Brüche und Kontinuitäten von Antisemitismus
Eine diskursanalytische Perspektive. Von Regina Wamper und Jens Zimmermann. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008) Auch innerhalb der historischen und aktuellen Antisemitismusforschung wird in jüngerer Zeit zunehmend diskursanalytisch gearbeitet. Dies ist auch deshalb begrüßenswert, weil eine diskurstheoretische Perspektive einen Beitrag dazu leisten kann, offene Forschungsfragen der Antisemitismusforschung anzugehen. Diskursanalyse arbeitet auf der Ebene der Erfassung soziokultureller Wissensbestände. In Bezug auf „Judenbilder“ ist so möglich, die spezifischen Strukturen und heterogenen kognitiven Muster in ihrer historischen und gesellschaftlichen Genese nachzuzeichnen und sie in ihrem Kontext zu erfassen, der ihre Bedeutung wesentlich konstituiert. Im Folgenden soll daher skizzenhaft eine solche Perspektive in Bezug auf die innerhalb der Forschung diskutierten (Dis-)Kontinuitäten des Antisemitismus eingebracht werden. Diese Frage hängt eng mit der Debatte um einen „Neuen Antisemitismus“ zusammen. So wie aktuell über eine grundlegende Veränderung antisemitischer Diskurse debattiertt wird,…