café Hafa aus kann man mit Einbruch der Dunkelheit die Lichter des auf der anderen Seite der Meerenge liegenden Tarifa in Spanien sehen. Nur einen Katzensprung entfernt scheint an diesem Ort Europa von Afrika zu sein; gleichzeitig unendlich weit. 14 Kilometer trennen Afrika und Europa hier voneinander. Mit seiner besonderen geografischen Lage ist Marokko ein politisches und wirtschaftliches Bindeglied zwischen Afrika und Europa. Das traditionelle Auswanderungsland…

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Neonazis in Nadelstreifen

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Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft. Rezension von Katrin Huck. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008) Andrea Röpke und Andreas Speit haben bereits in den letzten Jahren mehrfach zur Thematik des Rechtsextremismus veröffentlicht. Im vorliegenden Buch versammeln sie Beiträge, die Wege und Strategien der NPD aufzeigen, wie diese Sympathien und Akzeptanz in der Gesellschaft zu gewinnen versucht. Dabei lebt das Buch von der Gegenüberstellung von der sich als bürgernah und jugendfreundlich verkaufenden NPD und der Darstellung rechter Gewalttaten und ihrer Folgen. Gezielt sucht die NPD ihre kommunalpolitische Verankerung voranzutreiben, in dem sie sich als die wahre Vertreterin der Interessen des von den großen Volksparteien im Stich gelassenen „kleinen Mannes“ verkauft. So werden die hilflos klingenden Stellungnahmen von Kommunalpolitiker wieder gegeben, die beobachten, wie in ihrem Wahlkreis die Akzeptanz gegenüber rechtsextremen…

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Innere Unsicherheit

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Was kommt nach Schily? Von Thomas Kunz. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Otto Schily geht – und die Frage, welche Politik der Inneren Sicherheit wohl nach ihm komme, treibt nun nicht nur Journalisten um. Die Frage ist allerdings aus anderen Gründen interessant, als dies die meisten Nachrufe nahe legen. Denn was ist unter „was“ zu verstehen? Die interessierte Öffentlichkeit orakelt über den designierten Nachfolger Schäuble und dessen zukünftige Sicherheitspolitik. Der Witz, den die FRANKFURTER RUNDSCHAU am 14.10.2005 kolportierte, „Was erwarten die Grünen, wenn Wolfgang Schäuble tatsächlich Innenminister werden sollte? Einen Linksruck“, mag da belustigen, führt aber in die Irre. Die Formulierung unterstellt nämlich, Schily - der rote Ex-Grüne - habe eine viel konservativere und repressivere Sicherheitspolitik betrieben, als die, die nun von Schäuble zu erwarten sei. Doch diese Sicht bedient nur die Eitelkeit…

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Kompetent Mehrsprachig

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Eine Rezension von Hacer Ucar. Erschienen in DISS-Journal 13 (2004) Eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Bildungsweg ist der Erwerb sprachlicher Kompetenz im Deutschen. Für Kinder mit Migrationshintergrund ist daher eine möglichst frühe sprachliche Förderung besonders wichtig, um später nicht hinter den schulischen Anforderungen zurückzubleiben. Dabei wird die Familiensprache jedoch oftmals vernachlässigt, was den Erwerb von Sprachkompetenz im Deutschen erschwert. Dieses Buch bietet neben grundlegenden Überlegungen zum ein- und mehrsprachigen Spracherwerb handfeste methodische Konzepte zur Sprachförderung und interkulturellen Erziehung im Kindergarten. Erfreulich sind außerdem die zahlreichen Literaturhinweise und die kritischen Beiträge zu Mehrsprachigkeit und Kinderliteratur. Insbesondere für Erzieherinnen ein sehr interessantes Buch mit überzeugenden Ansätzen zur Sprachförderung. Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf (Hg.) Kompetent Mehrsprachig 2004 Frankfurt a.M.: Brandes und Apsel ISBN 3-86099-783-1 141 Seiten, 12,90 €

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Vielfalt ist unser Reichtum.

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Eine Rezension von Hacer Ucar. Erschienen in DISS-Journal 13 (2004) Nicht erst die PISA-Studie hat gezeigt, dass Kinder aus Einwandererfamilien Schwierigkeiten mit dem Bildungssystem haben. Signifikante Unterschiede in den Schulabschlüssen sowie die hohe Zahl von Sonderschulzuweisungen unterstreichen die Notwendigkeit neuer Konzepte zu einem anderen Umgang mit sprachlicher und kultureller Vielfalt. Das vorliegende Buch versucht, Möglichkeiten aufzuzeigen, sprachliche und kulturelle Vielfalt zum Wohl aller Schülerinnen zu nutzen. In den Beiträgen wird anschaulich das KOALA-Prinzip, das eine koordinierte zweisprachige Alphabetisierung vorsieht, sowie das an einer Hanauer Grundschule entwickelte BABYLON-Prinzip dargestellt, das sowohl im herkunftssprachlichen als auch im Regelunterricht angewendet wird, also auch deutschsprachige Schülerinnen einbezieht. Insgesamt finden sich in den zehn Beiträgen überzeugende und praxisnahe Ansätze zum sachgerechten Umgang mit Heterogenität im Unterricht. Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf (Hg.) Vielfalt ist unser Reichtum 2004…

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Migration und Alter

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Von Eva Kaewnetara und Hans Uske. Erschienen in DISS-Journal 8 (2001). ((Der Artikel ist entstanden im Rahmen des von der EU und dem Land NRW geförderten QUATRO-Projektes „Älter werden in Deutschland“, in dem es um die Entwicklung und Erprobung von interkulturellen Qualifizierungskonzepten für Beschäftigte der Altenpflege geht. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Berufsfortbildungswerk des DGB (bfw) Wuppertal und dem Rhein-Ruhr-Institut (RISP) an der Uni Duisburg. Zu den Projektergebnissen siehe auch das gleichnamige Buch, das im DISS erschienen ist. (Kaewnetara / Uske: Migration und Alter. Auf dem Weg zu einer kultur-kompetenten Altenarbeit. Duisburg 2001: DISS)) Seit den 80er Jahren wird in Teilen der Fachöffentlichkeit (vor allem innerhalb der Migrationssozialarbeit) darüber diskutiert, was es für die Gesellschaft und das Altenhilfesystem bedeutet, wenn die Generation der „Gastarbeiter“ ins Rentenalter kommt. In den 90er Jahren…

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