„ …. dass der Holocaust geschehen konnte.“

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Eine Buchvorstellung von Friedhelm van der Sand. Erschienen in DISS-Journal 13 (2004) Dieses Buch geht der Frage nach, welche diskursiven, also ideologischen und konzeptuellen Vorläufe dafür (mit)-verantwortlich zu machen sind, daß der Holocaust geschehen konnte und Antisemitismus und Ausgrenzung auch heute noch auf der Tagesordnung stehen. Dieser Versuch ist umso begrüßenswerter, als die entsprechende Forschung immer noch keine Antwort darauf geben konnte, welche historisch-diskursiven Grundlagen, die möglicherweise immer noch intakt sind, in den Völkermord an den Juden mündeten. Das Verfahren exemplarischer Analyse ist dabei aus forschungspragmatischen Gründen unvermeidbar; die Auswahl der untersuchten Texte ist jedoch in hohem Maße überzeugend, da sie sich auf diskursive Ereignisse konzentriert, die für die weiteren diskursiven Verläufe von entscheidender Bedeutung sind. Der analysierte Diskurs verdeutlicht, daß das Tier-Konstrukt im Ausgrenzungsdiskurs bis in die Gegenwart weiter existiert, wodurch diese…

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Manifestationen des Antisemitismus

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Zwei heiße Eisen. Einige Anmerkungen zu den Reports der Beobachtungsstelle für Rassismus und Xenophobie (EUMC) ((Eine umfassendere Auseinandersetzung mit diesen Reports ist 2005  erschienen unter dem Titel "Manifestations of Antisemitism: Zur Rezeption der EUMC-Reports zum Thema “Antisemitismus“, in:  Moshe Zuckermann (Hg.): Antisemitismus. Tel Aviver Jahrbuch 2005 für deutsche Geschichte, Göttingen: Wallmann, S. 110-139.)). Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 13 (2004) Die Antisemitismusforscher Werner Bergmann und Juliane Wetzel vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung waren 2002 vom Wiener Beobachtungszentrum für Rassismus und Xenophobie (EUMC) beauftragt worden, einen Bericht über die Verbreitung von Antisemitismus in den damals noch 15 EU-Ländern zu erarbeiten. Und sie legten diesen Report auch fristgerecht vor. Die Wiener um Beate Winkler aber hielten diesen Bericht lange Zeit unter der Decke, und dies löste einen heftigen öffentlichen Streit aus. Die Kritik an…

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Ein Protokoll der Verdrängung

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Zur Berliner OSZE-Antisemitismus-Konferenz. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 13 (2004) Am 29. April 2004 ging die OSZE-Antisemitismus-Konferenz in Berlin mit einer Berliner Deklaration zu Ende. Darin stellten die 55 Vertragsstaaten fest, dass der Antisemitismus heute einen neuen Ausdruck und neue Formen angenommen habe und - zusammen mit anderen Formen der Intoleranz - eine Bedrohung der Demokratie, der Werte der Zivilisation und der gemeinsamen Sicherheit in den OSZE-Mitgliedsstaaten darstelle. Die Feindschaft gegen Juden - sei es gegen Einzelne oder gegen ein Kollektiv, sei es mit rassistischen, sozialen und/oder religiösen Begründungen - zeige sich neuerdings in verbalen und körperlichen Angriffen und in der Schändung von Synagogen und jüdischen Friedhöfen. Die Vertragsstaaten wollen künftig eng mit den entsprechenden UN- und EU-Gremien und mit Nichtregierungsorganisationen kooperieren und alle antisemitischen Vorfälle dokumentieren. Sie verpflichten sich zu gesetzlichen…

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„Braune Horden unter den Symbolen des Guten“

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Von Alfred Schobert. Erschienen in DISS-Journal 12 (2004) Martin Hohmann, Bundestagsabgeordneter der CDU, hat sich in den vergangenen Jahren als rechter Ultra bereits einen Namen gemacht. Nun verbreitet Horst Mahler eine Hohmann-Rede in einer Mailingliste. Seit seinem antisemitischen Coming out im Dezember 1997 erreicht Mahler als Antisemit und Holocaust-Leugner immer neue Spitzenwerte auf der nach oben offenen Verrücktheits-Skala. Wenn er nun Hohmann attestiert, dieser habe „Mut“ doch „noch nicht den vollen Durchblck [sic]“, dann muss sich in besagter Rede schon eine gehörige Portion Antisemitismus finden. Da die Rede hält, was Mahler verspricht, kamen bei Beobachtern der Cyber-Nazi-Szene zunächst Zweifel an ihrer Echtheit auf. Vielleicht war es auch die Hoffnung, es könne doch nicht wahr sein, dass ein CDU-Parlamentarier derart auf Nazi-Diktion zurückgreift, so, wenn er den „einzelne(n), den man früher Schmarotzer genannt hätte“,…

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Die Nahost-Berichterstattung zur Zweiten Intifada

...in deutschen Printmedien unter besonderer Berücksichtigung des Israel-Bildes. Analyse diskursiver Ereignisse im Zeitraum von September 2000 bis August 2001. Von Margarete Jäger und Siegfried Jäger, unter Mitarbeit von Gabriele Cleve, Frank Jessen, Ina Ruth und Frank Wichert. Die Kurzfassung der Studie liegt in einer deutschen und einer englischen Fassung vor, die Sie hier als PDF-Dateien laden können. Deutschsprachige Fassung Englischsprachige Fassung Die vollständige Studie ist als Buch erschienen: Siegfried Jäger / Margarete Jäger: Medienbild Israel. Zwischen Solidarität und Antisemitismus, LIT-Verlag Münster-Hamburg-Berlin-Wien-London, (ISBN 3-8258-6446-4), 368 Seiten, 2003, 24,90 EUR

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»… aber wir wissen, es gibt sie…«

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Bush und die Geister der Heilsgeschichte. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 11 (2003) (= Gemeinsames Sonderheft des DISS-Journals und der kultuRRevolution zum Irak-Krieg). Die Magazine DER SPIEGEL und NEWSWEEK ((Krieg aus Nächstenliebe, in: DER SPIEGEL 8/2003 vom 17. Februar 2003. Bush and God. In: NEWSWEEK vom 10. März 2003.)) beleuchteten vor Beginn des Irak-Kriegs in Titelgeschichten die möglichen religiösen Antriebe hinter den Worten und Taten von George W. Bush. Beide Berichte geben investigativen Journalismus vor, tragen aber eher die Spuren der Verlegenheit, ein unangenehmes, seit Jahren gemiedenes Thema in Worte zu fassen. Die Personalisierung in Bush – und dies am Vorabend eines Kriegs – diente wohl als Hebel, die abenteuerlich anmutende, christliche Mythologie des weißen Amerika endlich vor einem Weltpublikum zur Sprache zu bringen. Doch die Fülle unterschiedlichster Aspekte des Themas geht…

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Zur Chomsky-Instrumentalisierung der extremen Rechten

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Von Alfred Schobert. Erschienen in DISS-Journal 10 (2002). Angekündigt mit der blutroten Kopfzeile „Warum Israel das Recht bricht“, erschien Ende Juni in Gerhard Freys National Zeitung (NaZe) ein ausführliches „Interview mit dem jüdischen Philosophen Chomsky“. Der Teil wurde mit „Wer stürzt die Welt in den Krieg? Was ein mutiger Jude enthüllt“ angepriesen. Was hat der Linguist vom MIT, dessen großes Engagement gegen die imperiale Politik der USA ihn zu einem der herausragenden linken Intellektuellen unserer Zeit macht, mit der NaZe zu tun? In seiner Stellungnahme erinnert sich Chomsky nicht daran, jemals von der NaZe gehört zu haben. Er habe kein Interview mit ihr geführt und schloss: „So there is nothing to worry about.“ Ist das so einfach? Warum wehrt sich Chomsky nicht gegen ein seiner Aussage nach gefälschtes Interview in einem rechtsextremen Blatt?…

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Über rechten Anti-Intellektualismus

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15 Thesen. Von Kurt Lenk. Erschienen in DISS-Journal 10 (2002). 1 Das Idealbild, die Legende vom modernen Intellektuellen zeigt einen Menschen, der „freischwebend“ und unabhängig von den fixierten Machtpositionen seiner Zeit mit seiner Urteilskraft allein der Wahrheit und seinem Gewissen verpflichtet ist, und, sobald er auch politisch Stellung bezieht, stets der Sache der jeweils Ohnmächtigen und Schwächeren beisteht. Freilich ist dieses Porträt eines kritisch-distanziert über den Dingen stehenden und zugleich engagierten Intellektuellen eine geschönte Utopie. Die Geschichte lehrt, daß auch Intellektuelle sich in der Regel nicht so verhalten können als wären sie zwar in, aber nicht von dieser Welt. Auch sie unterliegen dem ehernen Gesetz des Zwangs zur Selbsterhaltung.  Einer der ersten Kritiker der zeitgenössischen Intellektuellen, Julien Benda, hat 1927 vor dem Hintergrund des aufkommenden gesamteuropäischen Autoritarismus und Faschismus den „Verrat der Intellektuellen“…

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Medien und Diskursanalyse

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Die DISS-Studie trifft auf Kritik, auf Interesse - und auf Breitseiten. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 10 (2002) (( Auszug aus einer Analyse, die vollständig abgedruckt ist in „kultuRRevolution, Zeitschrift für angewandte Diskurstherie“ Nr. 44 (2002), 47-50)) Tatsächlich spiegelt die Medienreaktion (...) eine Begegnung zwischen Medien und Diskursanalyse, die es in dieser Nähe - und Explosivität - bisher noch nicht gab (...) Auf einem anderen Blatt stehen freilich Stimmen, die die DISS-Studie zum Vorwand für ganz anderes genommen haben, insbesondere für denunziatorische Abrechnungen mit dem DISS selbst, die teilweise mit neuen antisemitischen Breitseiten garniert sind. ((Die Kurzfassung der Studie ist von der DISS-homepage in deutscher und englischer Sprache abrufbar (http://www.diss-duisburg.de/Arbeitsbereiche/Medienbild%20Israel.htm); die Langfassung ist unter dem Titel Medienbild Israel. Zwischen Solidarität und Antisemitismus im LIT-Verlag (Münster) erschienen.)) So möchte Heribert Seifert (EPD) dem…

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Nahost in der Zeitung

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Zum Anteil der Medien am neuen Feindbild »Israel«. Von Andreas Disselnkötter. Erschienen in DISS-Journal 10 (2002) ((Der vollständige Artikel ist abgedruckt in der Zeitschrift Tribüne, 41. Jahrgang, Heft 163, S. 10-16. Siehe auch www. .tribueneverlag. de. Wir danken der Redaktion für die Abdruckgenehmigung. )) Im Juli verabschiedete die Parlamentarische Kommission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bei ihrer Zusammenkunft in Berlin eine Resolution, in der die Zunahme antisemitischer Gewalttaten in Europa als »alarmierend « bezeichnet wird. (( Zu der Frage, ob es einen neuen Antisemitismus in Europa gibt, vgl.: Schoenfeld, Gabriele: Israel and the Anti-Semites. In: Commentary, June 2002, Vol. 113, No.6.)) Insbesondere in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien ist die Zahl der Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Personen massiv angestiegen. Global gesehen, so der stellvertretende israelische Außenminister Rabbiner Michael…

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