Brüche und Kontinuitäten von Antisemitismus

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Eine diskursanalytische Perspektive. Von Regina Wamper und Jens Zimmermann. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008) Auch innerhalb der historischen und aktuellen Antisemitismusforschung wird in jüngerer Zeit zunehmend diskursanalytisch gearbeitet. Dies ist auch deshalb begrüßenswert, weil eine diskurstheoretische Perspektive einen Beitrag dazu leisten kann, offene Forschungsfragen der Antisemitismusforschung anzugehen. Diskursanalyse arbeitet auf der Ebene der Erfassung soziokultureller Wissensbestände. In Bezug auf „Judenbilder“ ist so möglich, die spezifischen Strukturen und heterogenen kognitiven Muster in ihrer historischen und gesellschaftlichen Genese nachzuzeichnen und sie in ihrem Kontext zu erfassen, der ihre Bedeutung wesentlich konstituiert. Im Folgenden soll daher skizzenhaft eine solche Perspektive in Bezug auf die innerhalb der Forschung diskutierten (Dis-)Kontinuitäten des Antisemitismus eingebracht werden. Diese Frage hängt eng mit der Debatte um einen „Neuen Antisemitismus“ zusammen. So wie aktuell über eine grundlegende Veränderung antisemitischer Diskurse debattiertt wird,…

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Missverstandene Eindeutigkeit

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Anmerkungen zu einer Rede von Günther Oettinger. Von Jens Zimmermann. Erschienen in DISS-Journal 16 (2007) Als der baden-württembergische Ministerpräsidenten Günther Oettinger mit geschwollener Brust in seinem Epitaph auf seinen Amtsvorgänger und ehemaligen NS-Richter Hans Filbinger verkündete: „[Er] war kein Nationalsozialist. Im Gegenteil: Er war ein Gegner des NS-Regimes“ ((http://www.baden-wuerttemberg.de/ fm/1899/Rede_Oettinger_Staatsakt_ Filbinger110407.pdf (11.09.2007) )), schwante einigen Trauergästen im Freiburger Münster, dass diese plötzliche Gesinnungsschau wohl versöhnlich gemeint war, aber alles andere als das war und sein würde. Überraschen konnte es sie indes nicht, denn Oettinger lässt bekanntlich kaum ein Fettnäpfchen aus, zumal er als Mitglied der pflichtschlagenden Landsmannschaft Ulmia Tübingen wohl auch eher einen Faible fürs Grobe statt für filigrane Politik hat – so auch in seiner Trauerrede. Filbinger sei kein Nationalsozialist gewesen. Das hätten ihm wahrscheinlich viele seiner Gesinnungsgenossen unterschrieben und ihn anschließend…

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Jean Paul Sartre – Der Philosoph des 20. Jahrhunderts

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Eine Rezension von Jens Zimmermann. Erschienen in DISS-Journal 12 (2004) „Was für den Stalinismus gilt, gilt mutatis mutandis auch für seine asymmetrische Dublette, den Nationalsozialismus.“ In einer über 600 Seiten starken Biographie versucht Bernard-Henri Lévy das vielfältige und ereignisreiche Leben von Jean Paul Sartre nachzuzeichnen. Die außergewöhnliche Beziehung zwischen Sartre und Simone de Beauvoir, Sartre – der Autor von Theaterstücken und Drehbüchern, von Romanen, Dramen, Essays und Vorworten, der politische Journalist und Herausgeber von Les temps modernes. Das spannende Leben des „totalen Intellektuellen“, der „Regisseur auf allen Bühnen“ ist und „auf allen Registern“ spielt, wird von Lévy interessant und anregend erzählt. Sartre – der Philosoph, dessen Werk in eine frühe und eine späte Phase unterschieden wird – den Sartre um Das Sein und das Nichts und den Sartre um die Kritik der dialektischen…

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