Nicht aufgeklärter rechter Terror

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von Anton Maegerle diss-duisburg.de am 10. August 2020 Mehrere Anschläge, die dem rechtsterroristischen Spektrum seit 1990 zugeordnet werden, konnten bislang nicht aufgeklärt und damit keine Täter ermittelt werden. Ein Mord, der bereits vor knapp 30 Jahren verübt wurde, wird nun neu aufgerollt. Zur Aufklärung des Mordes an dem ghanaischen Asylbewerber Samuel Kofi Yeboah hat das saarländische Landespolizeipräsidium - wie erst jetzt bekannt wurde - bereits zum Jahresanfang eine eigene 18-köpfige Sonderkommission eingerichtet. Vor wenigen Tagen hat nun die Generalbundesanwaltschaft das Verfahren übernommen. Die Generalbundesanwaltschadt geht davon aus, dass der Brandanschlag auf das Saarlouiser Asylbewerberheim von Rechtsextremisten verübt worden war. Yeboha war am frühen Morgen des 19. September 1991 nach einem Brandanschlag auf seine Unterkunft in Saarlouis gestorben. Zwei weitere Flüchtlinge erlitten Knochenbrüche beim Sprung aus Fenstern. Unbekannte hatten Benzin in das Treppenhaus gegossen…

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Spendenaufruf für eine kritische Wissenschaft

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Liebe Förderer*innen, liebe Unterstützer*innen, liebe kritische Wissenschaftler*innen, seit nunmehr über 30 Jahren betreiben wir im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) kritische Wissenschaft, indem wir uns mit brisanten Themen wie Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und der Entwicklungen der extremen Rechten auseinandersetzen. Dazu haben wir ein umfangreiches Archiv rechtsextremer Publikationen aufgebaut, das in der Bundesrepublik zu den größten zählt und auch von externen Wissenschaftler*innen und Journalist*innen genutzt wird. Auch heute sind unsere Themen akut und drängend. Als unabhängiges Forschungsinstitut ist das DISS jedoch von Drittmitteln sowie von der Unterstützung durch Förderer*innen und Spender*innen abhängig. Die Corona-Krise bedeutet auch für das DISS finanzielle Einbußen, die durch abgesagte Workshops, Vorträge und Veranstaltungen entstehen. Hinzu kommt, dass eine finanzielle Förderung unseres Archivs ausgelaufen ist. All dies hat zur Folge, dass wir dringend auf weitere Spenden angewiesen sind,…

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Corona-Update (Stand: 21. Juli)

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Corona-Pandemie zwingt auch das DISS zu einer Umstellung der Arbeit. Alle geplanten Veranstaltungen und Arbeitskreistreffen fielen zunächst einmal aus. Stattdessen stellten wir - so gut es geht - auf Video- und Telefonkonferenzen und auf Home-Office um. Allmählich kehren wir zum regulären Betrieb zurück. Die Diskurswerkstatt und der AK Antiziganismus treffen sich inzwischen unter Wahrung der Abstandsregeln real. Die Paktikant*innen arbeiten z.T. vor Ort, z.T. per Homeoffice. Wir sind nach wie vor telefonisch erreichbar. Bitte sprechen Sie auf den Anrufbeantworter (0203-20249), wir versuchen zurückzurufen. Sie erreichen uns auch nach wie vor über unser Mail-Postfach info@diss-duisburg.de und über die Mailadressen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir werden uns nicht unterkriegen lassen, und Sie werden auch in Zukunft von uns hören. Leider war die Tagungsstätte Frankenwarte in Würzburg gezwungen Insolvenz anzumelden. Deshalb…

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„Was ist Emanzipation?“

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Zur Geschichte und Aktualität eines politischen Begriffs Eine Rezension von Wolfgang Kastrup. Erschienen in DISS-Journal 38 (2019) Diese Frage stellen sich die drei Herausgeber*innen Alex Demirović, Susanne Lettow und Andrea Maihofer in der Einleitung ihres neu erschienenen Sammelbandes „Emanzipation. Zur Geschichte und Aktualität eines politischen Begriffs“ (der Band entstand im Auftrag der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung, Kassel). Neugierig habe sie gemacht, dass der Begriff Emanzipation kaum Gegenstand der Reflexion und einer vertiefenden Theoriebildung geworden sei. Eine kritische Diskussion über diesen Begriff könne sich deshalb lohnen. Der relativ kurze Beitrag von Isabell Lorey „Emanzipation und Schulden“ eignet sich als Einstieg in den Sammelband deshalb, weil die Autorin historisch-politische und etymologische Verbindungen zu dem Begriff herleitet. Sie bestimmt Emanzipation als Befreiung aus Macht- und Herrschaftsverhältnissen und als Befreiung von einem oder mehreren dominierenden Subjekten hin…

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Fukuyama über Identitätspolitik: Sehnsucht nach Anerkennung

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Eine Rezension von Wolfgang Kastrup. Erschienen in DISS-Journal 38 (2019) Francis Fukuyama, US-amerikanischer Politikwissenschaftler, ist durch sein umstrittenes Buch „Das Ende der Geschichte“ von 1992 international bekannt geworden. Die Kritik an seiner damaligen These, dass mit dem Ende des Kommunismus die liberale Demokratie unwiderruflich den Sieg davongetragen habe, diese Kritik, so schreibt er in dem Vorwort zu seinem aktuellem Buch „Identität“ von 2019, beruhe auf einem Missverständnis: Er habe das Wort ‚Geschichte‘ hegelianisch-marxistisch „als langfristige evolutionäre Beschreibung menschlicher Institutionen“ gesehen, und das Wort ‚Ende‘ als „Ziel“ oder „Bestimmungsort“ für einen „liberalen marktwirtschaftlichen Staat“ im Sinne von Hegel. (12f.) Unabhängig von der Plausibilität des angeblichen Missverständnisses muss er zugeben, den Inhalt seines damaligen Weltbestsellers unter heutigen Verhältnissen umgeschrieben zu haben. (13) Das neue Buch wäre aber von ihm nie geschrieben worden, so bekennt er…

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Gemeinwohlorientierung

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Das Dilemma der Kommunen am Beispiel von Mülheim an der Ruhr Von Peter Höhmann. Erschienen in DISS-Journal 38 (2019) Ganz selbstverständlich bezieht sich die kommunale Politik auf das „Gemeinwohl“ der Stadt, wenn es ihr darum geht, in eigener Verantwortung weiterhin das Funktionieren lokaler Standortbedingungen zu gewährleisten. In den Blick geraten darauf drei miteinander verbundene Sachverhalte: Zunächst eine politische Praxis, die im Sinne einer Erhaltung und Stabilisierung der bestehenden sozialen Verhältnisse erfolgt, aber die Parteinahme für eine einzelne Bevölkerungsgruppe systematisch ausschließen will. Weiterhin die Begründung politischer Eingriffe als vernünftig und im Interesse aller geboten. Beide Schwerpunkte unterliegen darüber hinaus dem politischen Eigeninteresse, in kommunaler Konkurrenz besonders dort zu intervenieren, wo der marktvermittelte Verteilungszusammenhang infrage gestellt ist. Dieser Punkt ist durchaus folgenreich und auf Kontinuität, weniger aber auf Konsequenzen der überkommenen ökonomischen Verhältnisse ausgerichtet. Die…

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Neoliberalismus und rechtspopulistische Ideologie am Beispiel Alice Weidels

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Von Markus Gante. Erschienen in DISS-Journal 38 (2019) Spätestens mit dem Besuch Alice Weidels in Schnellroda bei Götz Kubitschek wurde klar, dass die nunmehr eingebürgerte Trennung zwischen liberalen Restbestän- den aus Gründertagen und rechtem „Flügel“ innerhalb der AfD nicht aufrecht zu halten ist. Weidel sprach dort über das denkbar langweilig klingende Thema ‚Politik in Berlin‘. Die Rede klingt wie ein Bewerbungsgespräch und ist inhaltlich ungefähr so aufschlussreich wie ihr Buch Widerworte – Gedanken über Deutschland, aus dem sie ganze Passagen wortgleich in ihre Rede übernimmt. Sie liest ab, ist sich bewusst darüber, dass gerade an diesem Ort jedes Wort auf die Goldwaage zu legen ist, um nicht in die in ihren Schluss- worten beschworene „Radikalisierungs- falle“ zu tapsen, „aus der heraus wir die wahlentscheidende Mitte der Gesellschaft nicht mehr erreichen können.“ Die Rede…

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DISS-Journal Sonderausgabe Juli 2020

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Die neue Ausgabe der Institutszeitschrift des DISS ist erschienen und kostenlos als PDF abrufbar. Es handelt sich um eine Sonderausgabe zum Thema Antisemitismusforschung und enthält einen Text von DISS-Mitarbeiter Jobst Paul in deutscher und in englischer Sprache. Jobst Paul: Bedingt abwehrbereit. Antisemitismusforschung zwischen Formelkompromissen und der Verstrickung in die christliche Schuldfrage. Ein Protest. In vielen Bereichen der Diskriminierung konnte in den vergangenen Jahren mehr Bewusstsein geschaffen werden, u.a. durch engagierte Forscherinnen und Forscher. Die antisemitische Radikalisierung der vergangenen Jahre wirft daher umgekehrt die Frage nach dem Stellenwert der (deutschen) Antisemitismus-Forschung auf. Der Artikel identifiziert methodische und ideologische Defizite. Zum Beispiel lässt die Fixierung weiter Teile der Forschung auf die Innenschau des Antisemitismus die Betroffenen unsichtbar bleiben. Die Geschichte der christlichen Diskreditierung des Judentums wird zwar oft formal angeführt, aber zugunsten fragwürdiger Rassismus-Thesen ausgeblendet.…

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DISS-Journal 39

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Die Ausgabe 39 unserer Institutszeitschrift DISS-Journal ist erschienen und kann kostenlos als PDF-Datei abgerufen werden unter: http://www.diss-duisburg.de/download/dissjournal-dl/DISS-Journal-39-2020.pdf

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Fachwerkromantik aus Stahlbeton

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Zum Architekturverständnis der Neuen Rechten am Beispiel der Zeitschrift CATO Von Dirk Dieluweit. Erschienen in DISS-Journal 38 (2019) Architekturkritik hat bei der Neuen Rechten einen hohen Stellenwert (vgl. Trüby 2019, 16), wie am Beispiel der Zeitschrift CATO aufgezeigt werden kann. Ihr spiritus rector, Karlheinz Weißmann, der Architekturkritiker Roger Scruton und der Architekt Léon Krier verfassen regelmäßig Artikel, in denen sie die moderne Architektur kritisieren. Da CATO Deutungsmuster der Neuen Rechten in der öffentlichen Debatte platzieren will, möchte ich im Folgenden die dort vertretene architekturtheoretische Position herausarbeiten und anschließend diskutieren, ob CATO dem eigenen Anspruch gerecht wird und eine menschengerechte Alternative zur modernen Architektur anbieten kann. Zunächst aber einige Bemerkungen zu CATO und zu den Konzepten der in CATO kritisierten Architektur, die unter dem Namen Bauhaus weltberühmt geworden ist. Die Zeitschrift CATO Karlheinz Weißmann…

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