„Migrantenkinder“ und „Wir“

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Der erziehungswissenschaftliche Diskurs über den Nationalsozialismus als Lerngegenstand in der Einwanderungsgesellschaft ((Zusammenfassung aus der im November 2014 erscheinenden Dissertation: Rosa Fava: Die Neuausrichtung der Erziehung nach Auschwitz in der Einwanderungsgesellschaft. Eine rassismuskritische Diskursanalyse, Berlin 2014: Metropol-Verlag. )) Von Rosa Fava. Erschienen in DISS-Journal 28 (2014) „Besonders von Kindern mit Migrationshintergrund hören Lehrer [beim Thema Holocaust; d.Vf.] oft die Frage: „Was habe ich damit zu tun?“ Weil sie oder ihre Familie aus anderen Ländern kommen, fühlen sie sich von diesem Teil der Geschichte noch weniger betroffen als ihre Klassenkameraden.“ (Wiesenhütter/Herzog 2014) Äußerungen wie diese, die Desinteresse von „Kindern mit Migrationshintergrund“ gegenüber dem Holocaust markieren, prägen seit Ende der 1990er Jahre den erziehungswissenschaftlichen Diskurs, der das Verhältnis von Einwandererkindern zum Nationalsozialismus und Holocaust als Lerngegenstand thematisiert. Bevorzugt an Gedenktagen finden sich auch immer wieder Zeitungsartikel…

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Analysing discourses and dispositives

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A Foucauldian approach to theory and methodology By Siegfried Jäger and Florentine Maier Noch nicht begutachtetes Draft: Ruth Wodak/Michael Meyer: Methods of Critical Discourse Analysis, 3. Auflage, Sage Publications Ltd, London 2014 1 Introduction This article aims to give an introduction to the methodology of analysing discourses and dispositives, building on the theoretical insights of Michel Foucault. The article aims towards novices to this approach. Critical discourse and dispositive analysis based on Michel Foucault's discourse theory centres on the following questions: What is valid knowledge at a certain place and time? How does this knowledge arise and how is it passed on? What functions does it have for constituting subjects? What consequences does it have for the shaping of society? By knowledge we understand all elements of thinking and feeling in human minds,…

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Das Grundrecht auf Asyl

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Eine diskursanalytische Untersuchung der Debatten im deutschen Bundestag Von Frank Wichert unveröffentliche Magisterarbeit aus dem Jahr 1994. Inhalt 0. Vorwort 1. Einleitung 2. Darstellung des Parlaments und dessen Funktion 3. Betrachtungen und Analysen zur konjunkturellen Entwicklung des Themas »Asyl« 4. Die Dregger Rede - Eine diskursanalytische Untersuchun 5. Völkisch - nationalistischer und Gegendiskurs 6. Gesamtzusammenfassung 7. Zukunftsaussichten oder: über die Möglichkeit der Stärkung von Gegendiskursen 8.  Literatur 0. Vorwort Diese Arbeit verdankt ihr Entstehen der langjährigen Beschäftigung mit dem Thema "Rassismus". Der Anlass hierzu war die Teilnahme an einem Hauptseminar an der Universität Duisburg im Wintersemester 1990/91 zum Thema "Alltäglicher Rassismus" unter der Leitung von Prof. Dr. Siegfried Jäger. Eine Gruppe der Teilnehmer bildete jenes Forschungsteam, das sich als Diskurswerkstatt im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) mit der Erforschung des "alltäglichen…

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Wege durchs Dickicht

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Vorschläge zur Durchführung von Diskursanalysen. Von Siegfried Jäger. Erschienen in: Cleve, Gabi / Jäger, Margret / Ruth, Ina (Hg.) Schlank und (k)rank. Schlanke Körper – schlanke Gesellschaft. Forschungsbericht des DISS 1997, 168-178. Um das ‘Gewimmel’ bzw. das ‘große Wuchern des Diskurses’ analysierbar zu machen, habe ich – orientiert an bzw. inspiriert durch Michel Foucault und in Auseinandersetzung mit einer Reihe von Rezeptionsbemühungen seiner Theorie – einige analytische Kategorien und insgesamt ein Verfahren zu entwickeln versucht, das wir in Duisburg in einer Reihe von empirischen Projekten ausprobiert haben und zu erweitern bemüht waren. Diese Kategorien vervollständigen die Foucaultschen und können dazu dienen, ein handhabbares Verfahren von Diskursanalyse zur Verfügung zu stellen. Ich möchte im folgenden ganz knapp umreißen, wie dieses Verfahren aussieht. Dabei werde ich auch mögliche Berührungen mit dem Paderborner Projekt andeuten. ((Mit…

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Eiertanz um den heißen Brei

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Die Debatte um den Kulturbegriff in der Jungen Freiheit. Von Siegfried Jäger Erschienen in: Helmut Kellershohn (Hg.) 1994: Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit. Duisburg, S. 153-180. Einleitung In der Septemberausgabe der JF des Jahres 1992 erscheint ein grundlegender Artikel von Andreas Molau, in der JF für die Sparte Kultur verantwortlich, mit dem Titel Kampf um einen neuen Kulturbegriff. Auf diesen Artikel reagiert Stefan Ulbrich (zu dieser Zeit Redakteur für das Ressort Politik) in der nächsten Ausgabe der JF, und zwar ziemlich heftig. Titel der Replik: Es entsteht eine neue Kultur, Dachzeile: Antwort auf Molaus Kampf um einen neuen Kulturbegriff (JF 9/92). Dieser Konfrontation war ein Jahre währendes Geplänkel vorangegangen, bei dem es um die Frage ging, ob 'neurechte' Ideen im Gefolge von Alain de Benoist, wie Stefan Ulbrich oder Marcus…

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Spiel mir das Lied vom Tod

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Biopolitik in der Bild-Zeitung. Von Siegfried Jäger. Erschienen in: Margret Jäger / Siegfried Jäger / Ina Ruth / Ernst Schulte-Holtey / Frank Wichert (Hg.) Biomacht und Medien. Wege in die Bio-Gesellschaft, Duisburg, 62-99   »Wer das Volk erreichen will, muß in Bild schreiben.« (Helmut Schmidt 1993) ((In Bild vom 2.4.1993, in Großlettern und als Kopfleiste der ersten Seite. Hans Magnus Enzensberger ›antwortet‹: »Das Volk hat seine Stimme abgegeben - an Bild.«)) »Die Bildzeitung stülpt [...] der gesamten Gesellschaft ihre Normalisierungsgeschichten über den Kopf, sie schafft mit ihren Narrationen ihre ›normale‹ Welt, die – als reine Fiktion betrachtet – die wirksamste aller ›Unendlichen Geschichten‹ zu nennen nicht unpassend wäre, schafft sie [...] als Realität.« (Jürgen Link 1986) ((Link 1986a, S. 229. Vgl. auch Jäger 1993b (Einleitung).)) »Die Botschaft von Bild lautet [...], daß es keine…

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„Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“

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Das Paradox der Zeitoptimierung Von Niels Brockmeyer, veröffentlicht im DISS-Journal 26 (2013) Burnout ist eine in der heutigen Zeit weitverbreitete Diagnose, die auf die Erschöpfung des Menschen durch Zeit- und Leistungsdruck verweist. Ursächlich für diese Diagnose ist offenbar eine „Verdichtung und damit Steigerung der Handlungsepisoden pro Zeiteinheit“ (Rosa 2012, 194). Für Michel Foucault ist die Verdichtung von Zeiteinheiten eine Konsequenz der Handlungsweise, die „aus der Zeit immer noch mehr verfügbare Augenblicke und aus jedem Augenblick immer noch mehr nutzbare Kräfte herauszuholen“ (1994, 198) versucht. Diese Vorgehensweise sei typisch für ein von einer ökonomischen Logik geprägtes Zeitverständnis, bei dem es sich nach Foucault „um die Herstellung einer vollständig nutzbaren Zeit“ handelt (ebd., 193). Aufgrund der gesellschaftlichen Dominanz der Zeitökonomie ist das Subjekt gegenwärtig dieser Zeitlogik in äußerst extremer Weise ausgesetzt. Interessant ist, dass sich…

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Beim Geld hört die Freundschaft auf

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Rezension von Siegfried Jäger. Erschienen im DISS-Journal 24 (2012) Eine Arbeitsgruppe aus griechischen und deutschen Sprachwissenschaftlerinnen der Aristoteles-Universität Thessaloniki und der Leibniz-Universität Hannover hat mit Methoden der Kritischen Diskursanalyse die Medienberichterstattung zur griechischen Finanz- und Wirtschaftskrise in deutschen und griechischen Medien seit dem Frühjahr 2010 untersucht und auf einem Kongress in Thessaloniki vorgestellt. Der hier anzuzeigende Band enthält das kollektive Arbeitsergebnis und gibt somit vergleichende Einblicke in den medialen Diskurs zur Krise Griechenlands. Die untersuchten Printmedien waren BILD und BILD.de, Der Spiegel, Die Zeit, Focus, taz und taz.de sowie entsprechende griechische Medien. Hervorzuheben ist die enorme Arbeitsleistung dieser ad hoc-Gruppe, die in kürzester Zeit diese wissenschaftlich fundierte Analyse erarbeitet hat, wobei sie sich auf unterschiedliche Ansätze Kritischer Diskursanalyse stützen konnte und zumindest in Ansätzen zeigt, wie aggressiv und hetzerisch die Medien in beiden…

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Sprung nach links?

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Zu den jüngsten Wendungen im FAZ-Feuilleton. Von Sebastian Friedrich. Erschienen in DISS-Journal 23 (2012), 35-37 Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), erklärte im Sommer 2011, er beginne zu glauben, dass die Linke recht hat. Drei Monate später feierte er ebenfalls im FAZ-Feuilleton ein Buch des Anarchisten David Graeber als „Befreiung“. Lorenz Jäger erklärte zuvor an gleicher Stelle, er sei nun kein Rechter mehr. Steuert mit dem FAZ-Feuilleton das Leitmedium der konservativen Elite nach links? Ausgangspunkt für Schirrmachers vermeintliches Linksbekenntnis war ein Aufsatz des konservativen Publizisten Charles Moore mit dem Titel „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“, der im Juli 2011 im Daily Telegraph abgedruckt wurde und in England eine Debatte auslöste. Moore äußerte in seinem Rundumschlag Kritik am Bankenwesen und an den verantwortlichen Politikerinnen. In seinem Beitrag wartete…

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Diskurse in Bewegung(en)

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Jens Zimmermann über ein Discussion Paper von Britta Baumgarten und Peter Ullrich. Erschienen in DISS-Journal 23 (2012) 57-58 Vor allem an Michel Foucault orientierte diskurstheoretische Ansätze finden in den letzten Jahren langsam ihren Weg in die Protest- und Bewegungsforschung (vgl. u.a. Haunss 2004, Ullrich 2008). Fast alle soziologischen Theorien der letzten sechzig Jahre haben sich zu Protest und Revolution als sozialen Phänomenen geäußert oder wurden theoretisch integriert in spezifische Fragestellungen und Arbeitsfelder der Bewegungsforschung. Umso erstaunlicher ist es daher, dass der Bezug auf das Foucaultsche Werk bei der Analyse sozialer Bewegungen und Proteste im Vergleich zu anderen Bereichen der Soziologie (u.a. Migrationsforschung etc.) eher lose stattfindet. Mit ihrem paper stellen Britta Baumgarten und Peter Ullrich nun Foucaults Diskurstheorie und gouvernementalitätstheoretische Überlegungen hinsichtlich der Bewegungsforschung auf den Prüfstand. Als äußerst ambitioniert erweist sich dabei…

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