Kopftuchverbot: Befreundete Feinde

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Die Debatte um ein Kopftuchverbot. Von Margarete Jäger. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Seit langem wird in Deutschland über das Kopftuch geschrieben und gestritten. Als sichtbares Zeichen von Fremdheit wird es im Medien- und Alltagsdiskurs weitgehend mit negativen Zuschreibungen versehen und tendenziell abgelehnt. Seit Ende der 1990er Jahre spitzt sich diese Ablehnung zu und hat in Deutschland mittlerweile die parlamentarische Ebene erreicht. Nachdem die Klage der baden-württembergischen Lehrerin Fereshta Ludin vor dem Bundesverfassungsgericht ergab, dass die Regelung der Kleiderordnung für die Schule Landessache sei, werden in verschiedenen Bundesländern Kopftuch-Gesetze aufgelegt. Den meisten der Debattierenden ist klar, dass die Kopftuchdebatte eine Stellvertreterdebatte ist, bei der viele unterschiedliche Problematiken unserer Gesellschaft angesprochen werden. Es geht dabei sowohl um Anerkennung und Gestaltung von Einwanderungsprozessen, um den Umgang der Geschlechter miteinander, um das Für und Wider einer…

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Die Nahost-Berichterstattung zur Zweiten Intifada

...in deutschen Printmedien unter besonderer Berücksichtigung des Israel-Bildes. Analyse diskursiver Ereignisse im Zeitraum von September 2000 bis August 2001. Von Margarete Jäger und Siegfried Jäger, unter Mitarbeit von Gabriele Cleve, Frank Jessen, Ina Ruth und Frank Wichert. Die Kurzfassung der Studie liegt in einer deutschen und einer englischen Fassung vor, die Sie hier als PDF-Dateien laden können. Deutschsprachige Fassung Englischsprachige Fassung Die vollständige Studie ist als Buch erschienen: Siegfried Jäger / Margarete Jäger: Medienbild Israel. Zwischen Solidarität und Antisemitismus, LIT-Verlag Münster-Hamburg-Berlin-Wien-London, (ISBN 3-8258-6446-4), 368 Seiten, 2003, 24,90 EUR

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Kriegskritik in den Medien

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 Von Margarete Jäger. Erschienen in DISS-Journal 11 (2003) (= Gemeinsames Sonderheft des DISS-Journals und der kultuRRevolution zum Irak-Krieg). Die Bedeutung, die in den neuen Kriegen den Medien zukommt, lässt sich nicht erst im Irak-Krieg im Frühjahr 2003 studieren. Bereits im Golf-Krieg von 1991 waren die Medien ein wichtiges Propagandamittel, mit dem damals vor allem die amerikanische Bevölkerung auf den Krieg eingestimmt wurde. Spätestens im Verlaufe des NATO-Kriegs in Jugoslawien gilt diese Funktion auch für deutsche Medien. Schließlich markiert dieser Krieg einen Wendepunkt in der deutschen Außenpolitik, in dem Deutschland sich erstmalig an Kampfeinsätzen beteiligte. Dieser Krieg war auch insofern für eine genauere Betrachtung der Wirkungsweisen medialer Kriegsberichterstattung von Bedeutung, als wir es im Frühjahr 1999 mit einer eigentümlichen Konstellation zu tun hatten. Innerhalb der Zivilgesellschaft wurde der Krieg eher skeptisch, vom größten Teil…

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Schlechtes Zeugnis!

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Zur Verfilmung von Viktor Klemperers Tagebüchern 1933 - 1945. Von Margarete und Siegfried Jäger, erschienen in DISS-Journal 5 (2000) Als eine "absolut preisverdächtige Serie mit Kino-Format" charakterisiert Bettina Kutzner in einer Vorankündigung die ARD-Serie „Klemperer – ein Leben in Deutschland" am 12.10.99 in der WAZ. In der Halbzeit, also nach Ausstrahlung der ersten sechs Folgen, kündigt die WAZ am 4.11.99 verhaltene Kritik an, indem sie mit Blick auf das geringe Zuschauerinteresse feststellt, daß aber noch „größere Konzessionen an den Massengeschmack ... bei diesem Stoff kaum [zu] machen" sind. In der Zeit erschien zur gleichen Zeit ein Verriß von Andreas Kilb, der die ersten sechs Folgen unter dem Begriff „Schund", mit dem kein Zeugnis abgelegt würde, charakterisiert. Und in der Tat lassen sich an der Serie eine Fülle von Kritikpunkten festmachen, die insgesamt die…

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Von der Diskurs- zur Dispositivanalyse

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Überlegungen zur Weiterführung eines Stadtteilprojekts. Von Margarete Jäger und  Siegfried Jäger, Vortrag, gehalten auf dem Workshop des DISS  am 27. Mai 2000 in Freudenberg „Sage mir, wo Du wohnst und ich sage Dir, wer Du bist“ – Mit diesem abgewandelten Sprichwort läßt sich ein Projekt beschreiben, das im DISS vom November 98 bis April 99 durchgeführt wurde. Auf dem vorigen Workshop haben wir über die Ergebnisse dieser Studie berichtet. Wenn wir heute erneut dieses Projekt in den Mittelpunkt stellen, so deshalb, weil es von vornherein als eine Pilotstudie gedacht war, die wir zu einer umfassenden Untersuchung ausweiten wollen. Wir wollen hier unsere inhaltlichen und methodischen Überlegungen hinsichtlich einer Ausweitung darstellen, insofern verstehen sich die folgenden Ausführungen als Bericht über ein ‚work in progress’, als eine Diskussionsvorlage, deren Diskussion dazu beitragen soll, zu einem…

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Die Restauration rechten Denkens

Von Margret Jäger und Siegfried Jäger. Erschienen in: Forschungsinstitut der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung Weltwirtschaftz und Weltpolitik (IWVWW), Berichte November 1999, 38-57, auch erschienen in: Loccumer Protokolle 10/99 hrsg. Von Andrea Grimm, Rehburg-Loccum 1999.[1] Kurz nach der Befreiung Europas vom Naziregime durch die alliierten Truppen im Jahre 1945 notierte Victor Klemperer in seinem Tagebuch: “Ich sehe einen neuen Hitlerismus kommen. Ich fühle mich durchaus nicht in Sicherheit.” (Tb. 18.9.1945, 137) Er befürchtete, daß das Nazidenken und -handeln auch nach der Befreiung noch fortdauern könnte. Gerade diese Furcht veranlaßte ihn dazu, sein seit langem geplantes Buch über die Lingua Tertii Imperii, seine LTI, in wenigen Monaten fertigzustelllen. Er sah seine Tagebuchnotizen aus den Jahren 1933-1945 daraufhin durch, exzerpierte und schrieb sie um und destillierte daraus ein “Erziehungsbuch”, durch das er der Fortdauer des Faschismus in den…

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Ethnisierung von Sexismus im Einwanderungsdiskurs. Analyse einer Diskursverschränkung

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Von Dr. Margarete Jäger. Vortrag, gehalten am 16.9.99 an der Universität Georg-August-Universität Göttingen beim Kolloquium „Wissenstransfer zwischen Experten und Laien. Umrisse einer Transferwissenschaft“. Untersuchungen zum Einwanderungsdiskurs in Deutschland haben sich immer wieder mit einer Argumentationsfigur auseinanderzusetzen, die ich im folgenden als Ethnisierung von Sexismus[1] bezeichne. Sie zeigt eine Diskursverschränkung an, die ganz besondere Wirkungen entfaltet. Kaum jemanden ist wohl die Auffassung noch nicht begegnet, daß türkische oder moslemische Männer besonders sexistisch seien, daß sie Frauen in besonderer Weise unterdrückten. Dieses Argument dient dann häufig als Begründung dafür, daß ein Zusammenleben mit Türken oder Moslems für ‚uns’ nur schwer oder gar nicht möglich ist. Sehr häufig wird dieser ethnisierte Sexismus auch mit dem Islam in Verbindung gebracht, wenn etwa angenommen wird, der Koran schreibe Männern die Herrschaft über Frauen geradezu vor. Ein Vergleich mit anderen Vorurteilen, die ansonsten gegenüber…

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Die Medien und der Krieg

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Gedanken zur Normalität der Kriegsberichterstattung und zu einer Ausnahme. Von Margarete und Siegfried Jäger, erschienen in: DISS-Journal / kultuRRevolution: Im Auge des Tornados (Gemeinsames Sonderheft Mai 1999) (= DISS-Journal 4 (1999)) Die Medien sind verunsichert. Sie räumen ein, daß auf die Informationen, die gebracht werden, kein Verlaß sei. Nachdem wochenlang bereits munter und artikelreich drauflos berichtet worden war, bringt die FR am 12.4. erstmalig einen Kasten »In eigener Sache«, in dem sie notiert: »Die meisten Angaben über das militärische und politische Geschehen stammen aus Quellen, die den jeweiligen Konfliktparteien und deren Informations-, Desinformations- und Propagandainteressen unterstehen. Ob und in welchem Umfang diese Angaben den Tatsachen entsprechen und was dabei verschwiegen wird, ist in vielen Fällen nicht nachprüfbar. Zur besseren Einschätzung der Berichte bemüht sich die FR-Redaktion, die jeweiligen Quellen zu benennen, und bittet…

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Der biopolitische Diskurs in deutschen Printmedien.

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Ergebnisse einer diskursanalytischen Untersuchung. Von Siegfried Jäger und Margret Jäger. Vortragsfassung. Der Vortrag wurde am 12.11.1998 auf der Tagung „Konfliktpartnerschaft: Technologie als Herausforderung zu einer neuen Diskussionskultur?“ von Siegfried Jäger in Mannheim gehalten. Vorbemerkung Bei der Betrachtung des biopolitischen Diskurses ((In Jäger/Jäger/Ruth/Schulte-Holtey/Wichert 1997 liegt dazu ein ausführlicher Projektbericht vor, in dem neben dem Untersuchungsansatz (Theorie und Methode der Diskursanalyse) umfangreiche Medienanalysen in Gestalt von Überblicks- und Feinanalysen dargestellt sind. Der folgende Beitrag faßt die wesentlichen Ergebnisse dieser Studie zusammen. Dabei werden wir uns bemühen, die theoretischen und methodologischen Rahmenbedingungen unserer Untersuchung ebenfalls knapp zu explizieren. Das gilt insbesondere für unser unser Verständnis von Diskurs. Unser Diskursbegriff orientiert sich an Michel Foucaults Diskurstheorie. Als Diskurs fassen wir „den Fluß von Wissen durch die Zeit“, durch den Macht ausgeübt wird. Das heißt: Wir gehen von…

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Probleme antirassistischer Jugendarbeit

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Entwicklung und Durchführung eines Projektes mit Auszubildenden des RWE. Ein Erfahrungsbericht Von Margret Jäger, Siegfried Jäger, Angelika Müller und Joachim Pfennig Erschienen in: Siegfried Jäger (Hg.) 1994: Aus der Werkstatt: Anti-rassistische Praxen. Konzepte – Erfahrungen – Forschung, Duisburg, 134-159. Das DISS hat 1993 eine für seine Verhältnisse ungewöhnliche Aufgabe übernommen: Die Durchführung von 23 Workshops mit mehr als 1000 Auszubildenden des RWE. Ungewöhnlich deshalb, weil das DISS ja in erster Linie ein Forschungsinstitut ist und weil die MitarbeiterInnen des DISS und auch diejenigen, die uns – gleichsam von außen – bei der Durchführung dieser Workshops unterstützt haben, eher aus dem wissenschaftlichen Bereich stammen, ihre Lehrerfahrungen vor allem im universitären Raum gesammelt haben etc. Als deshalb das RWE an uns herantrat und uns fragte, ob wir eine solche Aufgabe übernehmen wollten, zögerten wir zunächst,…

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