„Ich spreche über die Veränderung der grundlegenden Werte“

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Rede zur Versammlung Occupy Wall Street, am 6. Oktober 2011 ((Vgl. naomiklein.org. Übersetzung: Jobst Paul)), von Naomi Klein. Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). [...] Wenn es etwas gibt, was ich sicher weiß, dann die Tatsache, dass das ‚eine Prozent‘ Krisen liebt. Wenn Leute in Panik geraten und verzweifelt sind, wenn scheinbar niemand weiß, was man tun soll, dann ist das der ideale Zeitpunkt, um [kurz mal] die Wunsch-Vorstellungen der Wirtschaft politisch durchzusetzen: die Privatisierung der Bildung und der Sozialversicherung, Kürzungen im öffentlichen Dienst, das Abschütteln der letzten Schranken unternehmerischer Macht. Inmitten der Wirtschaftskrise geschieht das überall in der Welt. Und es gibt nur eines, um diese Taktik zu durchkreuzen, und das ist glücklicherweise ziemlich groß: es sind die 99 Prozent und - dass jetzt die Menschen von Madison bis nach Madrid auf die…

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Was wollten die eigentlich?

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Während die Medien den Streik von 1997 der Studierenden auf die Parole "Mehr Bücher bitte" reduzierten, debattierten die Studierenden in Vollsammlungen über sehr viel weiter gehende Forderungen: vom Protest gegen Sparmaßnahmen bis zum Gegen-Modell einer selbstbestimmten "Bildung für alle". Ein dokumentarischer Überblick von Thomas Ernst, erschienen in DISS-Journal 2 (1998)  in ihren resolutionen und forderungskatalogen gingen die studierenden zunächst auf die aktuellen entwicklungen ein. so wandten sie sich gegen die beschlossenen sparmassnahmen und forderten ihre sofortige rücknahme (z.b. sollen an der FU berlin die zahl der professuren von ca. 600 auf 360 gesenkt und ganze fachbereiche geschlossen werden). ausserdem lehnten sie die vorgelegte vierte novelle des HRGs ab. stattdessen forderten die studierenden das verbot sämtlicher formen von studiengebühren sowie von regelstudienzeiten, zwangsberatungen und -exmatrikulationen. ausserdem wandten sie sich gegen die einführung des (wirtschaftlichen)…

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Mit einem Mythos geschlagen

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Der Streik der Studierenden vom Wintersemester 97 wurde in den Medien penetrant und ausdauernd mit "1968" verglichen - ein nostalgisches und politisch prekäres Denkmodell mit geradezu fatalen Folgen. Eine Streik-Analyse von Joannah Caborn und Semra Çelik, erschienen im DISS-Journal 2 (1998) "Die Studierenden wollen ein bißchen komfortabler studieren, aber sonst nichts verändern. Wir wollten die Weltrevolution!" Renate Zimmermann-Eisel, 1968 AStA-Vorsitzende der Uni Bochum, spricht zum AStA-Vorsitzenden der Uni-Essen von 1997. Die WAZ (11.12.97) inszenierte das Streitgespräch und brachte im Titel das Urteil der 68erin auf den Punkt: "Wir waren politischer". Solche Bemerkungen von selbst-stilisierten Alt-68ern kamen im "Heißen Herbst" von 1997 in fast jedem Medienbeitrag zum Studierendenstreik vor. Einige der damaligen Revoluzzer haben beim gegebenen Anlaß die Möglichkeit ergriffen, ihre eigene mythosbehauchte Jugend wieder ins Rampenlicht zu rücken und sich mit Genuß zu…

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