Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung

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Bücher im Volltext

 

Irmgard Pinn und Marlies Wehner

EuroPhantasien

Die islamische Frau aus westlicher Sicht

Elektronische Fassung, erstellt im Juli 2010
Copyright 1995/2010: DISS

Aus dem Vorwort der Autorinnen (1995):

"Das westliche Bild der Muslimin basiert wesentlich auf Projektionen »abendländischer« Werte und Gefühle. Es ist Bestandteil eines Gegenentwurfes zur »europäischen Zivilisation« und dient in erster Linie der Konstitution und Stabilisierung einer deutschen bzw. »abendländischen« Identität. Uns geht es im folgenden weniger darum – und das sei vorab besonders betont –, wie es in islamischen Ländern nun wirklich zugeht oder was wirklich im Koran über die Frau gesagt wird. Unser Anliegen ist es vielmehr, Klischeebilder und deren Konstruktions- und Reproduktionsprinzipien aufzuzeigen sowie die Diskussion darüber anzuregen, wie Mechanismen der Ausgrenzung auch in progressiven, linken, feministischen, internationalistischen Kreisen wirken, welche Funktion sie haben und wie derartige Denk- und Handlungsblockaden überwunden werden könnten."

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Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung

Medien und Straftaten [PDF, 19 MB]

Vorschläge zur Vermeidung diskriminierender Berichterstattung über Einwanderer und Flüchtlinge

60 Seiten, 1999, DISS - Internetausgabe 2008
Journalistinnen, die sich bei Berichten über Einwanderung und Flucht um Fairness bemühen, stehen bei der Berichterstattung über Straftaten von Einwanderinnen und Flüchtlingen vor einem Dilemma: Ihre Berichte treffen auf einen Wissenshorizont, der seit Jahren stark rassistisch aufgeladen ist. Andererseits dürfen sie wichtige Aspekte von Straftaten nicht ausblenden. Diese Broschüre will dabei unterstützen, sich mit dieser Problematik sachgerecht auseinander zu setzen. Dazu werden die wichtigsten Varianten der Berichterstattung anhand von Fallbeispielen aus Zeitungen und Zeitschriften diskutiert.

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Alfred Schobert (AK Rechts im DISS)

Die Goldhagen-Kontroverse in deutschsprachigen Medien

Chronologie der Goldhagen-Kontroverse in deutschsprachigen Printmedien

15. März 1998

Ohne damit vom kritischen und provozierenden Gehalt und wissenschaftlichen Wert des Buches ablenken zu wollen, verdient die Debatte über Goldhagen als eigenständiges Phänomen die kritische analytische Aufmerksamkeit. Den Verlauf der Mediendebatte über Goldhagen zu analysieren, verspricht zugleich Aufschluß über die aktuelle politische Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.

Die hier als Internet-Publikation vorgelegte Chronologie der Goldhagen-Kontroverse in deutschsprachigen Printmedien soll für solche Analysen eine Hilfestellung geben.

 

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Andreas Foitzik, Rudolf Leiprecht, Athanasios Marvakis, Uwe Seid (Hrsg.):

"Ein Herrenvolk von Untertanen"

Rassismus - Nationalismus - Sexismus
Duisburg (DISS) 1992

 

 

 

"Ein Herrenvolk von Untertanen" nannte der Schriftsteller Heinrich Mann die Deutschen im Kaiserreich: nach oben hin buckeln und nach unten hin treten, Kadavergehorsam und Herrenmenschentum. (...)

Wir sehen mit der Rede eines "Herrenvolk(es) von Untertanen" bestimmte Funktionen und Mechanismen angesprochen, die auf den vielschichtigen Komplex der Selbstunterwerfung hinweisen: die Konstruktionen und Vorstellungen von "Herrenvölkern" dienen nicht nur dazu, andere Länder, Kontinente und Menschen draußen in der weiten Welt zu unterwerfen und auszubeuten. Nach "innen" - auf die eigene Gesellschaft gerichtet - produzieren sie gleichzeitig wohlwollende und mehr oder weniger gefügige "Untertanen", die sich selbst in der Hoffnung auf eine Teilhabe an der kolonisierenden Macht als "Herren", als "Herrschaften" entwerfen.

 

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BrandSätze

Rassismus im Alltag

DISS-Studien 

 

Duisburg 1992 - Internetausgabe (auf der Basis der 4. Auflage von 1995) 2000

 


Über den Einwanderungsdiskurs, also darüber, was und wie in der Bundesrepublik über Einwanderung und Flucht gesprochen und gedacht wird, ist für die Ebene des Alltags bisher kaum geforscht worden. Dem macht die vorliegende Untersuchung ein Ende. Ihre Ergebnisse sind allerdings alarmierend: Es zeigt sich, daß deutsche Bürgerinnen und Bürger zutiefst in diesen rassistisch strukturierten Diskurszusammenhang verstrickt sind. Wie sich diese Verstrickung darstellt, mit welchen (rhetorischen) Mitteln sie sich äußert, an welchen Inhalten sie sich festmacht - dies hat diese Analyse herausgearbeitet.

Oft sind Sätze, so konnte diese Analyse feststellen, keine unverbindlichen Meinungen, sondern insofern BrandSätze, als sie die Bereitschaft und/oder die Aufforderung zum Handeln enthalten. Dies ist auch nach dem Abflauen der Tätlichkeiten gegenüber EinwandererInnen und Flüchtlingen immer noch aktuell.

 

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Semra Çelik

Das Selbstverständnis von Studentinnen türkischer Herkunft in der Bundesrepublik Deutschland

Eine diskursanalytische Studie

 

Semra Çelik erstellte diese Studie als Magisterarbeit an der Gerhard – Mercator – Universität Gesamthochschule Duisburg. Ausgehend von der Erkenntnis, daß der deutsche Einwanderungsdiskurs weitgehend rassistische Bilder und Applikationsvorgaben produziert, beschäftig sich diese Studie mit der Frage, inwieweit Frauen türkischer Herkunft selber an diesem hegemonialen Diskurs teilhaben und welche Auswirkungen diese Verstrickung auf das Selbstverständnis und die Lebensverhältnisse dieser Frauen hat.

Diese Arbeit kann natürlich nicht für sich in Anspruch nehmen, eine umfassende Analyse  dieser Problematik zu  leisten – sie verwendet als Grundlage die Situation türkischstämmiger Studentinnen, die einem erhöhten gesellschaftlichen Anpassungsdruck unterliegen. Sie beschäftigt sich jedoch mit einem Forschungsgegenstand, an dem unseres Wissens bisher noch nicht gearbeitet wurde und wirft dabei Fragen auf, die einen Anreiz zu weiterführenden Untersuchungen geben können.

Wir haben uns aus diesem Grunde entschlossen, die Studie im Volltext auf unserer Internetseite zu veröffentlichen. (PDF-Datei)

 

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Irmgard Pinn

Verlockende Moderne?

Türkische Jugendliche im Blick der Wissenschaft

 

Duisburg 1999 (Internetausgabe 2002)

Irmgard Pinns "Verlockende Moderne" ist nicht nur dem Titel nach eine Replik auf die Studie "Verlockender Fundamentalismus" von Wilhelm Heitmeyer u.a. Sie stellt dar, wie eurozentristisch die Forscher mit dem 'Gegenstand' türkische Jugendliche und ihre vermeintliche Gewaltbereitschaft durch eine Hinwendung zum fundamentalistisch orientierten Islam umgegangen sind. Der "Verlockende Fundamentalismus" bedient alle gängigen Klischees, die man in Deutschland als 'Wahrheiten über den Islam' zu kennen denkt.

Irmgard Pinn zeigt dagegen, daß es 'den Islam' gar nicht so gibt und wie konstruiert die angebliche Gewaltbereitschaft türkischer Jugendlicher damit einhergeht. Sie hat die Heitmeyer-Studie einer akribischen Analyse unterzogen. Anhand ganz konkreter Aussagen dieser Studie zeigt sie die Fragwürdigkeit westlicher Wissenschaft auf - und das gilt generell für diese Art von Wissenschaft, nicht nur für den "Verlockenden Fundamentalismus".

Obgleich 1999 erschienen, besitzt dieses Buch weiterhin seine Aktualität und wird immer wieder nachgefragt. Da es vergriffen ist und nicht wieder neu aufgelegt werden wird, haben wir uns entschlossen, das Buch als Internetausgabe in unsere Website einzustellen. Sie können es als PDF-Datei auf Ihren Rechner herunterladen.

 

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Adi Grewenig und Margret Jäger (Hg.)

Medien in Konflikten
Holocaust, Krieg, Ausgrenzung

 

Duisburg 2000 (Internetausgabe 2002 - 2,4 MB)

Medien greifen regulierend in das diskursive Geschehen ein und produzieren Vorgaben, an denen viele aktiv mitwirken und die für die Wirklichkeitsgestaltung entscheidend sind. Insofern tragen sie große Mitverantwortung dafür, wie sich moderne Gesellschaften entwickeln. Diese Entwicklung vollzieht sich entlang von Debatten und Konflikten, die derzeit in Deutschland nicht unerhebliche undemokratische Potentiale in sich bergen. Das gilt sowohl für die Kontroversen über die Wehrmachtsausstellung und um ein Mahnmal für die ermordeten Juden in Berlin, wie auch für die von Martin Walser entfachte Debatte um ein Ende der Nachkriegszeit und den Beginn einer deutschen »Normalität«. Aber auch die sozialen Verwerfungen zu Lasten von sozial Schwachen, die auch unter einer rot-grünen Koalition bislang nicht ausgeglichen wurden und nicht zuletzt der erste Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung nach dem Zweiten Wettkrieg sind geeignet, die politische Kultur in Deutschland entscheidend zu verändern. Ob die in diesen Debatten enthaltenen autoritären und völkischen Tendenzen zur Geltung kommen oder ob sie zurückgedrängt werden, ist nicht zuletzt davon abhängig, wie die Medien in diesen Konflikten agieren.

Mit Beiträgen von Ute Gerhard, Adi Grewenig, Reyhan Güntürk, Brigitta Huhnke, Margret Jäger, Siegfried Jäger, Ursula Kreft, Jürgen Link, Rolf Parr, Joachim Perels, Alfred Schobert, Ernst Schulte-Holtey, Michael Schwab-Trapp und Hans-Otto Wiebus

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Siegfried Jäger/Dirk Kretschmer/Gabriele Cleve/ Birgit Griese/Margret Jäger/Helmut Kellershohn/Coerw Krüger/Frank Wichert

Der Spuk ist nicht vorbei
Völkisch-nationalistische Ideologeme im öffentlichen Diskurs

Duisburg 1998 (Internetausgabe 2004 - 1,8 MB)

Rechtsextreme Parteien haben zwar auf breiter Front bei Wahlen Einbußen erlitten und sind heute nur noch in wenigen Parlamenten vertreten. Doch damit ist das Gespenst einer autoritären Rechtsentwicklung keineswegs gebannt.

Eine solche Gefahr kann nur von den Personen und Institutionen ausgehen, die die gesellschaftliche Entwicklung des Landes beeinflussen können. Wenn diese sich Ideologien zuwenden oder Ideologien aufgreifen, die dazu geeignet sind, Rechtsverschiebungen einzuleiten, ist weiterhin Gefahr im Verzug. Der Befund der vorliegenden Studie muß aufmerken lassen:

So finden sich markante Positionen in Wissenschaft, Wissenschaftsjournalismus und Politik, die sich mit „rechten” Ideologemen verbinden lassen. Diese Tendenzen finden sich auch in Interviews mit Politikern der „Mitte”. Dabei wird deutlich, daß die geäußerten völkisch-nationalistischen Einstellungen Bezüge zur Konservativen Revolution der 20er Jahre aufweisen.

Die Betrachtung des Print-Medien- und Alltagsdiskurses schließlich zeigt, daß auch dort solche völkischen Ideologeme auf-genommen werden.

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