Parallelgesellschaften

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Diskursanalysen zur Dramatisierung von Migration. Eine Rezension von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 19 (2010) Auch Studierende können forschen! Wenn man sie lässt und wenn sie gut beraten und gefordert werden. Dies war der Fall in einem von Werner Köster geleiteten Kompaktseminar an der Universität Duisburg/Essen, dessen Ergebnisse, angereichert durch einige Gastvorträge, in dem hier anzuzeigenden Buch vorgelegt worden sind. Peter Fuchs unterzieht den Begriff „Integration“ einer systemtheoretischen Reflexion und zeigt, dass das Begriffspaar „Integration“ vs. „Parallelgesellschaft“ der Logik asymmetrischer Gegenbegriffe (im Sinne R. Kosellecks) gehorcht. „Integration“ ist demnach alles andere als eine Pottersche Zauberformel. Jana Gantenberg u.a. untersuchen die Verwendung von „Parallelgesellschaft“ in ausgewählten Printmedien nach den methodischen Regeln der Kritischen Diskursanalyse. Sie weisen nach, dass der Begriff „Parallelgesellschaft“ zum Schlagwort verkommt und absolut nicht dazu geeignet ist, den Dialog mit Muslimen…

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„Ich glaube, wir gehen Zeiten entgegen, in denen die Medien wieder politischer werden.“

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Tom Schimmeck im Gespräch mit Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 20 (2010) In Ihrem neuen Buch „Am besten nichts Neues“ kritisieren Sie die Medien dahin gehend, dass diese eigentlich - im Kern - immer nur dasselbe sagen. Ich verstehe das so, dass an den unterschiedlichsten Beispielen immer wieder das gleiche Unwissen wiederholt wird, was dazu führt, dass sich Vorurteile und Ressentiments aller Art fortlaufend verfestigen. Wie könnte ein kritischer Journalismus aussehen, der seinem gesetzlichen Auftrag, einen Beitrag zur demokratischen Willensbildung zu leisten gerecht wird? Es ist ja nicht so, dass es keinen kritischen Journalismus gäbe. Tatsächlich mühen sich noch immer viele gute Journalisten in vielen klassischen Medien wie auch im Internet, dem schönen, alten Ideal der Aufklärung gerecht zu werden. Sie reisen offenen Auges durch die Welt, enthüllen, was offiziell keiner wissen soll,…

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Methoden der Diskurslinguistik

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Sprachwissenschaftliche Zugänge zur transtextuellen Ebene. Eine Rezension von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 18 (2009) Die positive Entwicklung der Diskursanalyse zeigt sich auch in dem Methodenreader, der bereits kurze Zeit nach dem Band „Diskurslinguistik nach Foucault“ im gleichen Verlag von Ingo Warnke herausgegeben worden ist und auf den ich im „Foucault Handbuch“, hg. von Kammler/Parr/Schneider, im Kapitel (Die Rezeption Foucaults in der .Sprachwissenschaft.) bereits ausführlich eingegangen bin. Der Schwerpunkt des hier vorzustellenden Bandes liegt bei der Frage einer angemessenen Methode der Diskurslinguistik, die im einleitenden Kapitel von den Herausgebern ausführlich zu beantworten versucht wird und eine Fülle bedenkenswerter Anregungen enthält. Das Konzept bezeichnet sich als Diskurslinguistische Mehrebenen-Analyse und figuriert unter dem griffigen Kürzel DIMEAN. Was ist gemeint? Gemeint sind systematische Analyseschritte als Stufen empirischer Analyse von der Erstlektüre über eine intratextuelle Ebenenzuordnung (textorientierte…

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Populismus in Geschichte und Gegenwart

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Buchbesprechung von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008) Der Begriff des Populismus wird, insbesondere in den Massenmedien, aber nicht nur dort, zunehmend inflationär und in aller Regel pejorativ verwendet, obwohl er ja dazu geeignet ist, den Willen des Volkes, des Populus zu benennen. Das vorliegende Buch diskutiert dieses Problem einmal auf diskurstheoretischem Hintergrund – wobei die Auseinandersetzung Jürgen Links mit den Thesen von Ernesto Laclau besondere Hervorhebung verdient –, zum anderen historisch und zum dritten international (amerikanische und europäische Populismen). Damit ist dieses lesenswerte Buch nicht nur dazu geeignet, einen Begriff zu problematisieren, sondern Grundannahmen modernen Demokratieverständnisses in Bewegung zu bringen. Der Mitherausgeber dieses Bandes, Frank Unger, profunder Kenner des usamerikanischen Fundamentalismus, Referent auch auf DISS-Colloquien und Autor in DISS-Publikationen, ist kurz nach Fertigstellung dieses Bandes verstorben. Wolf- Dieter Narr widmet ihm…

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Die Zweite Intifada in deutschen Printmedien

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Von Siegfried Jäger und Margarete Jäger Erschienen unter dem Titel „Die Nahost-Berichterstattung zur Zweiten Intifada in deutschen Printmedien“ in: Siegfried Jäger / Franz Januschek 2004: Gefühlte Geschichte und Kämpfe um Identität, Münster, 147-168. Unsere Untersuchungen der Medienberichterstattung zur Zweiten Intifada haben ein lebhaftes Medienecho hervorgerufen, ein primär negatives, erschrecktes, aufgeschrecktes, polterndes bis denunziatorisches. Es denunzierte nicht nur unsere Ergebnisse nahezu unisono, nicht nur die von uns angewandten Verfahren, sondern in einer Reihe von Fällen auch die an der Untersuchung beteiligten WissenschaftlerInnen und Institutionen. ((Das Projekt wurde geleitet von Margarete Jäger und Siegfried Jäger. Weitere Mitarbeiter waren Gabriele Cleve, Ina Ruth, Frank Wichert und Jan Zöller. Die Langfassung der Studien in inzwischen im Münsteraner LIT-Verlag erschienen (S. Jäger / M. Jäger 2003).)) Andreas Disselnkötter hat in der Zeitschrift Tribüne kritisch referiert, wie die Medien…

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Der NATO-Krieg in Jugoslawien in den Printmedien

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Eine Einleitung Von Siegfried Jäger und Margarete Jäger Erschienen in: Margarete Jäger / Siegfried Jäger (Hg.) 2002: Medien im Krieg. Der Anteil der Printmedien an der Erzeugung von Ohnmachts- und Zerrissenheitsgefühlen, Duisburg, 11-27 Troubadoure im Widerspruch. Zwischen Ratlosigkeit und Akzeptanzbeschaffung für moderne Kriege. Eine diskursanalytische und prinzipielle Vorüberlegung Medien im Krieg: das ist ein Thema, das seit langem die Gemüter bewegt. Insbesondere seit dem Vietnamkrieg, bei dessen Verlauf und für dessen Ende die Medien eine herausragende Rolle gespielt haben, ((Vgl. dazu Greiner 2001 oder auch Ignatieff 2001, 174ff.)) aber auch seit dem Golfkrieg und den verschiedenen militärischen Interventionen etwa in Somalia und auf dem Balkan wurde die Rolle der Medien im Krieg thematisiert und diskutiert. ((»Zwischen Golfkrieg und Kosovokrieg wurden die politischen Weichen gestellt für eine veränderte sicherheitspolitische Präsentation der neuen Bundesrepublik.« (Greiner…

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Entre las culturas: caminos fronterizos en el análisis del discurso

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Von Siegfried Jäger, erschienen in: Discurso & Sociedad, Vol 2(3) 2008, S. 503-531. [Spanische Übersetzung des Textes "Zwischen den Kulturen: Diskursanalytische Grenzgänge, in: Andreas Hepp / Rainer Winter (Hg.): Kultur - Medien - Macht, 3. Aufl. Wiesbaden 2006, S. 327-365"] Resumen: Este artículo enfoca sobre la cuestión de las condiciones de desarrollo de las sociedades multiculturales pacíficas y cuales barreras deben ser cruzadas en tal desarrollo. Esta cuestión se plantea dentro de un marco teórico discursivo inspirado por el filósofo francés Michel Foucault. Según este marco, el mundo, expuesto a la política de la globalización, debe ser comprendido como un "enjambre" o “hormigueo” (Alemán: “Gewimmel”) discursivo que produce las pautas aplicadas en la construcción de la realidad. De tal manera, se hacen explícitas las dificultades confrontadas por las sociedades multiculturales, y al mismo tiempo se…

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Diskursstrategien im Rechtspopulismus

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Eine Rezension von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 16 /2007) Oliver Geden analysiert in einer wissenssoziologisch orientierten diskursanalytischen Untersuchung, bei der er die Foucaultsche Diskurstheorie mit der Kapital- und Feldtheorie Pierre Bourdieus verschränkt, Deutungsangebote zweier rechtspopulistischer Parteien, nämlich der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und der Schweizerischen Volkspartei (SVP) zu den Themen Einwanderung und Geschlecht/Familie. Dabei interessiert ihn insbesondere die (sehr unterschiedliche) Reaktion der beiden Parteien auf den Übergang von der Opposition zur eigenen Regierungsbeteiligung. Indem er die unterschiedlichen politischen Felder in Österreich und der Schweiz kontextualisiert, gelingt es ihm, diese unterschiedlichen Reaktionen: keinerlei Abstriche vom rechtspopulistischen Kurs bei der stabil bleibenden SVP, „Verhausschweinung“, Abstieg und Verlust der Wählergunst bei der FPÖ und Spaltung der Partei soziologisch zu erklären. Darüber hinaus gelingt es ihm, die Affinitäten der Deutungsangebote rechtspopulistischer Parteien und des common-sense- Wissens…

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Diskursanalyse(n) in Deutschland

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Ihre Entwicklung und gesellschaftliche Relevanz. Ein (unvollständiger) Überblick von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 16 (2007) Das kulturwissenschaftliche Interesse an der sich an Michel Foucault orientierenden Diskursanalyse boomt. Es gibt inzwischen wohl kaum eine wissenschaftliche Disziplin, die sich nicht auf die eine oder andere Spielart von Diskursanalyse im Anschluss an Foucault oder – seltener – auch an Derrida zu stützen versucht, wobei solche Versuche in der Regel oder doch oft mit dem Bemühen einhergehen, eigene theoretische und methodologische Konzepte zu entwerfen und anzuwenden. ((Das gilt insbesondere für die Geistes- und Sozialwissenschaften, zunehmend aber auch für die Naturwissenschaften.)) Im Ergebnis sehen wir zurzeit einen - natürlich unabgeschlossenen - Prozess vor uns, der in Deutschland Anfang der 80er Jahre etwas zaghaft begonnen hat, heute aber zu einem breiten Fluss unterschiedlichster Ansätze geführt hat, der sich…

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So mügelt man sich durch

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Oder: Ist Rassismus nur dann Rassismus, wenn Rechtsextreme Rassisten sind? Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 16 (2007) Es muss mal wieder gesagt sein: Ob bei der Berichterstattung und Verlautbarungen von Politikern zu den Brandanschlägen, Verfolgungen, Pöbeleien und sonstigen rassistisch motivierten Aggressivitäten gegenüber Einwanderern in Hünxe, Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Mügeln und weiteren tausenden derartiger Verbrechen, die Deutschland in den letzten Jahrzehnten heimgesucht haben, wurde kaum einmal von Rassismus gesprochen, wenn die Täter nicht eindeutig als Rechtsextremisten in Erscheinung traten. Das ist natürlich absoluter Unfug! Rassismus ist zwar auch ein (zentraler) Bestandteil rechtsextremer Ideologie, doch sein Auftreten ist keineswegs nur dann Rassismus, wenn er von Rechtsextremen ausgeübt wird. Rassismus kommt in allen Schichten der Bevölkerung vor, massenhaft! Ist Rostock schon vergessen, als der über Tage anhaltende Brandansturm gegen eine Asylbewerberinnenunterkunft von Tausenden biederer…

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