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Populismus in Geschichte und Gegenwart

Buchbesprechung von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008)

Der Begriff des Populismus wird, insbesondere in den Massenmedien, aber nicht nur dort, zunehmend inflationär und in aller Regel pejorativ verwendet, obwohl er ja dazu geeignet ist, den Willen des Volkes, des Populus zu benennen. Das vorliegende Buch diskutiert dieses Problem einmal auf diskurstheoretischem Hintergrund – wobei die Auseinandersetzung Jürgen Links mit den Thesen von Ernesto Laclau besondere Hervorhebung verdient –, zum anderen historisch und zum dritten international (amerikanische und europäische Populismen). Damit ist dieses lesenswerte Buch nicht nur dazu geeignet, einen Begriff zu problematisieren, sondern Grundannahmen modernen Demokratieverständnisses in Bewegung zu bringen.

Der Mitherausgeber dieses Bandes, Frank Unger, profunder Kenner des usamerikanischen Fundamentalismus, Referent auch auf DISS-Colloquien und Autor in DISS-Publikationen, ist kurz nach Fertigstellung dieses Bandes verstorben. Wolf- Dieter Narr widmet ihm einen Nachruf in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift kultuRRevolution (kRR 54/ 2008), auf den wir an dieser Stelle nur verweisen können.

Richard Faber / Frank Unger (Hg.)
Populismus in Geschichte und Gegenwart
2008 Würzburg: Königshausen und Neumann
ISBN 978-3-8260-3803-7
277 S., 38 €