Nation und Symbol

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Der Prozess der Nationalisierung am Beispiel Türkei. Buchbesprechung von Dirk Halm. Erschienen in DISS-Journal 17 (2008) Der Band von Mehmet Miri Özdogan, entstanden auf der Grundlage seiner Dissertation 2005, ist gerade angesichts der aktuellen Renaissance nationalistischer Positionen in der Türkei von großer Relevanz. In Umfragen ist der wachsende Zuspruch der türkischen Bevölkerung zu nationalistischen Positionen seit Jahren ablesbar. Nicht zuletzt ist vielen Türken das Wiedererstarken der PKK im Nordirak Beleg dafür, dass sie nicht auf die internationale Gemeinschaft setzen sollten, wenn es um die Wahrung ihrer Interessen geht. In der Folge ist die eventuelle Aufgabe von Souveränitätsrechten etwa zugunsten einer europäischen Integration politisch kaum noch konsensfähig. Der Mord an dem armenischstämmigen Publizisten Hrant Dink 2007 lenkte den Blick der Weltöffentlichkeit auf das Nationalismusproblem der Türkei. Der Band von Özdogan leistet einen Beitrag dazu…

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Das Datenbankprogramm Lit-link

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 Seine Bedeutung für die kulturwissenschaftliche Forschung. Interview mit Phillip Sarasin. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) DISS-Journal: Wie ist der Stand von Litlink und was zeichnet dieses Datenbankprogramm gegenüber anderen aus? Philip Sarasin: Unser Ziel war von Anfang an, mit Lit-link die unzähligen bibliographischen Daten, die sich während des wissenschaftlichen Arbeitens irgendwo auf dem Schreibtisch und auf den diversen Festplatten ansammeln, in einer Form zur Verfügung zu stellen, die einen schnellen Überblick über diese Daten ermöglicht. Dieser Blick sollte gewissermaßen analytisch sein, indem ich z.B. sofort sehe, welche Titel ich vom gleichen Autor auch noch in meiner Datenbank habe, und er sollte, damit eng verbunden, assoziativ funktionieren, indem ich alle mit einem Titel verbundenen Informationen – Karteikarten und Exzerpte, „ähnliche“ Titel, Rezensionen, etc. – ebenfalls auf möglichst einen Blick sehen kann. Wir haben Lit-link…

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Auf dem Weg zur ‚robusten Ökumene’?

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Vernunft und Glaube in Regensburg. Von Jobst Paul. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) Über die Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. ist im letzten Jahr in allen Medien heftig und teilweise kontrovers diskutiert worden. Dabei standen vor allem seine Angriffe auf den Islam im Vordergrund. Entscheidende Aspekte sind jedoch nicht zur Sprache gekommen. So blieb in den Medien undiskutiert, dass die Papst-Rede einen Mosaikstein innerhalb einer strategischen Option des Vatikan darstellt, in der dieser einen Vereinigungsprozess zwischen katholischer und orthodoxer Kirche verfolgt. Auch die in der Rede gleichfalls zum Ausdruck kommenden innerkirchlichen Konflikte zwischen Unvereinbarem, zwischen jesuanischem und thomistischem Religionsverständnis, zwischen christlich-jüdischer Ethik und kirchlicher Macht in Zeiten kirchlichen Machtverlusts blieben bisher weitgehend unbeachtet. Jobst Paul analysiert in seinem Beitrag, welche Auswirkungen die Papst-Rede auf den katholischen Dialogbegriff hat, und welche Funktion eine…

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Wahrheitskämpfe und „Fernsehgeschichte“

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Interview mit dem Historiker Ulrich Brieler (Leipzig) anlässlich des Historiker-Tages 2006. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) DISS-Journal: 2006 hat sich der Historikertag u.a. mit der Frage beschäftigt, wie die „Macht der Bilder“ (gemeint waren insbesondere Fotos und Filme) den Blick – nicht nur – der Historiker beeinflusst und vielfach verfälscht hat. Implizit wird gefordert, den Bildern zu misstrauen und sie gründlich auf ihre Authentizität bzw. ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Das bezeichnet man auch als „iconic“ oder „visual turn“. Du sprichst in Deinem Buch von der Unerbittlichkeit der Historizität. Wie verträgt sich das mit der Vorstellung, dass Bilder und Fotos „der (historischen) Wahrheit“ auf die Sprünge helfen könnten, wenn man sie nur gut recherchiert und ihre oft falschen Interpretationen vermeidet? Ulrich Brieler: Mit den „turns“ ist das so eine Sache. Man kommt mit dem…

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Kriegsgefahr gegen Iran

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Die Neocons schüren eine Neuauflage vom Kampf der Kulturen. Von Mohssen Massarrat. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) Seit Jahren verschärft sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran. George W. Bush und die hegemoniegetriebenen Neocons um ihn herum halten den Iran für das größte Hindernis, den Zugriff der USA auf den Mittleren Osten und dessen Energiereserven vollständig durchzusetzen und den Status des US-Hauptverbündeten Israel als Hegemonialmacht im Mittleren und Nahen Osten zu festigen. Der amerikanische Enthüllungsjournalist Daniel Elsberg beschuldigte Bush und Cheney, „ihre Militärstäbe insgeheim angewiesen zu haben, mögliche Atomangriffe auf unterirdische Atomenergie-Anlagen im Iran zu planen, ebenso wie umfassende konventionelle Luftangriffe auf überirdische Anlagen und Kommandoposten.“ ((Frankfurter Rundschau vom 13. Dezember 2006.)) Dabei setzen die Hardliner in Washington offensichtlich auf eine Überreaktion des Iran hinsichtlich der Provokationen der USA, um einen…

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Zur Situation in Israel 2006 / 2007

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Israel nach dem Libanonkrieg, der Einsatz deutscher Soldaten und die Regierungsbeteiligung einer rechtsradikalen Partei in Israel. Interview mit Moshe Zuckermann (Tel Aviv / Luzern). Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) DISS-Journal: Wie beurteilst Du die Situation Israels nach dem Libanon-Krieg? Moshe Zuckermann: Die Situation Israels nach dem Libanon-Krieg ist in erheblichem Maße vom Misserfolg (oder zumindest doch sehr beschränkten Erfolg) dieses Krieges aus israelischer Perspektive bestimmt. Es mag übertrieben sein, zu behaupten, die Situation gleiche der nach dem Yom-Kippur-Krieg von 1973, wie es manche israelische Kommentatoren unmittelbar nach den jüngsten Kampfhandlungen im Libanon getan haben, aber es ist gewiß, dass das Vertrauen großer Teile der israelischen Bevölkerung in die politische und militärische Führung des Landes deutlich erodiert ist. Auf diesen Krieg hätte man sich gar nicht einlassen dürfen. Da man sich auf ihn aber,…

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„Unverkrampft“ – die globalisierte Fußballnation

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Von Clemens Knobloch. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) „Wer mitbekommt, was sich im Fußball wann und wie verschiebt, ist über andere Gesellschaftsbereiche osmotisch informiert“, schreibt Klaus Theweleit in seinem jüngsten Buch, das den schönen Titel trägt: „Tor zur Welt. Fußball als Realitätsmodell“. „Osmotisch“ – das bedeutet: Zwischen der Welt des Fußballs und der Gesellschaft, in der er „spielt“, herrscht wesentlich mehr Durchlässigkeit als gewöhnlich zwischen einem „Spezialgebiet“ und der allgemeinen öffentlichen Selbstverständigung. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Rhetorik und Didaktik der Macht, die sich nur zu gerne im Medium des Fußballs artikuliert. Für sie empfiehlt sich der Fußball nicht allein darum als Träger und Vehikel ganz anderer Kommunikationen, weil er als „Volkssport“ und Aufmerksamkeitsmagnet Mehrheiten erreicht und beschäftigt, von denen andere – die Politik eingeschlossen – nur träumen können. Es gilt…

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Eine Stimme von anderswo

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Ein Nachruf auf Alfred Schobert. Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) Anfang November erschien ein fulminanter Aufsatz von Alfred Schobert, mit dem Titel: „Eine Stimme von anderswo. ‚Das Messianische‘ und die Politik im Werk Jacques Derridas der 90er Jahre“. ((In Margarete Jäger und Jürgen Link (Hg.): Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten, Münster (Unrast) 2006, S. 61-96. Der Sammelband enthält die Vorträge des DISS-Colloquiums 2005.)) Alfred Schobert hat das Buch, das diesen erweiterten Vortragstext enthält, zwar noch in die Hände bekommen. Er ist am 18. November im Alter von 43 Jahren gestorben. Doch wir hören noch seine Stimme, ihren rheinischen Klang, wie ein Kollege aus Erlangen meinte; und wir werden diesen Klang noch lange hören, besonders aber, was er in diesem Klang mitzuteilen hatte. Unbekannt bekannt…

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Appell für ein Ende der Informationsblockade

Warum wird der Knackpunkt von NMD („Raketenschirm“), nämlich die Wiedergewinnung des gesichterten Erstschlags für die USA, manipulativ „aus der öffentlichen Debatte rausgehalten“? Appell der Zeitschrift „kultuRRevolution“ für ein Ende der Informationsblockade (Jürgen Link, Juni 2007) 1. Seit der Brechung des Atomwaffenmonopols der USA, das insbesondere die Möglichkeit des gesicherten (nicht durch Gegendrohung in Schach zu haltenden) Erstschlags enthielt, durch die Sowjetunion im Jahre 1949 besteht das sogenannte „atomare Patt“. Dieses Patt, das den Einsatz unwahrscheinlich macht, wird als MAD (Mutual Assured Destruction = gegenseitig gesicherte Vernichtung) bezeichnet. Es beruht auf der Fähigkeit des Zweitschlags für jede Macht des atomaren Oligopols, wodurch der gesicherte Erstschlag wegfiel. Konkret und banal: Wenn die Macht A die Macht B per Erstschlag angreift, besitzt die Macht B jederzeit genügend Möglichkeiten (durch die schiere Masse verstreut „dislozierter“ sowie seegestützter…

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